Die Zeiten im Viehhandel werden härter. Schrumpfende Viehbestände und steigende Kosten treiben das Fusionskarussell an. Im Münsterland bahnt sich ein neues Schwergewicht in der Vermarktung an. Ab sofort kooperieren die VVG Münsterland eG und die Raiffeisen Beckum eG im Viehgeschäft. Das teilten die beiden Genossenschaften heute mit. Die VVG Münsterland ist erst vor gut zwei Jahren aus der Fusion der ehemaligen VVG Lüdinghausen-Selm und Umgebung sowie der Hamporc e.V. entstanden.
Ziel: 1,4 Mio. vermarktete Mastschweine und 1 Mio. Ferkel pro Jahr
Beide Kooperationspartner haben jahrzehntelange Branchenerfahrung. Sie gehören zu den größten und leistungsfähigsten Viehvermarktern der Region. Beide Genossenschaften wollen ihre Kräfte im Viehhandel bündeln und Synergien im Fuhrpark sowie im Ein- und Verkauf nutzen. Ihr Ziel ist es, im Jahr 2024 rund 1,4 Mio. Schweine, 1 Mio. Ferkel, 55 000 Kälber und Fresser, 25 000 Stück Großvieh und 13.000 Jungsauen gemeinsam zu vermarkten. Beide Organisation beschäftigen zusammen rund 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Viehgeschäft.
Kooperationsvertrag unterschrieben
Am heutigen Freitag (15.9.23) unterzeichneten die beiden Genossenschaften den Kooperationsvertrag, der sofort in Kraft tritt. Das Warengeschäft der Raiffeisen Beckum ist von der Kooperation ausgenommen. Die Raiffeisen Beckum betreibt neben der Hauptstelle in Beckum (Kreis Warendorf) drei Standorte in Oelde, Ahlen-Dolberg und Ahlen sowie einen Logistikstandort in Hamm-Hessen. Die Viehvermarktung Münsterland mit Sitz in Lüdinghausen (Kreis Coesfeld) hat darüber hinaus einen Standort in Nordwalde und in Bad Arolsen.
Kräfte bündeln in rückläufigen Märkten
Marcus Engbert, Geschäftsführer der Viehvermarkung (VVG) Münsterland, erklärte: „Durch die zukünftige Zusammenarbeit und die Bündelung der Kräfte kommen beide Genossenschaften ihren Förderauftrag nach. In rückläufigen Märkten brauchen unsere Mitglieder einen leistungsstarken Vermarktungspartner.“ Und Paul Uppenkamp, Geschäftsführer der Raiffeisen Beckum, betonte: „Wir gehen diesen Schritt, um die Unternehmen fit für die Zukunft, leistungsstark für die Mitglieder und interessant und stabil für unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu machen."