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Fotostrecke Öko-Feldtage 2023: Landtechnik und Sorten für den erfolgreichen Biohof

Bei Stuttgart traf sich auf einem Praxisbetrieb die Ökobranche. Wir waren bei der Eröffnung dabei sind mit der Kamera über das Ausstellungsgelände gewandert. In den Fotogalerien gibts die Highlights.

Lesezeit: 17 Minuten

Die Öko-Feldtage auf dem Biohof Grieshaber & Schmid in Ditzingen–Hirschlanden (BW) vom 14. bis 15. Juni waren wieder DER Treffpunkt für alle Ökobauern sowie alle Landwirte, die umstellen wollen oder nach neuen Methoden für eine umweltfreundliche Landwirtschaft suchen. Sie zeigten, was die ökologische Landwirtschaft kann, wo sie steht und wie sie sich weiter entwickelt.

Themenschwerpunkte waren dieses Jahr Agriphotovoltaik, Bewässerungstechnik und Feldgemüseanbau. Wir waren vor Ort und haben folgende spannende Dinge entdeckt.

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Neues vom 15. Juni

Hacken im Liveeinsatz

Die Hack-Vorführungen auf den Öko-Feldtage zogen viel Publikum an. Zum Einsatz kam eine große Bandbreite an Hackgeräten – von einfachen Modellen über in-row-Hacken bis hin zu Hack-Robotern, die Unkräuter mit KI identifizieren.

Gehackt wurde auf einem Acker mit Knollensellerie, unter der Moderation von Bioland-Berater Jonathan Kern. Wegen der trockenen Witterung und den dadurch verhärteten, lehmigen Böden war in diesem Jahr bislang wenig Unkraut aufgelaufen.

Die Fläche wars im Frühjahr bereits mit je einem Durchgang Hacken, Striegeln und Jäten gepflegt worden. Trotzdem ließ sich die Funktionsweise der Hackgeräte gut beobachten. Die gezeigten Geräte waren vor allem auf den Einsatz in Feldgemüse und Zuckerrüben zugeschnitten.

Im Einsatz waren bei den klassischen, maschinengeführten In-Row Hacken, die auch zwischen den Pflanzen hacken folgende Geräte.

  • Schmotzer Select mit AV4 4x75 der Firma Schmotzer Hacktechnik GmbH
  • Steketee EC Weeder V der Firma Lemken GmbH & Co.KG
  • Sichelhacke von Dieter Leibing
  • Chopstar Prime der Firma Einböck GmbH
  • Garford Robocrop Inrow der Firma Zürn Harvesting GmbH & Co. KG
  • Steketee IC Weeder der Firma Lemken GmbH & Co. KG
  • K.U.L.T. iSelect Robotik von K.U.L.T. Umweltschonende Landtechnik GmbH
  • Ferrari Remoweed der Firma Ferrari/ Plant Systems Europe B.V

Unter den Robotern waren folgende Modelle zu sehen:

  • Farming GT der Firma Farming revolution GmbH
  • Robotti (als Zugfahrzeug) mit der K.U.L.T. iSelect der Firmen geo-konzept GmbH/Agrointelli + K.U.L.T Kress GmbH
  • Und der Hackroboter Orio der Firmen BayWa und Naio Technologies

Zu den Robotern finden Sie unten einen detaillierten Bericht

Auswirkungen der Beschattung durch Agri-PV

Die Uni Hohenheim misst die Photosynthese-Leistung von Pflanzen unter Agri Photovoltaikanlagen. Dr. Andreas Schweiger ist einer der Wissenschaftler, die sich mit den Auswirkungen der Verschattung von Photovoltaik auf die Pflanzen beschäftigen. Schweiger beobachtet seit 2017 die Effekte einer aufgeständerten Photovoltaikanlage auf Kulturen wie Weizen Kartoffel oder Sellerie.

