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Ertragsstabile Rapssorten für den Anbau 2023

Weniger Werkzeuge gegen Insekten, strenge Düngeregeln und mehr Wetterextreme – die Wahl ertragsstabiler Rapssorten ist wichtiger denn je.

Lesezeit: 5 Minuten

Ein Fachbeitrag von Matthias Keimerl von der N.U. Agrar GmbH

Weil Raps als Kreuzblütler ein willkommenes Ziel für Insekten ist und deren Bekämpfungsmöglichkeiten stark eingeschränkt wurden, kommt der Züchtung insekten-toleranter Sorten mittlerweile eine große Bedeutung zu. Zudem bekommen die Rapsanbauer die Folgen des Klimawandels immer öfter zu spüren.

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Rapssorten: Ertragsstabilität ist gefragt

Aktuelle Rapssorten müssen ihre Leistungsfähigkeit in verschiedenen Umwelten über mehrere Jahre beweisen. Die Robustheit einer Sorte gegenüber Wetterereignissen wie Hitze, Kälte, Trockenheit, Nässe oder Spätfrost ist gefragter denn je. Die verstärkt auftretende Trockenheit in den letzten Jahren selektierte Sorten mit höherer Trockentoleranz. Kaum überprüfen ließ sich wegen der milden Winter hingegen die Winterhärte. In Regionen mit Kahlfrostgefahr bleibt sie jedoch ein wichtiges Kriterium.

Die Virusresistenz gegen das Wasserrübenvergilbungsvirus (TuYV) haben die Züchter schnell in die Sorten integriert. Zudem besitzen neue Sorten meist eine höhere N-Effizienz. Auffallend ist, dass sich KWS-Sorten in den letzten Jahren öfter in den Vordergrund schoben.

Insgesamt ist Ertragsstabilität auf hohem Ertragsniveau eines der wichtigsten Kriterien für die Sortenwahl. Sie ist im Rangtest in der Übersicht dargestellt:

  • Eine Sorte mitRang (Ziffer) 1,0 steht auf allen Standorten einer Region an der Spitze und ist uneingeschränkt zu empfehlen.
  • Sorten mit Rängen bis 3,5 sind für den Anbau in der betreffenden Region (noch) gut geeignet.
  • Bei Rang 3,5 bis 5,0 schwanken sie stärker im Ertrag oder können mit den Spitzensorten nicht ganz mithalten.
  • Bei noch höherem Rang schneiden andere Sorten meist besser ab.

Die Empfehlung beschränkt sich auf fünf Sorten pro Region, was aber nicht bedeutet, dass nicht auch andere Sorten für den Anbau geeignet sind – insbesondere, wenn Sie mit Ihrer Rapssorte bislang gut gefahren sind.

Raps-Empfehlungen für 2023

Berücksichtigt man die verschiedenen Boden- und Klimaverhältnisse, ergibt sich für 2023 folgende Orientierung:

  • Sandböden im Nordwesten (meist ausreichende Niederschläge): Hier zählen Smaragd, Ambassador, Ivo KWS, Heiner und Ernesto KWS zu den ertragsstärksten Sorten.
  • Auf den Geeststandorten in Schleswig-Holstein und Nordniedersachsen sind neben Ambassador, Ivo KWS und Smaragd die neuen Sorten Daktari und Otello KWS zu empfehlen.
  • Sandböden mit Frühjahrstrockenheit (Ostniedersachsen, Altmark, Süd-Mecklenburg, Nordbrandenburg): Auf diesen Standorten überzeugten Smaragd, Ivo KWS und Ambassador – aber auch noch Ludger und Heiner.
  • Sandstandorte mit Frühjahrs- und Sommertrockenheit (Sachsen, Südbrandenburg): Ludger, Smaragd, Ambassador und Heiner. Als neue Sorte eignet sich Allesandro KWS.
  • Auf den Lehmböden im Norden (NW-Mecklenburg, Ostküste Schleswig-Holsteins) mit meist ausreichenden Niederschlägen erwiesen sich Ivo KWS sowie Ambassador, Smaragd, Ernesto KWS und Ludger als ertragsstabil.
  • Auf den trockeneren Lehmböden im Nordosten (Vorpommern, Uckermark) waren vor allem Ivo KWS, Ernesto KWS, Smaragd, Ambassador und Armani erfolgreich.
  • Im Nordwesten und auf den Lössstandorten in Südniedersachsen und Nordhessen erwiesen sich Smaragd, Ivo KWS und Ernesto KWS als ertragsstabil. Auch Ambassador und als neue Sorte Daktari eignen sich für diese Standorte.
  • Auf den Lössstandorten im Mitteldeutschen Trockengebiet sind Ambassador, DK Exlibris, Heiner, Smaragd und Ludger zu empfehlen.
  • Auf den Marschböden an der Westküste Schleswig-Holsteins sowie an der niedersächsischen Nordseeküste sind Ivo KWS, Smaragd, Ernesto KWS, Ambassador sowie Armani die Favoriten.
  • Im Sauerland, der Eifel und im Hunsrück (Höhenlagen) lagen Ernesto KWS, Ivo KWS, Ambassador, Smaragd und DK Expansion vorne.
  • In den Höhenlagen in Ostwestfalen, Nordhessen und Südniedersachsen waren Smaragd, Ambassador, Ivo KWS, Ernesto KWS und Ludger unter den besten Sorten.
  • In den Höhenlagen in Sachsen und Thüringen schnitten Ambassador, Smaragd, Ludger, DK Exlibris sowie Architect gut ab.
  • Auf den ost- und nordbayerischen Höhenlagen erwiesen sich Ludger, Ernesto KWS, Heiner und Smaragd als ertragssicher – auch Architect konnte noch mithalten. In den höheren Lagen in Südwestdeutschland schnitten vor allem Ernesto KWS, Smaragd, DK Expansion, Ambassador und Ivo KWS gut ab.
  • In den Gäulagen und im Tertiären Hügelland im Süden liefern Ernesto KWS, DK Expansion, Smaragd, Ludger und Ivo KWS hohe und sichere Erträge.

Tipps für Kohlhernieflächen

Trat auf einer Fläche in der Vergangenheit Kohlhernie auf, sollte man hier auf kohlhernieresistente Sorten setzen. Aktuell kommen dafür Croozer, Crossfit, Crocodile, DK Plasma, LG Alledor, LG Alltamira, LG Scorpion, SY Alibaba und PT284 infrage. Zur Saison erstmals zugelassen sind Creed (mit einer erweiterten Kohlhernieresistenz), Cromat, LG Baracuda und SY Aliboom. Ertraglich können sie mit den konventionellen Sorten schon fast mithalten. Zudem sind sie teils auch mit einer TuYV-Resistenz und/oder Phoma-Resistenz versehen.

Somit ist ein wirtschaftlicher Rapsanbau auch auf kohlhernieverseuchten Flächen möglich. Um die Resistenzgefahr zu mindern, sollte ein Anbau dieser Sorten nur auf Befallsflächen erfolgen. Denken Sie zudem an weitere Maßnahmen wie Aufkalken, ein Einsatz von Kalkstickstoff und eine spätere Saat.

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