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Grubbervergleich '22

top agrar-Grubbertest: Vier Universalgrubber im Vergleich

Amazone, Horsch, Kverneland, Lemken: top agrar hat vier 3 m-Universalgrubber in Zwischenfrüchten, beim Stoppelsturz, in der Grundbodenbearbeitung und beim Einarbeiten von Maisstoppeln verglichen.

Lesezeit: 5 Minuten

Der Grubber zählt zu den universellsten Bodenbearbeitungsgeräten. Er soll Ausfallgetreide zum Keimen bringen, Erntereste, Gründüngung sowie Wirtschaftsdünger einmischen, Bodenverdichtungen beseitigen und den Boden auf die Saat vorbereiten. Wie gut die heutigen Grubber diese Aufgaben bewältigen, haben wir eine Saison lang mit vier verschiedenen Maschinen getestet. Zum Test traten Amazone, Horsch, Kverneland und Lemken an.

Die Hersteller sollten die Maschine möglichst universell und vollständig, aber praxisnah ausstatten. Weitere Eckpunkte waren:

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  • Arbeitsbreite ca. 3 m
  • Strichabstand 25 bis 30 cm
  • Automatische Überlastsicherung
  • Schnellwechselsystem für die Schare
  • Schare für verschiedene Arbeitstiefen, wenn vorhanden mit Hartmetall

Die Nachläuferwahl überließen wir den Herstellern. Denn diese haben zwischen sechs und elf verschiedene Walzen im Programm. Die Bodenverhältnisse waren stark sandig bis lehmig und sehr wechselhaft. Die Firmen schickten folgende Grubber ins Rennen:

Vier verschiedene Einsatzszenarien für die Universalgrubber

Die vier Grubber standen uns bereits ab April 2021 zur Verfügung. Hier arbeiteten wir winterharte Zwischenfrüchte (ZF) ein, die wir zuvor mit einer Messerwalze bearbeiteten. Für Testzwecke fuhren wir auch in die stehende, bis zu 1,2 m hohe ZF-Mischung aus Winterraps und -rübsen. Die Bearbeitungstiefe lag bei 10 cm. Dabei sollten die Grubber den Boden gut durchmischen.

Im Sommer ging es dann auf die Getreidestoppel. Ziel waren ein möglichst flacher, ganzflächiger Schnitt der Stoppeln und etwas Feinerde für ein gutes Auflaufverhalten. Im zweiten Grubberstrich arbeiteten wir mit einem 120 PS-Schlepper etwa 15 cm tief, um die Ernterückstände und das aufgelaufene Ausfallgetreide einzuarbeiten.

Im Herbst setzten wir die Grubber zur tiefen Grundbodenbearbeitung mit einem 160 PS starken Schlepper ein. Dabei stellten wir alle Grubber auf 25 cm Arbeitstiefe ein. Zudem testeten wir, wie tief die Grubber maximal arbeiten können. Nach dem Maisdrusch mischten wir zudem Maisstroh mit einer Arbeitstiefe von ca. 18 cm in den Boden ein.

Je nach Einsatz wählten wir die vom Hersteller empfohlenen Schare. Der Wechsel erfolgte mit Schnellwechselsystem bzw. Schlagschrauber.

Verschiedene Arbeitsbreiten der Grubber

Anders als die Typenbezeichnungen vermuten lassen, erreicht kein Hersteller eine reale Arbeitsbreite von exakt 3 m. Denn mit dem nötigen Überschnitt der Schare wäre ohne Sonderzulassung ein Straßentransport kaum möglich.

Die am Horsch Terrano 3 FX montierten TerraCut-Schare aus der Vorserie waren noch zu breit für die Straße. In der Serie kürzen die Schwandorfer die beiden äußeren Schare etwas ein, sodass alle Hersteller mit allen Scharvarianten innerhalb der zulässigen Breite liegen.

Amazone konnte mit der größten Arbeitsbreite aufwarten: 296,6 cm. Der Überschnitt lag allerdings dadurch bei nur 2,4 cm. Horsch punktete mit dem größten Überschnitt von 10,9 cm. Lemken und Kverneland lagen etwa gleichauf. Wobei Kverneland die geringste Arbeitsbreite im Test hatte.

