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Schweinebestände in Deutschland sinken weiter drastisch

Die Zahl der Schweine in Deutschland sinkt zum vierten Mal in Folge deutlich. Im Zweijahresvergleich ging fast jedes fünfte Schwein verloren.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Zahlen geben Anlass zur Sorge: Innerhalb von nur zwei Jahren ist der Schweinebestand in Deutschland um 18,2 % gesunken, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Zum Stichtag 3. November 2022 wurden nur noch 21,3 Mio. Schweine in deutschen Ställen gezählt. Im Vergleich zur letzten Viehzählung im Mai lag das Minus bei 4,5 % oder 1,01 Mio. Tiere. Das war der vierte deutliche Rückgang in Folge.

6,6 % weniger Sauen

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Deutlich fällt der Bestandsabbau mit minus 6,6 % bzw. minus 99.000 Tieren bei den Sauen aus. Ihre Zahl liegt nun nur noch bei 1,4 Mio. Sauen. Der Mastschweinebestand fiel auf 9,7 Mio. Schweine, ein Rückgang von 5,4 %. Bei den Ferkeln ging es ebenfalls abwärts. Hier melden die Statistiker ein Minus von 6,6 % auf 6,4 Mio. Ferkel.

43 % weniger Schweinehalter im Zehnjahresvergleich

Eine regelrechte Ausstiegswelle gibt es bei den Schweinehaltern. Ihre Zahl liegt jetzt bei 16.900 Betrieben und damit 5,2 % unter den Werten der Mai-Viehzählung. Im Jahresvergleich beträgt der Rückgang gut 10 %, im Zehnjahresvergleich sind 43 % der Schweinehalter ausgestiegen. Hauptgründe für den Ausstieg sind laut Statistischem Bundesamt die anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Kurz kommentiert:

Viehzählung: Stoppt endlich den Aderlass!

Deutschland wird auch beim Grundnahrungsmittel Fleisch mehr und mehr abhängig vom Ausland. Die Daten der November-Viehzählung sind erschreckend. Schon ersten gemeldeten Ergebnisse z.B. aus Niedersachsen ließen das erahnen.

In einem der wichtigsten Veredelungsländer Deutschlands ist der Sauenbestand binnen Jahresfrist um 16 % (!) gesunken. Niedersachsens Ferkelerzeuger halten jetzt nur noch knapp 360.000 Sauen.

Dramatisch ist die Situation auch in Süddeutschland. Seit 1985 haben Bayern und Baden-Württemberg fast 70 % ihrer Sauen und 97 % der Ferkelerzeuger verloren! Hält der Aderlass an, wird echtes deutsches Schweinefleisch bald zum Nischenprodukt und den in Süddeutschland weit verbreiteten Regionalprogrammen fehlen künftig Ferkel.

Politik sitzt die Probleme aus

Deutschland ist auch beim Grundnahrungsmittel Fleisch mittlerweile auf dem besten Weg, alle Fäden aus der Hand zu geben und sich vom Ausland abhängig zu machen. Schon heute müssen wir über 60 % des Gemüses und rund 80 % des Obstes importieren. Besonders frustrierend für viele Bauernfamilien ist, dass die Volksvertreter in der Ampelkoalition nach außen gebetsmühlenartig den Eindruck vermitteln, man wolle den Nutztierhaltern helfen und neue Wege für eine bessere Zukunft bauen. Tatsächlich aber sitzen Regierungsfraktionen – egal in welcher Farbkombination – die Probleme seit Jahrzehnten aus.

Anstatt Perspektiven zu schaffen, diskutiert man Probleme und Lösungsansätze in immer neuen Arbeitskreisen und Dialogforen rauf und runter. Währenddessen steigen noch mehr frustrierte Sauenhalter und Mäster aus. Das hinter vorgehaltener Hand anvisierte Ziel „50 % weniger Nutztiere in Deutschland“ hat die Politik bald erreicht.

Der deutsche Weg ist riskant. Denn wenn wir die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln nicht mehr selbst in der Hand haben, legen die ausländischen Lieferanten nicht nur die Qualität der Produkte fest. Sie diktieren dann auch die Preise und sie versorgen im Zweifel erst einmal die eigene Bevölkerung.

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