Fazit bisher: Die Photovoltaikanlage fördert vor allem die Widerstandsfähigkeit des Bestandes gegenüber Klimaextremen. Steht genug Wasser zur Verfügung, nehmen die Module Licht weg und beeinträchtigen die Pflanzen in ihrer Produktivität. Auf der anderen Seite führt die Beschattung aber auch zu weniger Verdunstung und die Pflanzen sind weniger trockengestresst. Das hat in Trockenperioden positive Effekte für die Produktivität.

Für den Anbau unter Agri PV besonders geeignet hält Schweiger deshalb Kulturen, die sensitiv gegenüber Trockenheit und gleichzeitig schattentolerant sind. Bei den künftig vermehrt zu erwartenden klimatischen Extremen könnte im Extremfall aber sogar Mais von der Beschattung einer Anlage profitieren.

Solar in der Tube

Tubesolar zeigt Röhren, die mit Solarfolie gefüllt sind. Durch die Rundung sind die Solarzellen quasi nachgeführt. Der Ertrag liegt bei 60 % einer Freiflächensolaranlage. Die Röhren sind hagelverträglich bis 40 mm Durchmesser der Hagelkörner. Der Vorteil ist, es kann durchregnen. Außerdem bietet die Anlage Schatten. Der Preis liegt ungefähr bei 1.800 €/kwp.

MulchTec - Mulchgemüse in vier Schritten

  1. Aussaat einer Zwischenfrucht durchwurzelt den Boden und produziert Biomasse
  2. Mulchdecke etablieren - 15 t TM/ha bzw. 8 cm Auflagestärle, bei Bedarfmachstreuen
  3. Mulch-Direktpflanzung und gleichzeitige Unterfußdüngung mit dem MulchTec-Planter
  4. Mulchdecke erhalten - mit dem MulchTec RotoSeeder Zwischenfrucht unter Restmulch und Ernterückstände aussäen

New Holland Methan

Mit 80 kg Methan im Tank kommt der New Holland auf 7 - 8 Stunden Fahrzeit beim Transport und etwa 5 Stunden beim Pflügen. Der Traktor macht natürlich nur Sinn, wenn es eine Tankstelle gibt - das ist häufig das Problem. Klaus Senghaas von New Holland wünscht sich eine Förderung, wie z.B. in Österreich, wo Biomethananlagen mit 40 % bezuschusst werden.

BayWa: Tröpfchenbewässerung hat Zukunft

Mit Tröpfchenbewässerung lässt sich gegenüber herkömmlichen Beregnungsmaschinen 40 bis 60 % Wasser einsparen. Die Pflanzen nehmen das Wasser um 3 bis 5 Uhr am besten auf, deshalb lassen sich die Schläuche heute schon automatisiert steuern. An den Löchern sitzen magnetgesteuerte Ventile.

Die Anfangsinvestition in Tropfbewässerung beträgt zwischen 2.000 und 3.000 €. Ein aktuelles Problem ist, dass Krähen, Eichhörnchen, Marder und Hasen sich an den Schläuchen zu schaffen machen, um in trockenen Jahren an das Wasser zu gelangen. Berater Holger Klöble von der BayWa rät deshalb dazu, den Tieren am Feldrand Wasser anzubieten, damit sie nicht an die Schläuche gehen.

Die Baywa verzeichnet in diesem Jahr ein doppelt so hohes Interesse wie im letzten Jahr. Ein großer Zukunftstrend sind auch Solarpumpen und eine noch effizientere satellitengestützte Steuerung der Ventile und Überwachung des Brunnens.

Saaten Union: Risiko streuen mit vielfältigen Kulturen

Wie die Fruchtfolge der Zukunft aussieht, ist vielen Landwirten aktuell noch nicht klar. Fest steht: Eine vielfältige Fruchtfolge kann aber Risiken – auch im Anbau – reduzieren. Vielfältige Kulturen und Sorten zeigte auf den Öko-Feldtagen auch der Stand der Saaten-Union. Neben Klassikern, wie der Dinkelsorte Oberkulmer Rotkorn, die im Biolandbau nach wie vor dank ihrer Verarbeitungseigenschaften beliebt ist, gab es auch neue Sorten zu sehen.

