Ab Reihenschluss nehmen meist die Blattkrankheiten in Zuckerrüben zu und erst ab dann einen bekämpfungswürdigen Umfang an. Auch wenn die Situation noch relativ entspannt ist, steigt das Befallsrisiko nach den sommerlichen Temperaturen kombiniert mit Gewitterschauern. Rübenblätter sollten dann bis zum Ende der Vegetation vor pilzlichen Blattflecken geschützt werden.
Früh auf Blattkrankheiten in Rüben kontrollieren
Insbesondere in den Rübenanbaugebieten des Südwestens und Westens sollten Sie es nicht versäumen, rechtzeitig die Schläge zu kontollieren. Erste Cercospora-Flecken sind in der Regel als erstes auf den älteren Blättern zu finden. Förderlich für einen Befall sind zudem anfällige Sorten, ein früher Reihenschluss (in diesem Jahr eher die Ausnahme), Beregnung, bekannte Frühbefallsflächen (u.a. Staulagen oder Flussnähe) oder die Nähe zu im Vorjahr befallenen Rübenschlägen.
Bekämpfungsschwelle der häufigsten Rübenblattkrankheiten erreicht?
Bei der Bekämpfung von pilzlichen Blattflecken in Rüben spielt der Behandlungszeitpunkt eine wichtige Rolle. Handeln Sie deshalb sollte beim Überschreiten der Bekämpfungsschwelle sofort!
Die Schwelle bestimmen Sie mit der Blattrupfmethode: Entnehmen Sie 100 Blätter des mittleren Blattbereiches und untersuchen Sie diese auf Blattflecken (Erkennungshilfe in der Galerie unten). Die Anzahl der befallenen Blätter setzt sich dabei aus der Summe der mit Cercospora, Ramularia, Echtem Mehltau und Rost befallenen Blätter zusammen (d.h. Aufsummieren – unabhängig von Art der Krankheit). Bis zum 31. Juli liegt die Bekämpfungsschwelle bei 5 % befallenen Blättern.
Neben diesen Krankheiten können zudem folgende auftreten, allerdings mit einer geringen Befallshäufigkeit:
- Phoma-Blattflecken (Phoma betae),
- Falscher Mehltau (Peronospora fainosa),
- Verticillium-Welke (Verticillium spp.),
- Alternaria-Blattbräune (Alternaria tenuis) und
- Stemphylium-Blattflecken (Stemphylium)