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Biostimulanzien sind wie Sonnenschutz für die Kartoffel

Seine Kartoffeln besser vor Hitze und Trockenheit schützen – dieses Ziel möchte Landwirt Heiko Zimmer mit Biostimulanzien erreichen. Sein Fazit aus dem ersten Testjahr fällt positiv aus.

Lesezeit: 3 Minuten

Um unsere Kartoffeln unempfindlicher gegen Stress zu machen, haben wir in diesem Jahr erstmalig ein Biostimulans eingesetzt. Dazu kommt, dass ich recht experimentierfreudig bin und gerne Dinge ausprobiere“, erklärt Heiko Zimmer, der im hessischen Lich-Eberstadt einen Ackerbaubetrieb mit Kartoffeln, Zuckerrüben, Weizen und Raps bewirtschaftet.

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Als Produkt wählte er Quantis, welches aus der Fermentation von Nebenprodukten der Zuckerrohrproduktion stammt. Es enthält Aminosäuren (2 %), Stickstoff (1 %), Kohlenstoff (16 %), K2O (8 %), Kalzium (1 %) und Spuren von Mikronährstoffen. In erster Linie soll es bei abiotischem Stress das Ertragsniveau und den Stärkegehalt von Kartoffeln stabilisieren, darüber hinaus aber auch für eine gleichmäßigere Sortierung der Knollen sorgen.

Da die Kartoffel eine sehr temperaturempfindliche Kultur ist, die bei hohen Temperaturen die Spaltöffnungen der Blätter verschließt und so die Photosyntheseleistung sowie die Stärkeeinlagerung in die Knolle reduziert, war für Zimmer der Schutz vor Hitze das Oberziel.

„Die lehmigen Lössböden in unserer Region mit Bodenpunkten von 40 bis 90 können das Wasser zwar lange halten, aber trotzdem war Hitze- und Trockenstress in den letzten Jahren – genau wie in diesem – eher die Regel als die Ausnahme“, so Zimmer.

Interessant ist für den Landwirt auch der Aspekt der gleichmäßigeren Knollen. „Eine bessere Sortierung heißt mehr Erlös. Schließlich müssen sich die Mehrkosten irgendwie decken und das geht über Ertrag und Sortierung.“ Die zweimalige Anwendung mit je 2,0 l/ha kostete ihm in diesem Jahr etwa 60 € je ha (Mittelkosten).

Vor der Hitze behandeln

Heiko Zimmer hat etwa 5 ha seiner Kartoffelfläche einmal mit dem Produkt behandelt, einen weiteren ha zweimal. Auf der Fläche, die doppelt behandelt wurde, brachte der Landwirt das Produkt beim ersten Mal zusammen mit der ersten Krautfäulespritzung aus. Die Kartoffeln hatten zu diesem Zeitpunkt eine Wuchshöhe von etwa 30 cm erreicht.

„Die Ausbringung kombiniert mit dem Fungizid war überhaupt kein Problem. Das Produkt ließ sich gut mischen und ich bin mit klassischer Düse und wie gewohnt mit 550 l/ha Wasser gefahren“, so Zimmer. „Lediglich an den Geruch muss man sich gewöhnen“, sagt der Ackerbauer mit einem Schmunzeln, als er an das Befüllen der Spritze zurückdenkt. Das zweite Mal ist Zimmer etwa vier Wochen später, kurz vor Reihenschluss, am 16. Juni ebenfalls mit 2,0 l/ha durch den Bestand gefahren.

Der optische Effekt spiegelte sich im Mehrertrag wider

Auf der Fläche mit der Einmalbehandlung erfolgte diese kurz vor Reihenschluss. „Empfohlen wurde mir, das Mittel vor Tagen mit Hitze- oder Trockenstress auszubringen, dann sei der Effekt am größten“, so Zimmer.

Zimmers Beobachtungen

Überrascht war Heiko Zimmer von dem Effekt der frühen Behandlung. „In den zwei bis drei Tagen nach dem Einsatz das Mittels, sahen die Pflanzen viel wüchsiger und vitaler aus. Das Laub der behandelten Pflanzen hatte ein kräftigeres Grün als die nicht behandelten Kartoffeln.“

Da die zweite Behandlung – genau wie die einmalige Applikation zum Termin „kurz vor Reihenschluss“ – nicht so stark differenzierte, entschloss sich Heiko Zimmer, lediglich den Ertrag der zweifach behandelte Variante zu ermitteln. „Ich dachte: Wenn ich so einen deutlichen Effekt während der Vegetation sehe, muss sich das ertraglich widerspiegeln.“ Genauso war es auch zur Ernte.

„Wir haben die entsprechenden Reihen separat gewogen und konnten einen Mehrertrag von 9,6 % gegenüber dem nicht behandelten Bereich feststellen.“

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