So präsentierte das Züchtungsunternehmen die beiden neuen B-Weizen-Sorten SU Fiete und SU Mangold, die auch in den Öko-Landessortenversuchen ihre Leistung zeigen. Erstere eignet sich vor allem für den Anbau im Norden, letztere eher auf süddeutschen Betrieben. Roggen, Hafer und Ackerbohnen machen bei den Öko-Vermehrungsflächen einen Anteil von 90 % aus. Dementsprechend hat das Züchtungsunternehmen auch in diesen Kulturen einige Sorten im Portfolio, die sich aber nicht nur für Öko-Landwirte eignen.

Die neu zugelassene Hybridroggensorte SU Karlsson setzt z.B. auf Erträge und Standfestigkeit. Sie zeigt sich robust gegenüber Mutterkorn. Neben den Ackerbohnen und Hafer, zeigte der Pflanzenzüchter aber auch verschiedene Gemenge wie Wickroggen und Zwischenfruchtmischungen, die als Gründünger wirken, den Boden verbessern oder Grünfutter und Biomasse erzeugen.

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Die Wintermohnsorte Zeno Morphex ist eine der wenigen Mohnsorten, die in Deutschland zum Anbau zugelassen sind. Die Mohnkörner lassen sich für Öl, als Back- und Speisemohn vermarkten. Die Kultur gedeiht auch auf ärmeren Standorten. Die zugelassenen morphinarmen Sorten blühen im Gegensatz zum Schlafmohn violett, der Anbau muss bei der BLE angemeldet werden.

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Seltene Leguminosen

Auf den Öko-Feldtagen waren neben den Klassikern auch seltenere Leguminosen zu sehen. Die Stickstoffsammler spielen im Ökolandbau eine wichtige Rolle.

Kichererbsen sind in Deutschland noch eher eine neue Kultur und gewinnen als Lebensmittel an Beliebtheit. Sie mögen es besonders warme Standorte und kommen nach der Keimphase auch mit weniger Wasser zurecht. Im Anbau sind verschiedene Sortentypen, die sich an den Samen unterscheiden lassen. Neben dem kleinkörnigen, dunklen eckigen desi-Typ gibt es auch den dunklen runden gulabi-Typ. Hier ist eine Sorte des desi-Typs mit großen, hellen Samen zu sehen.

Linsen haben in Baden-Württemberg und besonders auf der schwäbischen Alb Tradition. Sie passen besonders auf magere. Die kleinen Pflanzen sind wenig konkurrenzstark und benötigen möglichst Stützfrüchte im Anbau. Dazu eignet sich Sommergetreide wie Hafer oder Sommergerste. Auf den Feldtagen sind Belugalinsen zu sehen, die kleine schwarze und nussig schmeckende Linsen liefern.

Bei den weißen Lupinen gibt es mittlerweile auch anthraknosetolerante Sorten. Lupinen lassen sich als Tierfutter und als Lebensmittel nutzen. Mit ihren tiefen Wurzeln lockern sie den Boden und mit ihren Wurzelausscheidungen mobilisieren sie Nährstoffe. Kalkreiche Böden vertragen sie aber nicht.

Die alte Buschbohnen-Sorte Black Turtle wird für die Humanernährung genutzt. Die schwarzen Bohnen in den dunklen Schoten werden erst spät als Trockenbohnen geerntet. Buschbohnen benötigen keine Stützen.

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Eine Besonderheit auf den Öko-Feldtagen sind die Kompost-Toiletten. Die Ausscheidungen landen in einem mit Stroh gefüllten Tank, um zu kompostieren. Getsreutes Sägemehl verhindert Geruchsbildung im Tank. So lässt sich auf Wasser und Cehmie verzichten.

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Mark Mitschke erläuterte beim Kartoffelspezial, warum es sinnvoll ist, auf Z-Saatgut zu setzen.

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Auf dem Bioland-Stand ging es auch um Agroforst

Beim Fraunhofer Institut standen Konzepte für Agri-PV mit kombinierter Regenwassernutzung im Fokus. Neben Projekten aus dem Garten- und Obstbau wurden auch Beispiele aus Mooren vorgestellt. Das soll eine wirtschaftliche Nutzung auf wiedervernässten Flächen ermöglichen.

