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topplus Pflanzenzüchter kritisiert

Qualitätsauswahl: Bei Fokus auf Proteingehalt von Weizen wird Züchtungspotential verschenkt

Ist die Orientierung des Handels am Proteingehalt von Weizen bei der Qualitätsauswahl überholt? Ertragsstarker A-Weizen kann wegen der begrenzen N-Düngung nicht den gewünschten Proteingehalt schaffen.

Lesezeit: 3 Minuten

Deutliche Kritik am relativ einseitigen Festhalten des Handels und der Bäckereien am Proteingehalt bei der Auswahl des Weizens hat Dr. Thomas Streng von der Saatzucht Streng-Engelen GmbH & Co. KG geübt. Dabei sei der Proteingehalt längst nicht mehr das wertbestimmende Merkmal für die Eingruppierung im Qualitätssegment, stellte der Pflanzenzüchter klar.

Zwar gebe es bei Neuzulassungen im A-Segment einen Ertragssprung. Der Handel bezahle jedoch nach dem Proteingehalt des Winterweizens. Der ertragsstärkere A-Weizen schaffe aber aufgrund der Limitierung der Stickstoffdüngung den gewünschten Proteingehalt nicht. Dabei wäre seine Backqualität für den Bäcker ausreichend. „Hier wird Züchtungspotential verschenkt“, beklagte Streng.

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Einen ersten Schritt habe das Bundessortenamt (BSA) getan, indem der Rohproteingehalt nicht mehr entscheidend für die Qualitätseinstufung sei. Jetzt müssen laut dem Pflanzenzüchter die Abnehmer nachziehen. Streng berichtete, dass die Pflanzenzuchtunternehmen nun nach und nach neue Weizensorten auf den Markt brächten. Aus diesem Grund sei ein rechtssicheres System notwendig. „A-Weizen mit 12 % Proteingehalt bringt die Qualität“, so Streng.

Qualitätskriterien:

E-Weizen: mind. 14 % RP, 50 Sedi, 250 Fz, 78 kg/hl

A-Weizen: 13 % RP, 40 Sedi, 240 Fz,

Brotweizen: mind. 12 % RP, 30 Sedi, 220 Fz, 76 kg/hl

Futterweizen: mind. 11,5 %RP, 76 kg/hl

Brotroggen: mind. 120 Fz, max 0,05 % Mutterkornbesatz

Futtergerste: mind. 63 kg/hl

Braugerste: 11,5 % RP, 95 % Keimenergie, 90 % Vollgerste (> 2,5 mm)

Lösung zu Patenten finden

Nach seinen Worten beschäftigen die neuen Methoden der Pflanzenzüchtung die Branche sehr. Zugleich stehe diese angesichts der Transformation der Landwirtschaft vor sehr großen Herausforderungen. „Neue Züchtungsmethoden helfen für punktuelle Verbesserungen der Pflanzen. CRISPR/Cas allein macht uns aber nicht glücklich“, sagte Streng.

Die klassische Züchtung sei ebenso notwendig, gleichwohl es dann sehr viel länger dauere, bis neue Sorten zur Verfügung stünden. Mit Blick auf den Sortenschutz und den neuen Züchtungsmethoden sprach sich Streng klar gegen ein Patent auf die Eigenschaften der Pflanzen aus. Die mit den neuen Methoden gezüchteten Sorten dürften nicht über das Patentrecht reguliert werden. Dies würde dem bisherigen „Open Source“-Gedanken des Sortenschutzrechts widersprechen. Mittel- und langfristig würde das die züchterische Freiheit stark einschränken und damit negative Folgen für die Vielfalt in der Pflanzenzüchtung haben.

„Wir brauchen einen neuen Weg, der uns möglichst viel Freiheit gibt“, unterstrich der Pflanzenzüchter. Es werde eine Lösung für die Branche gebraucht. Da müsse auch der Bauernverband seinen Weg finden. An die Adresse der Politik, insbesondere der Grünen, mahnte Streng, dass Deutschland hier innerhalb der EU keinen Alleingang beschreiten dürfe.

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