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Drahtwürmer in Kartoffeln effektiv bekämpfen

Drahtwürmer sind gefürchtete Kartoffelschädlinge. Fragen und Antworten, um den Befall festzustellen und welche Gegenmaßnahmen möglich sind.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Larven des Schnellkäfers sind ein echtes Ärgenis, gerade in Kartoffeln. Die befallenen Knollen lassen sich weder als Speise- noch als Pflanzkartoffeln vermarkten. Dabei lässt sich vorsorgen.

Wie soll man auf Drahwurmbefall kontrollieren?

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Drahtwürmer werden im Boden primär durch CO2-Quellen angelockt. Typische Quellen sind z. B. sich zersetzende oder frische Pflanzenteile. Nutzen Sie vor der Kartoffelpflanzung Ermittlungsmethoden zur Bestimmung des Drahtwurmbefalls auf Ihrer Ackerfläche. Das Nachweisverfahren dazu ist einfach, schnell durchgeführt und richtet sich nach der Bodenfeuchte:  

  1. Bei hoher Bodenfeuchte empfiehlt sich der Einsatz von keimendem Getreide. Hierfür eignet sich z. B. Weizen, der in Teebeuteln oder anderen geeigneten Behältnissen im Oberboden (ca. 5 cm) vergraben wird. Lassen Sie den Weizen für mindestens 24 Stunden vorquellen. Anschließend sollte dieser ca. 14 Tage im Boden vergraben sein, danach können Sie den Befall durch Auszählen der Drahtwürmer überprüfen.  

  2. Bei niedriger Bodenfeuchte eignen sich Kartoffelhälften. Vergraben Sie diese ebenfalls im Oberboden in einer Tiefe von ca. 5 bis 10 cm. Nach 14 Tagen kann auf Befall mit Drahtwürmern kontrolliert werden. 

Eine Herausforderung ist der häufig ungleichmäßige Befall von Flächen mit Drahtwürmern. Aus diesem Grund sollte man die Köderstellen (Weizen oder Kartoffeln) möglichst breit über die Fläche verteilen. Es empfehlen sich mindestens vier Stellen pro Schlag. Grundsätzlich gilt: Je mehr Köderstellen, desto genauer ist das Ergebnis.  

Wann kündigt sich ein Starkbefall der Drahtwürmer an?

Die Schadwirkung des Schädlings schwankt stark und ist aufgrund der vielen Einflussfaktoren schwer zu kalkulieren. Sofern Drahtwürmer nachgewiesen werden können, ist es sinnvoll Maßnahmen gegen einen Befall mit Drahtwürmern zu nutzen.  

Mit einem Starkbefall ist zu rechnen, wenn mindestens einer der nachfolgend genannten Umstände vorliegt: 

  • Innerhalb von zwei Wochen nach dem Auslegen von Ködern konnte man mehrere Drahtwürmer finden. 

  • Auf Flächen, die bis vor zwei bis drei Jahren noch als Grünland bzw. für Feldfutterbau genutzt wurden oder als Brache dienten. 

  • Wenn in der Vorfrucht oder in der Vergangenheit bereits nennenswerte Drahtwurmschäden festgestellt wurden. 

Wie kann man Drahtwürmer chemisch und biologisch bekämpfen?

Nach wie vor gibt es gegen den Drahtwurm keine kurzfristigen Lösungen mit sicherem Bekämpfungserfolg. Eine mögliche Gegenmaßnahme ist aber der Einsatz von Drahtwurm-Granulaten. Gegen die Larven der verschiedenen Käferarten gibt es immer weniger zugelassen Pflanzenschutzmittel. In die Erde einzubringende Granulate können Abhilfe schaffen.

Diese Granulate platziert man mithilfe ­eines Streuers beim Legen in Knollennähe. Zugelassen sind folgende fünf Produkte:

  • Karate 0.4 GR bzw. Ercole (4 g/kg Lambda-Cyhalothrin) mit einer Menge von 15 kg/ha,

  • Spintor (4 g/kg Spinosad) mit einer Aufwandmenge von 12 kg/ha,

  • SoilGuard 0.5 GR (5 g/kg Tefluthrin) darf man per Notfallzulassung vom 1. März bis zum 28. Juni 2024 mit 15 kg/ha ­einsetzen und

  • Attracap (Pilz Metarhizium brunneum Stamm CB 15-III) ist durch eine Notfallzulassung vom 19. Februar bis zum 17. Juni 2024 mit 30 kg/ha ­anwendbar.

Welche Auflagen gelten für Granulate gegen Drahtwürmer?

Folgende Auflagen sind bei der Anwendung von SoilGuard 0.5 GR, Attracap, Spintor GR, Ercole und Karate 0.4 GR zu beachten: 

  • Alle Granulate müssen mit einem Granulatstreugerät ausgebracht werden, welches vom Julius-Kühn-Institut (JKI) gelistet ist. Eine aktuelle Liste ist auf der Homepage des JKI einzusehen. 

  • Die Granulate sind vollständig in den Boden einzubringen. Sollten Granulate auf der Bodenoberfläche zu liegen kommen, so sind diese Granulate umgehend zu entfernen bzw. nachträglich einzuarbeiten. Keine Ausbringung der Granulate bei Wind mit Geschwindigkeiten über 5 m/s. 

  • Bei Spintor GR, Ercole, Karate 0.4 GR und SoilGuard 0.5 GR ist die Dosiereinrichtung des Granulatstreugerätes rechtzeitig, spätestens jedoch 4 m vor Erreichen des Vorgewendes auszuschalten, um eine vollständige Bedeckung des Granulates mit Erde sicherzustellen. 

Weitere Anwendungsbestimmungen sind dem Etikett oder auf der Homepage des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zu entnehmen. 

Kommt eine weitere Notfallzulassung gegen Drahtwürmer?

Für Trika expert (lambda-Cyhalothrin) wurde bislang noch keine Notfallzulassung für die Saison 2024 erteilt. 

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