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topplus Kurzschnitt auf 28 mm

Neuer Ladewagen: Probefahrt mit dem Krone ZX 470 GD

Pünktlich zur Agritechnica hat Krone hat seine ZX- und RX-Ladewagen bzw. Häckselwagen überarbeitet, vor allem das Schneidwerk. Unsere Eindrücke vom Silageeinsatz im zweiten Schnitt.

Lesezeit: 8 Minuten

SCHNELL GELESEN
Das neue Schneidwerk OptiGrass hat Krone für die Ladewagen der Serien RX und ZX entwickelt. Es gibt zwei Varianten mit 37 oder 28 mm Schnittlänge.
Die Siliermittelanlage ist nun in die Isobus-Steuerung integriert. Die Menge lässt sich je nach Ausstattung in Prozentschritten, nach Zeit oder Abhängig vom Durchsatz steuern.
Der Serienstart der neuen Wagen ist für die kommende Saison 2024 geplant.

Noch kürzer schneiden – das verspricht Krone mit dem neuen Schneidaggregat OptiGrass in den Doppelzweckladewagen RX und ZX. Bis zu 28 mm theoretische Schnittlänge sollen möglich sein. Außerdem bieten die Emsländer weitere Neuheiten für die Wagen an. Für unseren Test setzten wir einen ZX 470 GD im üppigen zweiten Grünlandschnitt ein.

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Wie unterscheiden sich die neuen ZX- und RX-Ladewagen von den Vorgängern?

Beim ZX bleibt man bei den drei Modellen von 43 bis 56 m³ Fassungsvermögen. Den RX-Ladewagen gibt es auch in drei Versionen, von nun 33 bis 40 m³ Ladevolumen (vorher von 36 bis 43 m³). Unterschiede zwischen den Baureihen findet man vor allem bei der Breite des Aufbaus. Hier misst der RX innen 223 cm, der ZX 240 cm.

Zudem ist der ZX serienmäßig mit einem hydraulischen Fahrwerk unterwegs, beim RX trifft das nur auf das größte Modell zu. Die beiden kleineren Wagen haben ein mechanisch gefedertes Fahrwerk, die hydraulische Variante ist Option. Bei der Bereifung gibt es mehrere Möglichkeiten, maximal sind Räder mit einer Felgengröße von 30,5" verfügbar.

Warum ist die Deichsel bei den neuen Modellen schmaler?

Die Deichsel der Wagen fällt im Gegensatz zu den Vorgängern deutlich schmaler aus, da man künftig auf eine Zwangslenkung mittels mechanischem Lenkgestänge verzichtet. Der Kunde hat die Wahl zwischen einer hydraulischen Nachlauflenkung (mit Automatikfunktion per Isobus) und einer kontaktlosen Zwangslenkung (6.970 €).

Bei Letzterer ist vor den Achsen ein Gyroskop montiert. Zusätzlich registrieren zwei Sensoren die Raddrehzahlen einer Achse. Eine Steuerung ermittelt aus den Daten dann den nötigen Lenkeinschlag der Lenkachse. Alle hydraulischen Funktionen werden per Load-Sensing mit Öl versorgt, bei der Bedienung setzt man ausschließlich auf Isobus.

Wie viel Drehmoment vertragen die neuen Modelle von ZX und RX?

Die Weitwinkelgelenkwelle kommt von Walterscheid. Für hohe Drehmomente hat diese Welle eine Größe von 2 ¼" mit 22 Zähnen (Feinverzahnung). Die in der Gelenkwelle integrierte Nockenschaltkupplung schützt den Rotor und die (optionalen) Dosierwalzen vor Überlast. Beim ZX greift diese ab einem Drehmoment von 3.000 Nm (vorher 2.800 Nm), beim RX ab 2.500 Nm (vorher 2.000 Nm).

Wie viel Leistung verträgt der Rotorantrieb?

Der Rotorantrieb ist in Fahrtrichtung links montiert. Hier setzt man weiterhin auf zwei große Riemenscheiben und ein Powerband. Das Band ist sechsrillig und jetzt bis Schlepperleistungen von 430 PS freigegeben (vorher 400 PS). Außerdem soll das Band Lastspitzen dämpfen.

Selbst bei größeren Haufen im Schwad verschluckte sich das Aggregat im Test nicht. Sollte das doch einmal passieren, lässt sich der Messerboden hydraulisch absenken und anschließend wieder hochfahren. Der Wagen konnte den bei der Probefahrt vorgespannten John Deere 7R 330 bis an die Leistungsgrenze bringen.

