Das europäische Parlament hat am 24. November 2021 mit der Verabschiedung der neuen Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) einen starken Impuls für die europäische Hanfindustrie ausgelöst. Am Donnerstag hat der Rat der EU den Vorschlag des Parlaments angenommen. Das bedeutet u. a., dass der THC-Höchstgehalt für Nutzhanf auf dem Feld wieder von 0,2 auf 0,3 % steigt.
Erfreut zeigt sich die European Industrial Hemp Association (EIHA). Die EU räumt den Landwirten die Möglichkeit ein, Direktzahlungen für Hanfsorten zu erhalten, die im EU-Katalog eingetragen sind und einen THC-Gehalt von höchstens 0,3 % aufweisen. Diese Änderung führt zu einer potenziellen Erweiterung der Zahl der im EU-Katalog zugelassenen Hanfsorten.
Der Wert von 0,3 % gilt allerdings nur für den Fall, dass Landwirte Direktzahlungen erhalten wollen. In Europa ist es weiterhin möglich, auf dem Feld Hanf mit einem THC-Gehalt von mehr als 0,3 % anzubauen, sofern dies nach nationalen Vorschriften zulässig ist, erklärt die EIHA weiter. In Italien liegt der zulässige Grenzwert beispielsweise bei 0,6 %, in Tschechien bei 1,0 %.
Hanfpionier Kruse glücklich
Laut Daniel Kruse, Präsident der EIHA, sind 0,3 % im internationalen Vergleich zwar immer noch ein niedriger Grenzwert. Die Schweiz, im Herzen Europas, und auch andere EU-Länder arbeiten bereits mit höheren Grenzwerten, um Marihuana von Industriehanf zu unterscheiden. Aber er habe lange für diese Lockerung gekämpft.
"Endlich legt die EU den Grundstein für einen wachsenden, grünen und nachhaltigen Industriehanfsektor in der gesamten Union. Das ist die Chance, im weltweiten Wettbewerb wieder gleiche Ausgangsbedingungen zu schaffen. Jetzt wird der EU-Hanfmarkt einen starken Impuls erfahren, um mit der internationalen Konkurrenz gleichzuziehen", sagt Kruse.