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Die weltweite Erzeugung von Zucker könnte weniger steigen als zuletzt erwartet

Die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) hat ihre Prognose für die weltweite Zuckererzeugung 2022/23 gegenüber der Novemberschätzung um über 2 Mio. t reduziert.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) rechnet jetzt für 2022/23 mit einer globalen Zuckererzeugung von 177,5 Mio t; im November hatten die Fachleute in Rom noch 179,6 Mio t erwartet. Dennoch würde damit das Vorjahresergebnis um 1,9 Mio t oder 1,1 % übertroffen.

Einbruch in Indien

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Die Abwärtskorrektur der globalen Produktionsprognose wird von der FAO vor allem mit einer voraussichtlich kleineren Erzeugung in Indien begründet, die wegen ungünstiger Witterung für die Zuckerrohrkulturen auf nur noch 32,8 Mio t Zucker beziffert wird und damit um 2,7 Mio t kleiner ausfällt als zuvor erwartet. Damit würde das Vorjahresvolumen um 3 Mio t verfehlt. Indien ist der zweitgrößte Zuckererzeuger der Welt. Außerdem setzten die Marktexperten ihre Voraussagen für die Zuckererzeugung in China, Mexiko und Thailand in der laufenden Vermarktungssaison herab.

Ein Abschlag wurde auch für die EU, den drittgrößten Produzenten der Welt, berücksichtigt. Die betreffende Prognose beläuft sich nun auf lediglich 14,9 Mio t; Ende 2022 hatten die Fachleute noch mit 15,3 Mio t gerechnet.

In der Kampagne 2021/22 waren in den Zuckerfabriken in der Gemeinschaft noch insgesamt 16,5 Mio t Zucker produziert worden. Auslöser für den erwarteten Rückgang seien die Einschränkung der Zuckerrübenfläche im vergangenen Jahr und trockenheitsbedingte Ertragsrückgänge in einigen Mitgliedstaaten, hieß es aus Rom.

Fast 8 Mio.t mehr Zucker in Brasilien?

Zulegen dürfte vor allem die Zuckerproduktion der Nummer eins am Weltmarkt - Brasilien, nämlich um 7,9 Mio t auf 40 Mio t. Dort wird mit einer Rekordernte an Zuckerrohr gerechnet, unter anderem als Folge von günstigen Witterungsbedingungen und entsprechend guten Erträgen. Außerdem sei die Erzeugung von Zucker für die Verarbeiter von Zuckerrohr profitabler als die von Ethanol, weil für den Süßstoff mehr als für den Kraftstoff zu erlösen sei.

Deutlich weniger EU-Zuckerexporte

Ihre Voraussage für die Zuckerimporte der EU in der aktuellen Vermarktungssaison korrigierte die FAO um 500 000 t auf 2,2 Mio t nach oben; das wären 600 000 t mehr als im Vorjahr. Als Begründung werden die voraussichtlich kleinere EU-Erzeugung und die hohen Zuckerpreise am EU-Binnenmarkt angeführt. Außerdem dürften die Zuckerausfuhren der Gemeinschaft 2022/23 im Vorjahresvergleich um 300 000 t auf nur noch 600 000 t schrumpfen.

Derweil wird die weltweite Handelsmenge auf 60,7 Mio t Zucker geschätzt, was im Vergleich zu 2021/22 einem Minus von 600 000 t entsprechen würde. Weniger exportieren dürften auch Indien und Mexiko. Der für Brasilien erwartete Anstieg der Lieferungen für den Weltmarkt von 3 Mio t auf 28,5 Mio t Zucker als Folge des kräftigen Erzeugungszuwachses dürfte indes nicht ausreichen, um die voraussichtlichen Ausfuhreinschränkungen anderer Länder zu kompensieren.

Verbrauch steigt weiter

Indes schraubten die Fachleute in Rom ihre Voraussage für den Zuckerverbrauch der EU für 2022/23 nach oben, und zwar um 200 000 t auf jetzt 16,7 Mio t. Im Vergleich zum Vorjahr wären das aber 300 000 t weniger. Unterdessen dürfte sich der weltweite Zuckerbedarf im Vorjahresvergleich um 1,6 Mio t auf 176,1 Mio t erhöhen. Das wäre der dritte Zuwachs in Folge. Treiber seien das Bevölkerungs- und Einkommenswachstum, vor allem in Afrika und Asien, so die FAO. Allerdings hätten die erwartete Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums und die hohen Weltmarktpreise für den Süßstoff die Prognose gedeckelt.

Dennoch würde der globale Produktionsüberschuss 2022/23 im Vergleich zum Vorjahr um 300 000 t auf 1,4 Mio t Zucker steigen. Allerdings war im vergangenen November noch ein Überschuss von 4,9 Mio t Zucker erwartet worden. Trotzdem dürfte sich die Weltversorgung mit Zucker nach Einschätzung der FAO kaum verändern. Die weltweiten Lagerbestände werden jetzt für Ende September 2023 auf 113,8 Mio t Zucker beziffert, nach 112,6 Mio t ein Jahr zuvor. Mit dieser Menge ließen sich 64,6 % des für die laufende Vermarktungssaison erwarteten Verbrauchs decken. Das wären nur 0,1 Prozentpunkte mehr als die Kennzahl für 2021/22.

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