Wie lassen sich ZX und RX an unterschiedliche Aufwuchsmengen im Gras anpassen?

Die Zapfwellendrehzahl wird über die Riemenscheiben zunächst um den Faktor 1,1 (ZX, beim RX 1,0) erhöht und anschließend über ein innenliegendes Planetengetriebe im Rotor reduziert. Diese Lösung hält durch die höhere Drehzahl das Drehmoment im Antriebsstrang geringer.

Interessantes Detail: Die beiden unterschiedlich großen Riemenscheiben lassen sich gegeneinander tauschen, um das Übersetzungsverhältnis zu ändern. Damit dreht der Rotor entweder mit 47 oder 40 U/min beim ZX (RX 43 oder 36 U/min). So lässt sich der Wagen auf unterschiedliche Schleppergrößen und Erntemengen anpassen. Liegt z.B. wenig Gras im Schwad, kann man den Rotor langsamer drehen lassen, um die Rotortaschen mehr zu füllen und letztlich gleichmäßiger zu schneiden.

Wählt man den Wagen mit Dosierwalzen, teilt sich der Antriebsstrang zusätzlich noch zur rechten Seite. Von hier aus geht es mit einer Kupplung weiter zu den Dosierwalzen. Wählt man den Entlademodus im Terminal aus, schaltet die Kupplung automatisch und aktiviert den Antrieb.

Was hat Krone an der EasyFlow-Pickup verändert?

Die ungesteuerte EasyFlow-Pick-up hat Krone beim ZX nicht verändert. Sie arbeitet weiterhin in gezogener Bauweise und misst 2,12 m in der Breite. Diese Pick-up gibt es jetzt aber auch serienmäßig für den RX, wo sie in der Vorgängerbaureihe noch 12 cm schmaler war.

Die 6,5 mm starken Zinken sind gewendelt angeordnet. Die Pick-up ist serienmäßig hydraulisch angetrieben. Die Zinkengeschwindigkeit lässt sich vom Terminal aus einstellen und z.B. auch automatisch zur Fahrgeschwindigkeit regeln. Zudem setzt Krone auf eine pendelnde Aufhängung mit elektrohydraulischer Entlastung (ebenfalls von der Kabine aus einstellbar).

Hinter der Pick-up gibt es jetzt immer vier nachlaufende Räder aus Stahl, die zusätzlich zu den beiden seitlichen Tasträdern die Bodenanpassung verbessern sollen.

Welche (theoretischen) Schnittlängen schaffen die neuen Ladewagen?

Die größte Weiterentwicklung an den Ladewagen ist das neue Schneidwerk. Krone bietet dies für den RX und ZX künftig in zwei Varianten:

  • OptiGrass 37 schafft es mit 40 Messern auf eine theoretische Schnittlänge von 37 mm,
  • OptiGrass 28 hat 54 Messer an Bord und bringt es theoretisch auf 28 mm Schnittlänge.

Der Durchmesser des Integralrotors liegt bei 880 mm. Er ist mit seitlichen Förderschnecken ausgestattet. Der Förderkanal ist trotz der höheren Messeranzahl zum Vorgänger gleich. So will man das Futter kompakter in der Mitte komprimieren, um es anschließend effektiver und bis zum Rand schneiden zu können.

Die Förderauflagen der Rotorsterne sind entsprechend zur Messeranzahl 17 bzw. 22 mm breit. Krone setzt auf einen Scherenschnitt, bei dem die Rotorzinken direkt an der Schneide der Messer entlangarbeiten.

Um Überlängen zu vermeiden, ist das sogenannte SplitCut-System integriert, das 2022 neu vorgestellt wurde. Dabei ist jeweils der äußerste Rotorstern durch eine seitliche Trennwand vom Laderaum abgeschottet. Seitlich durchwandernde Überlängen werden per Förderzinken wieder nach vorne zum Schneidrotor bewegt. Leitbleche sorgen dann dafür, dass das Material zur Rotormitte gelangt.

Die Messer sind einzeln gegen Überlast gesichert. Die Messerkassette kann per Knopfdruck am Wagen abgesenkt und dann nach dem Lösen der Verriegelungen über ein Gestänge seitlich herausgeschwenkt werden. Mithilfe eines großen Hebels, der links am Wagen unter der neu designten Seitenhaube Platz findet, lassen sich die Messer in zwei Gruppen entriegeln und dann zum Wechseln oder Schleifen herausnehmen. Die automatische Schleifeinrichtung gibt es auf Wunsch.

