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Kuhn Cultimer L 300 im Vergleichstest: Stark gefedert

Der Kuhn Cultimer L punktete mit einem geringen Gewicht und der besonders guten Doppel-U-Profil­Walze. Diese kommt mit fast allen Bedingungen klar. Der Einstellkomfort könnte etwas besser sein.

Lesezeit: 7 Minuten

Das nachfolgende Testprotokoll ist Teil des diesjährigen top agrar-Grubbervergleichs. Einen Überblick über das Testverfahren und die weiteren getesteten Grubber finden Sie auf unserer Übersichtsseite.

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Inhaltsverzeichnis

Wie sich der Cultimer L in das Grubber-Programm von Kuhn einfügt

Den Kuhn Cultimer L mit drei Balken gibt es seit 2014. Die Produktion von Bodenbearbeitungsgeräten geht auf die Übernahme von Huard im Jahr 1987 zurück. Der Vorgänger des Cultimers heißt Kuhn Mixter. Letzte Änderungen am Cultimer L nahm Kuhn an den Grindeln und Einebnungsscheiben 2022 vor.

Den angebauten Cultimer L gibt es in den Arbeitsbreiten 3, 4 und 5 m. Zusätzlich bietet Kuhn den Grubber in einer aufgesattelten Variante mit Arbeitsbreiten von 4, 5 und 6 m an. Den Zweibalker Cultimer M gibt es für den Dreipunkt.

Wie der Kuhn Cultimer L aufgebaut ist

Den Grundrahmen fertigt Kuhn aus 100 x 100 x 8 mm-Quadratrohren. Der Anbauturm ist mit dem Rahmen verschraubt. Man kann ihn aber nicht in unterschiedlichen Positionen befestigen. Für die Unterlenker gibt es je zwei ordentliche Positionen für Kat. 2 und Kat. 3 mit einem verdrehgesicherten Bolzen. Für den Oberlenker gibt es nur einen Kat. 3-Bolzen mit zwei festen Bohrungen und ein Langloch.

Die Konstruktion ist ordentlich ausgeführt. An einigen Punkten fehlt aber die Liebe zum Detail. Hier könnten manche Schweißnähte besser ausgeführt oder Stellen abgekittet sein.

Die Schlauch- und Kabelführung ist in Ordnung. Es gibt aber leider keine Schlauchgarderobe. Die Kunststoffgriffe mit einem, bzw. zwei farbigen Kunststoffringen zur Kennzeichnung gehen in Ordnung. Die optionale Beleuchtungseinrichtung mit LED-Technik mit hinteren und vorderen Warntafeln wird mit einer seitlichen Warntafel ergänzt – sehr schön.

Mit welchen Zinken der Kuhn Cultimer L den Boden bearbeitet

Beim Cultimer L verteilen sich zehn Zinken auf drei Balken. Diese haben mit 70 cm den kürzesten Abstand im Test. Die Rahmenhöhe ist identisch mit den anderen Testkandidaten. Der Strichabstand beträgt 29,2 cm. Damit liegt die Arbeitsbreite bei effektiven 292 cm.

Eine mechanische Steinsicherung mit Abreißbolzen wäre auch auf den Rahmen geklemmt. Diese bietet die Besonderheit einer Abreißsicherung. Dabei wird die Schraube nicht auf Scherung, sondern auf Zug beansprucht. Die bei uns montierte automatische Überlastsicherung ist ebenfalls auf den Rahmen geklemmt. Die beiden ineinander liegenden Schraubenfedern sorgen für eine Auslösekraft von 700 daN – die höchste im Test. Nach dem Auslösen steigt die Kraft erst etwas an, bevor sie dann deutlich abfällt. So soll es sein.

Die Drehpunkte der Überlastsicherung sind wartungsfrei. Die Zinken sind aus geschmiedetem Stahl. Kuhn wirbt damit, dass diese Zinken bis zu 15 cm seitlich Hindernissen ausweichen können. Die Grindel ist zwar mit der Aufnahme verschraubt, geht aber bis zum Drehpunkt. Obwohl der Scharträger verschraubt ist, fungiert leider keine der Schrauben als Abscherschraube und damit als zusätzliche Überlastsicherung.

Wie der Kuhn Cultimer L den Boden einebnet

In Grundausstattung setzte Kuhn auf glatte Hohlscheiben. Dabei waren nur die beiden äußeren über Gummiwülste gefedert. Bei uns waren schon die optionalen Sternscheiben montiert, welche jetzt Serie sind. Am Testgerät war die optional gefederte Ausführung installiert.

Die Einebnungselemente sind an einem Rohr geklemmt. Dieses ist an zwei Punkten mit dem Grubberrahmen gezogen aufgehängt. Die Einstellung erfolgt über eine zentrale Spindel, welche mit dem Walzenrahmen verbunden ist.

Da die Walze per einfachen Rahmen angelenkt ist, muss man bei größeren Tiefenänderungen die Höhe der Scheiben anpassen. Die Einstellung geht aber recht zügig. Eine gelaserte Skala gibt Orientierung.

Die beiden seitlichen Elemente lassen sich über einen Bolzen in vier verschiedenen Höhen positionieren. Zusätzlich kann man die Randscheiben mit Werkzeug 10 cm weiter nach vorne setzen. Per ineinander liegenden Rohren lässt sich das Randelement in 15 Positionen in 3 cm-Schritten ausziehen – das passt alles. Leider gibt es aber optional keine hydraulische Variante.

