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Forschung

Transfermulch in Bio-Kartoffeln hat Potenzial

In einer Studie wurde der Anbau mit Transfermulch aus Grünschnitt von Kleegras, Wicktriticale sowie Silage und Heu mit Zukaufdünger verglichen. Die Ergebnisse sind spannend für Biokartoffelanbauer.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Einsatz von Transfermulch führt beim Anbau von Bio-Kartoffeln zu vielen positiven Effekten. Dazu gehören unter anderem eine gute Düngewirkung, eine bessere Infiltration von Niederschlägen, Schutz vor Erosion und Trockenheit sowie eine verbesserte Pflanzengesundheit. Allerdings ist die Ausbringung aufwändig und erfordert viel Wissen und Erfahrung.

Das sind die Ergebnisse einer dreijährigen Studie der Universität Kassel und dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Finanziert wurde das Projekt vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) über das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

Was ist Transfermulch?

In der Studie wurde der Anbau mit Transfermulch bestehend aus Grünschnitt von Kleegras, Wicktriticale sowie Silage und Heu (je 50 t Frischmasse pro Hektar) mit dem Einsatz von Zukaufdünger verglichen.

Dabei zeigte sich, dass die Mulchvarianten eine externe Stickstoffdüngung wie Haarmehlpellets gleichwertig ersetzen können und dass sich Mulch sehr positiv auf das Bodenleben auswirkt. Anders als etwa beim Zwischenfruchtanbau vor den Mulchkartoffeln blieben die positiven Effekte auf den Boden jedoch zeitlich begrenzt und endeten in der Regel mit der Kartoffelernte.

Weniger Erosion

Ein weiterer positiver Effekt der Mulchvarianten war eine massiv erhöhte Infiltrationsleistung des Bodens, die das Risiko für Erosion stark reduziert. Das galt für Anbausystemen mit und ohne Pflugeinsatz. Zudem senkte der Mulch bei extremer Hitze die Temperaturen im Kartoffeldamm um bis zu drei Grad Celsius und verbesserte die Wasserverfügbarkeit für die Pflanzen. Allerdings verringerte extreme Sommertrockenheit auch bei Transfermulch die Mineralisation und hinterließ wie andere Düngevarianten hohe Reststickstoffgehalte im Boden.

Die Untersuchung bestätigte zudem positive Effekte von Mulch auf die Pflanzengesundheit. So bevorzugten Kartoffelkäfer eindeutig die Flächen ohne Mulchauflage. Die Ursachen dafür konnten in den Versuchen nicht vollständig geklärt werden.

Es gibt aber auch einen Haken

Trotz der zahlreichen positiven Wirkungen des Mulchs sieht das Forscherteam auch Hemmnisse für die Anwendung in der Praxis. So können Mulchauflagen aus Stroh oder Heu zu einem erhöhten Mäusebesatz führen und Wurzelunkräuter fördern. Zudem fehlt Betrieben häufig die passende Technik für die Ausbringung und es mangelt oft an ausreichenden Mengen an Mulchmaterial, besonders in trockenen Frühjahren.

Eine ökonomische Analyse ergab, dass Mulchsysteme bei erfahrenen Anbauern wirtschaftliche Vorteile bieten können. Das gilt vor allem bei kleineren Anbauflächen bis zwei Hektar, einer angepassten Verfahrenskette, Direktvermarktung und nahegelegenen Flächen für den Aufwuchs von Transfermulch.

Für den Anbauerfolg seien aber vor allem Wissen und Erfahrung, etwa in Bezug auf die Witterungsverhältnisse und die Arbeitsorganisation, ein entscheidender Faktor. Deshalb empfiehlt das Forscherteam interessierten Betrieben, den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen zu suchen und mit kleinen Flächen zu beginnen, um mögliche Verluste aufgrund fehlender Erfahrung zu begrenzen.

Den vollständigen Abschlussbericht finden Sie hier.

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