Wie ist der Kratzboden aufgebaut?

Der Boden ist vorne zum Rotor hin um 35 cm abgesenkt und soll dadurch den Kraftbedarf verringern. Der Kratzboden des ZX kommt mit Flachgliederketten, beim RX setzt man auf Rundstahlketten. Die Förderstäbe sind als geschlossene Rohre ausgeführt. Der Kratzboden ist bei beiden Baureihen beidseitig angetrieben, einen Eilgang für die Restentleerung gibt es ebenfalls.

Die Heckklappe öffnet je nach Einstellung unterschiedlich weit. Unser ZX war mit Dosierwalzen ausgestattet. Hier setzen die Emsländer beim ZX und RX auf drei Walzen mit 470 mm Durchmesser und V-förmig angeordneten, aufgeschweißten Stahlzinken. Das Ausdosieren der Ladung funktionierte gut, zurück bleibt eine gleichmäßige Schicht. Da fehlt eigentlich nur noch das automatische Entladen nach Fahrtstrecke, wie es beim Bandwagen GX möglich ist.

Welche Vorteile bringt die Ladeautomatik?

Mehr Fahrkomfort bringt vor allem die gut funktionierende Ladeautomatik PowerLoad. Die bewegliche Frontwand verdichtet das Futter im Laderaum vor und erzeugt so eine Art Futtersäule. Das ermöglicht es, den Wagen fast vollständig gleichmäßig bis hinten auszuladen.

Ein Dehnmessstreifen misst die Belastung auf den Querrahmen der unteren Frontwand. Zusätzlich erfasst ein Volumensensor an der oberen, beweglichen Klappe der Frontwand den Füllstand. Wird ein definierter Wert am Dehnmesstreifen überschritten und lenkt die obere Klappe eine bestimmte Zeit lang aus, schiebt der Kratzboden je nach Einstellung (drei Modi möglich) die Ladung stückweise nach hinten.

Eine elektronische Füllstandsanzeige bietet Krone serienmäßig. Über die Bewegung des Kratzbodens erfasst die Elektronik die Ausladung des Wagens und zeigt diese in Prozentschritten von 0 bis 100 % im Terminal an.

Wie können ZX und RX Siliermittel beimischen?

Neuerdings integriert Krone beim RX und ZX auch die Siliermittelanlage in der Isobus-Steuerung. Der Tank findet unter der Plattform hinter der letzten Achse des Wagens Platz und fasst 200 l. Ein seitlicher Einfüllstutzen erleichtert das Befüllen.

Vier Flachstrahldüsen dosieren die Silierhilfsmittel entweder direkt über der Pick-up oder über dem Rotor aus. Dazu lässt sich die Menge entweder permanent in Prozentschritten einstellen, zeitabhängig mit einer Dosierung in Litern je Minute oder in Abhängigkeit vom Durchsatz. Für Letzteres ist dann aber die optionale Wiegeeinrichtung notwendig.

Wie lautet das Fazit der top agrar-Redaktion?

Im Test machte der neue ZX eine gute Figur. Uns hat die Ladeautomatik gut gefallen. Mit der elektronischen Zwangslenkung lässt sich der Wagen vor allem auf dem Silo gut manövrieren und so z.B. von Wänden wegsteuern – ein hilfreiches Detail, wie wir finden.

Überzeugen konnte uns aber vor allem das neue Schneidwerk mit seinen 54 Messern und der theoretischen Schnittlänge von 28 mm. Damit kommt Krone dem Ruf nach noch kürzeren Schnittlängen beim Ladewagen nach. Bei einer Sichtprobe am Silo fanden wir die einzelnen Futterpakete und haben nachgemessen: 28 mm sind nicht nur Theorie.

Was kosten die neuen ZX- und RX-Ladewagen?

Für den von uns eingesetzten Ladewagen ZX 470 GD mit nahezu Vollausstattung sind 230.675 € fällig. In Grundausstattung kostet der ZX 470 188.140 €.

Der größte RX-Wagen mit OptiGrass 28 und vergleichbarer Ausstattung steht für 205.590 € in der Liste. Wem 37 mm Schnittlänge reichen, der zahlt im Vergleich zur 28er-Variante 11.715 € weniger.

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