Große Unterschiede bei Gewichten und Vorderachsentlastung

Während Horsch, Kverneland und Lemken mit ca. 2.020 kg in etwa gleich schwer sind, ist der Amazone Cenio ca. 260 kg leichter. Das macht sich auch bei der Vorderachsentlastung deutlich bemerkbar. Sie ist beim Cenio am Testtraktor mit 2,58 m Radstand ganze 560 kg geringer als beim lang gebauten Lemken Karat. Dadurch lässt sich der Cenio auch mit einem kleineren Frontgewicht und mit weniger Luftdruck in den Hinterrädern fahren.

Durch die leichte Doppelwalze des Karat liegt die Vorderachsentlastung hier auf dem gleichen Niveau als beim 76 cm kürzeren Enduro Pro. Die aufwendige Kinematik zur Anpassung der Arbeitstiefe während der Fahrt am Kverneland zieht den Schwerpunkt nach hinten. Der Horsch bewegt sich bei der Entlastung im Mittelfeld. Die drei schweren Grubber sind wir für ein sicheres Fahrgefühl sowohl beim großen Vierzylinder als auch beim kleinen Sechszylinder mit 1 250 kg im Frontkraftheber gefahren.

Mehrere Philosophien bei Schnellwechselsystemem

Bei den Schnellwechselsystemen (SWS) verfolgen die Hersteller unterschiedliche Ansätze. Während Horsch zugunsten eines ansonsten umfangreichen Scharprogramms auf ein Schnellwechselsystem verzichtet, kann man bei Lemken den Karat seit 2020 nur noch mit Wechselsystem kaufen. Allerdings sind die Schare hier auf einen Scharträger geschraubt. So lassen sich mit dem SWS alle Scharvarianten (minimale Breite 60 mm) fahren, auch hartmetallaufgepanzerte Schare. Mit dem Lemken-SWS ist der Grubber sehr schnell auf unterschiedlichste Bedingungen anpassbar, da man hier das gesamte Scharsystem wechselt.

Amazone und Kverneland gehen ähnliche Wege. Hier gibt es die Schnellwechselschare ausschließlich ohne Hartmetall. Hartmetallversionen sind nur in der geschraubten Variante erhältlich. Hartmetallschare halten teils bis zu achtmal länger als Standardschare. Vorteil der Schare ist zudem der nahezu gleichbleibende Schnittwinkel über die Verschleißdauer und damit ein geringerer Kraftstoffverbrauch.

Bei beiden Schnellwechslern keilt sich die Spitze auf den Halter fest. Bei Amazone liegt der Halter geschützt hinter dem Schar und hat einen Sicherungsstift. Bei Kverneland ist der Scharhalter Verschleiß ausgesetzt und hält bis zu acht Spitzen lang. Dafür lassen sich die Spitzen fast restlos nutzen. Die Systeme von Amazone und Kverneland sind vorrangig für den schnellen Verschleißteilwechsel gedacht. Zwischen schmalem Schar und Gänsefüßen lässt sich jedoch ebenfalls schnell wechseln.

Fährt man häufig unterschiedliche Einsätze, ist ein Schnellwechselsystem die richtige Wahl. Für seltenere Wechsel reicht meist auch ein Druckluft- oder Akkuschlagschrauber.

Hydraulische Tiefenverstellung oft sinnvolle Ausstattung

Setzt man den Grubber sehr universell für alle Bodenbearbeitungsgänge ein, ist eine stufenlose hydraulische Tiefenverstellung mit guter Skala empfehlenswert. Man muss nur noch zur Kontrolle des Arbeitsergebnisses absteigen und nicht zur Einstellung selbst.

Wichtig finden wir, dass sich die Einebnungsscheiben parallel mit der Arbeitstiefe einstellen und nicht separat justiert werden müssen. Man kommt schneller zum gewünschten Ergebnis. Bearbeitet man nur große Flächen, reichen manuell einzuschiebende Randscheiben. Arbeitet man entlang von Hecken und Zäunen auf vielen kleinen Flächen, sind hydraulisch teleskopierbare Randelemente sinnvoll. Eine Beleuchtung sollte selbstverständlich sein.

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