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Nutztierhaltung

Özdemir: Darf, kann, will er nicht?

Stillstand ist Rückschritt. Zukunftsorientierte Landwirte tun deshalb gut daran, nicht länger auf den zögernden Staat zu warten. Ein Kommentar von Marcus Arden, Fachleiter Tierhaltung, top agrar.

Lesezeit: 2 Minuten

Ich will gar nicht mit der Ferkelerzeugung aufhören, aber die Politik der Ampelkoalition zwingt mich dazu!“ Die Nachricht über die Entscheidung des 35-jährigen Sauenhalters Markus Lehmenkühler aus dem Kreis Soest auf top agrar online hat viele tief bewegt. Es ist ein verheerendes Signal und ein Armutszeugnis für den Staat, wenn junge, politisch interessierte, für gesellschaftliche Kritik offene und hoch motivierte Schweinehalter frustriert aufgeben und die Versorgung mit Lebensmitteln stattdessen mehr und mehr über Importe gedeckt werden muss.

Dabei betont Bundesagrarminister Cem Özdemir von Bündnis90/DieGrünen doch immer wieder die wichtige Rolle der Landwirtschaft: „Ohne Tierhaltung keine nachhaltige Landwirtschaft“, sagt der Minister. Es bleibt sein Geheimnis, warum seine Worte verhallen. Darf er nicht, kann er nicht oder will er nicht? Und wo bleibt die Courage, mit der sich ein Agrarminister für sein Klientel einsetzen und der Branche Wege in die Zukunft auf zeigen sollte? Warum hat Özdemir bei den Vorschlägen der Borchert-Kommission nicht beherzt zugepackt? Warum hat er nicht leidenschaftlicher für den Erhalt des Gremiums gekämpft? Jochen Borchert und sein Team haben ihm doch Lösungen auf dem Silbertablett serviert.

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Stattdessen zaudert er wie seine beiden Amtsvorgänger Julia Klöckner (CDU) und Christian Schmidt (CSU). Beide „glänzten“ eher durch Abwarten und Taktieren anstatt Zukunftsperspektiven für die Landwirte zu erarbeiten. Es wäre aber zu leicht, den Schuldigen nur in der Person Özdemir zu suchen.

Mit der FDP sitzt ein Partner am Kabinettstisch, der dem Minister immer wieder den Geldhahn zudreht. Kein Geld für grüne Projekte, soll man sich bei der FDP allzu gerne zurufen.

Unterschiedlichste politische Lager passen nicht zusammen

Nach zwei Jahren Ampel zeigt sich mehr denn je: Unterschiedlichste politische Lager passen nicht zusammen. Wir erleben mehr Konfrontation statt Koalition und am Ende bewegt sich nichts.

Die gute Nachricht ist: Viele Landwirte resignieren trotz des fehlenden politischen Rückhalts nicht. Sie sind top ausgebildet und engagierte Vollblutunternehmer, die unternehmerisch denken und ihr Schicksal lieber selbst in die Hand nehmen. Immer mehr „pfeifen auf den Staat“.

Der eine wartet ab oder investiert außerlandwirtschaftlich. Der andere baut sich neue Vermarktungswege ohne staatliche Mindestkriterien auf, der Dritte setzt auf Regionalität oder punktet mit CO2-Bindung. Erfolgreiche Unternehmer schauen, entscheiden und handeln auch in schwierigen Zeiten. Denn sie können nicht auf den zögernden Staat warten. ●

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