Die Bayer-Tochter Monsanto muss drei Klägern in den USA über 1,5 Mrd. Dollar Schadensersatz zahlen. Das Geschworenengericht in Jefferson City (Missouri) sah es als erwiesen an, dass die Kläger wegen ihrer jahrelangen Verwendung von Glyphosat an Krebs erkrankten.
Bayer weist die Vorwürfe zurück und will das Urteil anfechten. So hätten US-Gerichte den Klägern unzulässigerweise erlaubt, die regulatorischen und wissenschaftlichen Fakten falsch darzustellen, argumentierte ein Unternehmenssprecher. Man sei daher zuversichtlich, dass das Urteil keinen Bestand haben werde.
Die Kläger hätten behaupten dürfen, dass es beim Prozess der Wiederzulassung in der EU und der Bewertung durch die amerikanische Umweltbehörde EPA Sicherheitsbedenken gegeben hätte, sagte der Sprecher. Er verwies darauf, dass die EU-Kommission erst vergangene Woche eine weitere Zulassung des Mittels für zehn Jahre beschlossen hatte. Und die EPA bestätigt weiterhin, dass Glyphosat nicht krebserregend ist, fügte er hinzu.
Pechsträne für Bayer in Glyphosatprozessen
Das Urteil vom Freitag ist nun der vierte juristische Rückschlag für Bayer innerhalb eines Monats, so wurden etwa erst vor zwei Wochen einem 57-Jährigen in Kalifornien insgesamt 332 Millionen Dollar zugesprochen. Zuvor allerdings fiel eine ganze Reihe von Urteilen zugunsten des Konzerns aus. Rund 113.000 der 160.000 von mutmaßlichen Opfern angestrengten Verfahren wurden bislang abgeschlossen. Der Konzern hat dafür Rückstellungen in Höhe von 16 Mrd. Dollar gebildet.