Wie der Kuhn Cultimer L die Arbeitstiefe hält

Von den insgesamt zehn Walzen bei Kuhn stehen für den Cultimer sieben Walzen in der Preisliste. Bei uns war die T-Liner Walze moniert. Diese 60 cm große, durchgehende, geschlossene Packerwalze wiegt 140 kg/m. Insgesamt 20 Ringe sorgen besonders auf schwerem Boden für eine ordentliche Rückverfestigung und zerteilen gut die Kluten. Geschraubte Abstreifer reinigen die Walze.

Auch bei viel Organik lief die Walze. Für leichte Böden hingegen ist die Walze ungeeignet. Hier schiebt sie unter trockenen Bedingungen sehr häufig Erde auf. Für diese Böden sollte man z.B. lieber zur Flexliner-Walze greifen.

Serienmäßig erfolgt die Tiefeneinstellung über sogenannte Beilagen. Das sind Kunststoffplättchen, welche man auf eine Stange einschwenkt. Wir würden auf jeden Fall die relativ kostengünstige hydraulische Tiefeneinstellung (620 €) empfehlen. Die Zylinder sind als Master-Slave-System miteinander verbunden und über einen Sperrblock abgesichert. Eine gute, dauerhaft haltbare Skala mit großem Bereich gibt eine Orientierung über die Arbeitstiefe.

Mit welchen Scharen der Kuhn Cultimer L arbeitet

Kuhn lieferte uns drei verschiedene Scharsätze. Für die flache Arbeit gab es das Gänsefußschar, welches es zurzeit noch nicht in einer Hartmetallausführung gibt. Für mittlere Arbeitstiefen bietet Kuhn ein 80er-Schar an, welches im Test mit Hartmetall besetzt war. Zusätzlich waren bei uns die Flügel mit Hartmetall aufgepanzert.

Das 80er- und das Gänsefußschar fuhren wir beide zusammen mit einem ebenfalls 80 mm breiten, gewendelten Leitblech. Für die tiefe Grundbodenbearbeitung hat Kuhn das 50 mm-Schmalschar zusammen mit einem 50 mm breiten, geraden Leitblech geliefert. Schmalere Schare gibt es für den Kuhn nicht.

Neben der Hartmetallaufpanzerung ist seine Oberfläche, wie die des 80er-Schars, gerippt ausgeführt. Das soll eine etwa 20 % höhere Lebensdauer bringen, da sich hier Erde festsetzt und dann Erde auf Erde reibt.

Die Scharspitzen sind mit zwei Schrauben befestigt, zusätzlich das Leitblech mit einer Schraube. Die Flügel sind ebenfalls mit zwei Schrauben montiert. Aufgrund einer kleinen Erhöhung hinter der Scharspitze kann man den Flügel nicht mit eingesteckten Schrauben vor die Grindel setzen. Stattdessen steckt man zuerst die obere Schraube durch beide Flügelteile. Anschließend klappt man die Flügel hinter das Schar und montiert die untere Schraube. Wenn man das weiß, geht es auch recht schnell. Flügel und Scharspitzen haben dieselbe Mutterngröße. Der Wechsel vom 80er-Schar mit Flügeln auf das 50er-Schar inklusive neuem Leitblech dauerte im Test mit dem Akkuschlagschrauber etwa 17 Minuten.

Welche Erfahrungen das Testteam mit dem Kuhn Cultimer L gemacht hat

Der Kuhn Cultimer L war mit 2.180 kg der schwerste Kandidat im Test. Trotz der geringsten Baulänge von 3,6 m musste er knapp die höchste Vorderachsentlastung von 2.340 kg hinnehmen. Das ist jedoch besonders der schweren Walze geschuldet.

Bei der flachen Stoppelbearbeitung erreichten wir mit den Gänsefußscharen den flachsten Horizont von maximal 2,5 cm auf dem ebenen Acker. Aufgrund der geringen Tiefe war auch der Zugkraftbedarf am geringsten. Unter den trockenen und teils auch sehr harten Bedingungen hobelte der Grubber durch sein hohes Gewicht die Stoppeln auf einer gleichmäßigen Tiefe ab. Die Überlastsicherung zeigte weniger Aufregung als die der anderen Grubber. Im Häckselstroh bildeten sich leichte Haufen.

Bei der Einarbeitung von Zwischenfrüchten und Gülle auf etwa 15 cm Tiefe mit Flügelscharen konnten wir leichte Schwaden aus Organik erkennen. Im Maisstroh war der Kuhn auf einer Arbeitstiefe von 15 cm geringfügig am leichtzügigsten. Hier zeigte er im Vergleich trotz geringem Balkenabstand das beste Arbeitsbild. Das Maisstroh war gut eingearbeitet und der Acker lag schön eben.

Der Kuhn Cultimer L 300 mit Abreißsicherung und Rohrstabwalze kostet in Grundausstattung 12.305 € (Listenpreise, ohne MwSt.). Mit den Extras wie z.B. die automatische Überlastsicherung (7.000 €) und der T-Liner-Walze (1.900 €) kostet der Grubber in Testausstattung 24.185 €.

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