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Mit Millioneneinsatz

Sachsen sieht Ausbreitung der ASP vorerst gebremst

Sachsen meldet einen Zwischenstand bei der ASP-Bekämpfung. Es scheint, als sei die Seuche vorerst besiegt. Dennoch laufen die Maßnahmen weiter: 500 km Zaun stehen, 35 Suchhunde sind im Einsatz.

Lesezeit: 3 Minuten

Mit umfangreichen Seuchenbekämpfungsmaßnahmen konnte Sachsen die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) seit Sommer 2022 bremsen. Das Seuchengeschehen bleibt seitdem auf die festgelegte Sperrzone begrenzt, teilt das Dresdner Agrarministerium mit.

Insgesamt wurden seit dem Indexfall am 31. Oktober 2020 1.819 ASP-Fälle festgestellt. Sie wurden alle aus den Landkreisen Görlitz, Bautzen und Meißen gemeldet.

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Trotzdem große Absatzprobleme

Staatssekretär Sebastian Vogel betont, dass das Land gemeinsam mit den betroffenen Landkreisen enorme Anstrengungen unternehme und Millionen investiere, um die Schweinepest einzudämmen und zu tilgen. "Es ist uns bisher in Sachsen gelungen, einen Eintrag dieser Tierseuche in eine Schweinehaltung zu verhindern. Trotzdem haben die landwirtschaftlichen Tierhalter große Absatzprobleme für Schweinefleisch. Das wird sich erst ändern, wenn ein Jahr lang keine ASP-Fall festgestellt wurde und die Restriktionszonen aufgehoben werden können", so Vogel.

Bis dahin dürfe die ASP-Bekämpfung nicht nachlassen. Aktuell gibt das reduzierte Seuchengeschehen Anlass zur Hoffnung, dass die Seuche eingedämmt bleibt. Für eine belastbare Prognose sei es aber noch deutlich zu früh, sagt der Staatssekretär vom Sozialministerium (SMS).

Sachsen hat 500 km Zaun aufgestellt

Die Bekämpfung der Tierseuche ist durch EU-Recht geregelt und basiert überall auf denselben Maßnahmen: Die Festlegung von Sperrzonen, die Abgrenzung der Infektionsgebiete durch Zäunungen, verstärkte Bejagung und Fallwildsuche sowie strenge Biosicherheit der schweinehaltenden Betriebe und der Jäger.

Für diese kostenintensiven Maßnahmen verwendete das SMS im laufenden Jahr rund 18 Mio. €. In den Jahren 2020 und 2021 wurden insgesamt knapp 8 Mio. € ausgegeben. Um die Infektionsgebiete einzuzäunen und damit die Ausbreitung des Virus zu bremsen wurden in Sachsen knapp 500 km Wildabwehrzaun gebaut.

Durch Schutzkorridore mit parallelen Zäunungen im Abstand von rund 2 km soll die Ausbreitung des ASP-Virus völlig zum Stillstand kommen. Diese Korridore sind im Osten und Norden der Sperrzonen weitgehend geschlossen und im Westen des Restriktionsgebiets im Aufbau. Die Zonen zwischen den parallelen Zäunungen sollen durch die örtliche Jägerschaft wildschweinfrei gehalten werden.

35 Suchhunde ausgebildet

Weitere Mittel flossen in den Einsatz von Drohnen und die Ausbildung von Hunden zur Fallwildsuche. 35 Tiere und ihre Halter wurden in drei Lehrgängen für die Suche nach Kadavern ausgebildet.

Allein im zurückliegenden Jahr waren die Kadaversuchhunde an 1.282 Tagen im Einsatz. An 182 Tagen filmten Drohnen zur Unterstützung der Fallwildsuche die Gebiete aus der Luft. Als besonders effektiv erweist sich die Fallenjagd. Insgesamt sind in der Sperrzone 137 Fallen im Einsatz – 68 Netzfallen und 69 Drahtgitterkäfige. Mit diesen Fallen wurden bisher 843 Tiere gefangen.

Mehr Schwarzwildjagd

1,5 Mio. € stellt das SMS für ein gemeinsames Projekt mit dem Landesjagdverband zur verstärkten Bejagung von Schwarzwild in den Restriktionszonen zur Verfügung. Die Leitstelle des Jagdprojekts unterstützte in diesem Jahr rund 80 Jagden mit Jagdtechnik, Desinfektionsmittel und Kühlcontainern für die Entsorgung des erlegten Schwarzwilds. Bisher wurden im Rahmen dieses Jagdprojekts 109 Tiere erlegt.

Um einen genauen Überblick über die ASP-Lage im gesamten Freistaat zu haben, werden mittels Monitoring alle sachsenweit erlegten Wildschweine auf ASP untersucht. Das waren im Jahr 2022 bisher insgesamt 24.627 Tiere, davon waren 974 ASP-positiv. Alle positiven Fälle wurden in der Sperrzone II festgestellt.

Schweinebestand in Sachsen um 11 % gesunken

Die Afrikanische Schweinepest stellt landwirtschaftliche Betriebe vor existenzielle Probleme, da Schweinefleischprodukte wenn überhaupt nur noch zu drastisch gesunkenen Preisen handelbar sind. Für Sachsen muss nach einer Erhebung der Tierseuchenkasse festgestellt werden, dass sich der Bestand der Hausschweine im Jahr 2021 um ca. 73.000 Tiere, also 11,37 %, reduziert hat. Weggefallen sind rund 35.000 Ferkelplätze in 163 Haltungsstandorten, rund 6.400 Sauenplätze an fünf Haltungsstandorten und rund 32.000 Zucht- und Mastschweineplätze an 182 Standorten.

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