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Mais in NRW jetzt mehr als reif

Bei weiterhin sommerlichem Wetter wurden vielfach druschreife Maisbestände mit absolut überhöhten Gesamttrockenmassegehalten gehäckselt.

Lesezeit: 4 Minuten

Dieser Text ist zuerst erschienen im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben:

Das immer noch sommerliche Wetter und in Teilen NRWs ausgebliebene Regen hat auch die letzten Maisbestände schneller reifen lassen als sie geerntet werden konnten. Aufgrund der noch längeren Tage erreichen sie Trockenmassegehalte, die unter normalen Abreifebedingungen gegen Ende September nicht zustande kommen könnten. In Niederungslagen stehen Bestände früher und mittelfrüher Sorten mit zeitiger Aussaat längst in der Druschreife, wobei die verbleibenden Septembertage noch eine weitere Wasserabgabe ermöglichen sollten.

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Enttäuschende Erträge

Ertragsmeldungen zu Silomais fallen zumindest regional erwartungsgemäß enttäuschend aus. Silo maiserträge müssen aber vor dem Hintergrund der überhöhten T-Gehalte beurteilt werden. Denn ein Silomaisbestand, der bei 32 % Gesamttrockenmassegehalt einen Frischmasseertrag von 40 t/ha realisieren würde, bringt mit 40 % T nur noch 32 t/ha auf die Waage.

Der um 8 Prozentpunkte höhere T-Gehalt lässt in diesem Beispiel den Frischmasseertrag um 20 % niedriger ausfallen. In den Sortenversuchen der Landwirtschaftskammer am Standort Dülmen-Merfeld fielen die Trockenmasseerträge aktuell um 25 bis 30 % niedriger aus als im sehr guten Vorjahr 2021.

Letzte Proben in Niederung

An den Prüfstandorten der Landwirtschaftskammer wurden am vergangenen Freitag Proben im Rahmen des Abreifemonitorings gezogen. An allen drei Standorten in den Niederungslagen haben mittel frühe Sorten mittlerweile mit T-Gehalten im Korn von über 65 % die Druschreife erreicht. Nach dem nochmals warmen und trockenen Wochenende dürfte dies in den Versuchsflächen mittlerweile auch für spätere Sorten im Reifebereich bis K 260 der Fall sein.

Nach wie vor finden sich aber erhebliche Unterschiede zwischen einzelnen Flächen auf kleinsten Raum. Neben Standortfaktoren kommen anbautechnische Maßnahmen zum Tragen, wie an der Spätsaatvariante für die Sorte KWS Benedictio am Standort G reven gut zu erkennen ist.

Geradezu katastrophal stellen sich an allen Prüfstandorten die T-Gehalte in Blättern und Stängeln (Restpflanze) dar. In Neulouisendorf wurden dafür im Mittel der Sorten über 40 Prozentpunkte gemessen. Zusammen mit der weit fortgeschrittenen Körnerreife resultieren daraus im Mittel der Sorten bereits Gesamttrockenmassegehalte von über 50 % – mehr als doppelt so viel wie zum vergleichbaren Vorjahrestermin gemessen werden konnte. Die Silomaisreife ist damit schon mehr als überschritten.

Frühe Ernte in Höhenlagen

Bezüglich der gemessenen Gesamttrockenmassegehalte hat der Mais an den Prüfstandorten in den Hö-hen- und Übergangslagen bereits die Silomaisreife erreicht. Aber auch hier werden die jetzt realisierten Gesamttrockenmassegehalte maßgeblich durch die extrem niedrigen Wassergehalte in Blättern und Stängeln beeinflusst. In beiden Beständen zeigen sich die Pflanzen bislang noch überwiegend grün und vital.

Nach dem Regen vom Donnerstag ist davon auszugehen, dass die Pflanzen hier in Blätter und Stängel noch mal Wasser aufnehmen. Dann kann hier die Silomaisernte warten, bis die Stärkeeinlagerung mit Trockenmassegehalten im Korn von 58 bis 60 bzw. 55 Prozentpunkten im Kolben zum Erliegen kommt. In Eversen wurde das für dieses Wochenende erwartet, in Meschede könnte es gegen Mitte September so weit sein.

CCM-Ernte forcieren

Die Ergebnisse der Abreifeuntersuchung zeigen vielerorts auch für die Trockenmassegehalte in den Körnern bereits sehr hohe Werte. Sie sind für die CCM-Nutzung zum Teil so hoch, dass eine ordnungsgemäße Silierung nicht mehr sicher zu gewährleisten ist. Entsprechende Ernteprodukte müssen dann über ausreichende Säurezusätze stabilisiert werden. Die Zugabe richtet sich nach Feuchtegehalt und anzustrebender Lagerdauer.

Wo noch nicht geerntet wird, muss die Standfestigkeit der Bestände unbedingt regelmäßig kontrolliert werden. Grundsätzlich sollte mit der Körnerernte nicht zu lange gewartet werden, da trockengestresste Bestände nach erneuter Durchfeuchtung sehr schnell zusammenbrechen können.

Bei den Bestandskontrollen sollten die Pflanzen intensiv auf Maiszünslerbefall kontrolliert werden. Vielfach sind die Larven bereits in unterste Internodien abgewandert, wo die Erntewerkzeuge sie nicht mehr erfassen. Auch bei beginnendem Befall sollten die Maisstoppeln nach der Ernte gemulcht werden, um der weiteren Ausbreitung Einhalt zu gebieten. Die Versuche in den Höhen- und Übergangslagen werden in dieser Woche noch einmal abschließend beprobt.

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