Einige Hersteller zeigen senkrecht aufgestellte Agri-PV-Anlagen. Das erleichtert eine kombinierte Nutzung auf den Flächen. Sie lassen sich auf Gefälle bis 20 % aufstellen und werden aktuell besonders in Kombination mit der Rinderhaltung auf Grünland eingesetzt.

Neues vom 14. Juni

Die Eröffnung

Einen begeisterten baden-württembergischen Landwirtschaftsminister Peter Hauk erlebte das Publikum bei der Eröffnung: „Solche Geschenke bekommt man nicht jedes Jahr,“ so der Minister in seiner Eröffnungsrede. Er erhoffe sich neue Impulse nicht nur für die 5.200 Biobetriebe Baden-Württembergs, sondern weit darüber hinaus. Was den weiteren Ausbau der Biolandwirtschaft angehe, habe sich Baden-Württemberg ehrgeizige Ziele gesetzt, die sich zum Teil aus dem Biodiversitätsstärkungsgesetz ergeben, u.a.

  • 40-50 % Reduktion des PS-Einsatzes bis 2030
  • 30-40 % Biobewirtschaftung bis 2030

Eine weitere Forderung des Ministers, die auch im Publikum gut ankam: Bioflächen sollen als Ausgleichsflächen für den Naturschutz zählen. „Wer auf Bio umstellt, muss das als Ausgleich anerkannt bekommen,“ so Minister Hauk. Wichtig für die Weiterentwicklung sei weiter die Nachfragestärkung.

„Rinderhaltung ist nicht schlecht fürs Klima“ Wichtiges Ziel ist für Hauk, die Tierhaltung im klein strukturierten Baden-Württemberg zu halten und weiter zu entwickeln. „Wir müssen die Kreislaufwirtschaft stärken und da gehört die Tierhaltung dazu,“ so Hauk. Es sei völlig abstrus, der Rinderhaltung eine klimaschädigende Wirkung nachzusagen.

„Euphorisch geht anders“

Tina Andres, Vorstandsvorsitzende des BÖLW, betonte, nun sei wichtig, dass die Biobranche aus der derzeitigen Delle schnell herauskomme. Was das Kaufverhalten und die Transformation des verarbeitenden Sektors angehe, sei noch deutlich Luft nach oben. Derzeit müsse man ganz klar feststellen: „Euphorisch geht anders!“, so Andres. Wer sich allerdings Ergebnisse von Konsumentenbefragungen vor Augen führe, müsse Hoffnung haben: „90 % der Kaufentscheidungen seien emotional beeinflusst – und hier hat die Biolandwirtschaft ein unendliches Potential von Menschen und Geschichten, das es jetzt auszuschöpfen gelte."

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eWender E350 von JT RecTec

Der eWender E 350 mit teilautonomen Funktionen soll Kompostmieten eigenständig umsetzen. Aufgrund des elektrischen Antriebs verbrauche der eWender deutlich weniger Ressourcen als konventionelle Modelle und stoße keine Emissionen aus, sagt JT RecTec.

Den Umsetzungsprozess soll der E 350 komplett autonom übernehmen. Sensoren erkennen die Miete und steuern den Umsetzer ohne Eingriff des Bedieners. Sein Einsatz eigne sich insbesondere für kleinere Kommunen, Garten- und Landschaftsbauer und landwirtschaftliche Betriebe.

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B E W Ä S S E R U N G

Beregnungsbedarf errechnen

Das Irricop-Beregnungspaket von Sencrop hilft Landwirten den Beregnungsbedarf besser abzuschätzen, in dem es die Verdunstungsrate bzw. die Wasserbilanz errechnet. Dafür greift das System auf Daten der Sencrop-Wetterstationen zurück. Das System berücksichtig die Niederschlagsmenge, den Wind, die Sonneneinstrahlung und die Temperatur. Nutzer müssen lediglich die Bodenart und die angebaute Kultur ergänzen. So werden Wasserhaltefähigkeit aber auch der erschließbare Wurzelraum berücksichtigt.

Auch für Nichtberegnungs-Betriebe interessant

Bei den Wetterstationen handelt es sich um zwei verschiedene. Die eine kombinierte die Niederschlagsmenge und die Temperatur (Preis ca. 450 €). Der zweite kombiniert die Windmessung mit der zur Strahlungsintensität (Preis ca. 350 €) Beide Stationen sind mit Batterien ausgestattet, die eine Betriebszeit von drei Jahren gewährleisten. Die Datenübertragung erfolgt über das Funknetz 0G.

Die Wetterstationen können in verschiedenen Lizenzen auch für das Wettermonitoring, zur Überprüfung der Spritzbedingungen oder als Prognosemodell genutzt werden.

Bisher wurde gegossen

Der Biohof Grieshaber & Schmid hat bislang mit einem Gießwagen die jungen Pflanzen angegossen. In diesem hofeigenen Verfahren werden die Jungpflanzen direkt nach dem Setzen mit einer einzigen Wassergabe angegossen. Dies soll ein erfolgreiches Anwachsen der Stzlinge gewährleisten.

Für dieses Verfahren wurden in Selbstbauweise Wassertanks mit einem Verteilrohr und Düsen an einen Traktor angebaut. Vergleichbare Technik wird von einigen Landmaschinenhesrtellern auch zum Kauf angeboten.

Unterflurtropfbewässerung

Bei der Unterflurtropfbewässerung werden die Tropfschläuche z.B. mit einer Umkehrfräse in den Boden eingebracht. Dadurch kann das Wasser direkt an den Wurzeln verabreicht werden. Die Wasserverluste durch Verdunstung sind sehr gering, weshalb die Unterflurtropfbewässerung zu den wassersparendsten Bewässerungsverfahren zählt.

Tropfbewässerung

Gezeigt werden u.a. die Tropfbewässerung mit dem Tropfschlauch DripNet PC und Streamline X von Netafim.

Reihenregnerverfahren mit Kleinregnern

Der MegaNet 24D Kleinregner kommt von der Firma Netafim. Er arbeitet mit 2,3 bis 3 bar. Die Wurfweite reicht von 6 bis 10 m. Der Durchfluss ist mit 210 bis 860 l/ angegeben, die Beregnungsintensität mit 3,3 bis 15 mm/h.

Beim gezeigten Reihenregnerverfahren sind die Kleinregner im Freieckverband zueinander angeordnet. Über Düsenwahl und Betriebsdruck können Wurfweite und Durchfluss variiert werden. Die Beregnungsintensität hängt darüber hinaus von den Abständen zwischedn den Regnern ab.

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A U T O N O M

Mit Robotern Rüben sauber halten

Die sorgfältige mechanische Unkrautbekämpfung gehört seit jeher zum erfolgreichen Ökolandbau. Immer öfter übernehmen Roboter diese Tätigkeit. Auf dem Feldtag in Ditzingen präsentieren verschiede Anbieter ihre Lösungen.

Mit ihrer Bluebox stellt Strube ein System vor, welches mittels RGB-Kamers Rübenpflanzen erkennt und deren genaue Position detektieren. Rechnereinheiten geben diese Informationen an Hackwerkzeuge weiter, die Unkräuter in den Rübenreihen beseitigen.

An der Entwicklung war auch das Fraunhofer Institut beteiligt. Das System, welches dank aktiver Lichtquellen auch nachts arbeiten kann, kann auf verschiedene Trägerfahrzeuge integriert werden und soll ab 2024 für interesseierte Landwirte erhältlich sein.

Auf dem Feldtag war das Trägerfahrzeug der voll elektronische Roboter Orio der französischen Firma Najo. Dieser soll etwa 1 ha in einer Stunde autonom hacken können. Die Wendevorgänge am Ende der Fläche führt der Orio ebenfalls selbständig durch. Laut Strube soll das System neben Zuckerrüben künftig für alle gängigen Hackkulturen im Ackerbau einzusetzen sein.

Ein Heimspiel sind die Ökofeldtage für das Unternehmen farming revolution aus Ludwigsburg. Eine Neuerung an deren Farming GT, der ebenfalls mit Kamerasystem arbeitet ist die manuell anzusteuernde Reinigung der Schneidscharen die in die Rübenreihen gefahren werden. Durch Vibration sollen anhaftneder Boden und organisches Material von den Scharen gelöst werden.

Ein anderen Ansatz verfolgt der farmdroid aus Dänemark. Dieser Roboter sät die Rüben und kennt so die genaue Position der Pflanzen. Dieser Bereich wird beim Hacken ausgelassen. Laut Hersteller abreitet das System auf 8 mm genau. Voraussetzung dafür ist eine zusätzliche RTK-Station im Umkreis von 10 km.

Damit die Position der Pflanze möglichst exakt bestimmt wird, ist im Säaggregat unter der Vereinzelungseinheit und dem Fallrohr eine zusätzliches Ventil eingebaut (siehe Kugelschreiberspitze), was dafür sorgt, dass der Weg in den Boden sehr kurz ist.

Überwacht wird der komplett autonom fahrende Roboter über eine App. Den Farmdroid gibt es für 6 und 12 Reihen. Die sechsreihige Variante kann 20 ha säen und sauber halten.

Dann gibt es noch den Oz, den die BayWa vertreibt. Netto kostet die Maschine 30.000 € und schafft ca. 1 ha am Tag. Der größte Roboter, Orio, kostet schon 180.000 € und schafft 10 ha.

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Sojaanbau in Deutschland

Soja ist auf den Ökofeldtagen ein großes Thema. Alle Züchter präsentieren ihre aktuellen Sorten. Auch unter den Öko-Landwirten stößt die Kultur auf Interesse. In Baden-Württemberg ist Soja ohnehin bereits häufig auf den Feldern zu sehen. Wie die Karte des Sojaförderrings zeigt, ist aber auch in Norddeutschland der Anbau mittlerweile möglich.

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Jetzt in einfacher Ausführung

Zürn Top Cut schneidet überständige Unkräuter ab

Der Top Cut schneidet Ungräser über dem Bestand ab. Die einfachere Ausführung macht das Gerät für mehr Betriebe zu einer Option. So lassen sich Samenpotenziale verringern.

Viele Praktiker kennen das Problem: Lässt man Melde oder Ackerfuchsschwanz freien Lauf, steigt das Samenpotenzial auf den Flächen immer mehr an. Das Unternehmen Zürn Harvesting hatte deshalb 2019 seinen Unkrautsammler Top Cut Collect vorgestellt, der überständige Ungräser und Unkräuter über dem Bestand abschneidet. Auf den diesjährigen Öko-Feldtagen präsentierte das Unternehmen nun mit Top Cut eine Ergänzung seines Produktportfolios.

Schneiden, aber nicht sammeln

Die Kombination aus Doppelmesser-Balken und Haspel von Top Cut ist die gleiche wie beim ‚großen Bruder‘, der Bunker und das Fahrwerk fallen aber weg. So will der Hersteller einen einfachen Einstieg in die Technik bieten und macht die Maschine neben Lohnunternehmen auch für kleinere Betriebe zu einer Option.

Einsatz gegen Fuchsschwanz, Melde und Disteln

Nach wie vor funktioniert die Technik über ein mechanisches Abschneiden der überständigen Pflanzen im Bestand und wirkt so auch gegen herbizidresistente Ungraspopulationen. Neben Ackerfuchsschwanz lässt sich das Anbaugerät auch gegen Melde oder Disteln einsetzen. Als mechanische Option ist es auch im Öko-Anbau – etwa in Zuckerrüben oder Soja eine Option.

Die 6 m breite Maschine wird per Schlepper-Hydraulik angetrieben und wird am Frontlader über den Bestand geführt, die Arbeitsgeschwindigkeit liegt je nach Bestand zwischen 5 und 8 km/h. Die Helix-Haspel verhindert, dass das geschnittene Pflanzenmaterial die Messer verstopft, die Pendelaufhängung gleicht Hanglagen aus.

Ungräser früher abschneiden

Da die Maschine über keinen Auffangbunker für das Pflanzenmaterial verfügt, ist aber folgendes zu beachten: Da das Schnittgut im Bestand verbleibt, muss der Einsatzzeitpunkt vor der Samenreife der Unkräuter und Ungräser liegen. Das neue Produkt muss daher etwas früher eingesetzt werden als sein großer Bruder. Ein früherer Einsatzzeitpunkt verhindert, dass die Samen wieder auskeimen können und hilft, das Samenpotential im Boden mittelfristig zu verringern.

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A U S Z E I C H N U N G

Ein Biopark- und zwei Bioland-Betriebe erhalten Bundespreis Ökolandbau

Den Bundespreis Ökolandbau bekommen dieses Jahr ein Biopark- und zwei Bioland-Betriebe.

1. Der Biopark-Betrieb Ritzleben in Arendsee in der Altmark (Sachsen-Anhalt) hat ein besonders innovatives Konzept zur eigenen Verarbeitung und Vermarktung seiner Kartoffeln entwickelt.

Carsten Niemann, Kathrin und Laura Kulow bewirtschaften insgesamt 544 Hektar, davon 409 Hektar Ackerland, 78 Hektar Grünland und 57 Hektar Wald. Hauptkultur im vielfältigen Ackerbau sind Kartoffeln (73 Hektar). Carsten Niemann ist Mit-Gesellschafter (gemeinsam mit sechs weiteren Landwirten) und Geschäftsführer bei der Bio-Kartoffel-Nord GmbH und Co. KG und verschaffte dem Betrieb damit ein zweites Standbein. Die GmbH erzeugt Kartoffelstärke und Kartoffelflocken. So kann der Betrieb Absortierungsware wie Über- und Untergrößen sowie Übermengen verwerten und von anderen Betrieben aufkaufen.

2. Der Verein „Alles im grünen Bereich e.V.“ im hessischen Niederkaufungen ist eine Lebens- und Arbeitsgemeinschaft, die neben den eigenen Mitgliedern auch über 500 Menschen aus der Region mit hochwertigen Bio-Lebensmitteln versorgt.

36 Jahre nach der Gründung bearbeiten heute 23 Mitarbeitende – gleichberechtigt und ohne feste Hierarchien – in den einzelnen Betriebszweigen, wie dem Acker-, Obst- und Gemüsebau auf 53 ha Fläche, der Tierhaltung, der Käserei und der Saatgutvermehrung. Das dabei erwirtschaftete Einkommen fließt in einen gemeinsamen Topf.

Davon war die Jury des Bundeswettbewerbs ebenso beeindruckt wie von den zahlreichen Umweltleistungen der Arbeits- und Lebensgemeinschaft, zu denen ein gezielter Humusaufbau, Agroforstanlagen und der Erhalt genetischer Ressourcen durch Nutzung samenfester Gemüsesorten und zahlreicher alter Obstsorten gehören.

3. Der Bioland-Ackerbaubetrieb Mühlenhof von Hermann Künsemöller und seiner Tochter Rieke liegt bei Halle, inmitten leichter Böden mit hohen Sandanteilen – eigentlich kein guter Standort für immer häufiger auftretende Hitzen und Dürren. Doch die Künsemöllers haben sich schon früh mit diesem vermeintlichen Standortnachteil auseinandergesetzt und ein Anbausystem entwickelt, das mit den klimatischen Extremen umgehen kann: Bei so vielen Kulturen wie möglich werden Unter- oder Beisaaten eingesetzt, um alle Freiräume auf dem Acker zu belegen, die Flächen optimal zu nutzen und einen nahezu ganzjährigen Aufwuchs sicherzustellen.

Die Jury des Bundeswettbewerbs Ökolandbau lobte das Anbausystem als besonders innovativ und zukunftsweisend.

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