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Energiesparpotenziale: Bekommt man die Kuh vom Eis?

Wo kann man Energiekosten im Kuhstall senken? In der Milchviehhaltung ist die Kühlung eine großer Hebel. Außerdem kann bei Fütterungstechnik optimiert werden.

Lesezeit: 4 Minuten

Sparen kann man überall!

Die Gaskrise scheint abgewendet, die Strompreise sinken ebenfalls und doch lässt sich in vielen Bereichen noch Energie einsparen. In diesem und weiteren Texten finden Sie hilfreiche Tipps für Landwirte.

Die Panik ist verflogen. Im letzten Sommer stieg der Gaspreis in nie gekannte Höhen. Es gab sogar Sorgen, dass es in Deutschland nicht genügend Energie für alle über den Winter gäbe. Weil die Regierung kurzerhand Gas zugekauft hat – wenn auch teures – viele Verbraucher ihren Verbrauch senkten und ein milder Winter folgte, ging es viel glimpflicher aus als erwartet.

Die Preise für Gas sind von zeitweise astronomischen 40 ct/kWh auf heute wieder um 9 ct/kWh gesunken. Gleiches gilt für Strom und Öl. Und doch haben die Preise bisher nicht mehr das Vorkrisenniveau erreicht und es ist fraglich, ob sie das je wieder werden. Daher lohnt es sich, zum einen gegebenenfalls Ihre Tarife zu überprüfen, und zum anderen Ihren landwirtschaftlichen Betrieb einmal durchzuchecken und Sparpotenziale zu nutzen. Das kann von Temperaturregelung in Schweineställen, zur Kühlung bei der Melkanlage bis zum Spritverbrauch der Maschinen gehen.

Wir haben für Sie die besten Tipps zum Energie sparen aus allen Bereichen zusammen gestellt. Damit lässt sich noch immer bares Geld sparen! Dieses Mal werfen wir einen Blick in den Kuhstall.

Bevor Sie loslegen, lohnt ein Überblick über Ihre derzeitigen Verbräuche. Hier kann ein Energiescan helfen, Ihre Stromkosten einzuordnen. Dabei werden sämtliche Verbraucher mit Anschlusswerten und Laufzeiten erfasst und in einer detaillierten Verbrauchstabelle zusammengefasst. Diese Daten bilden anschließend die Grundlage für eine energetische Optimierung des Betriebes. Denn nur, wenn Verbräuche bekannt sind und deren Höhe eingeordnet werden kann, besteht auch die Möglichkeit, gezielte Verbesserungsmaßnahmen zu entwickeln.

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Sparen bei der Milchkühlung

Das größte Einsparpotenzial für Strom bei der Milchgewinnung und -lagerung ist im Bereich der Milchkühlung zu finden. Durch das Aufstellen des Kühlaggregates außerhalb der Milchkammer mit einem einfachen Wetter- und Sonnenschutz zur Schaffung einer optimalen Luftzirkulation und Versorgung mit kühler Außenluft, lässt sich ohne großen Aufwand elektrische Energie einsparen.

Eine weitere Möglichkeit den Stromverbrauch für die Kühlung zu reduzieren, ist eine Milchvorkühlung. Diese Rohr- oder Plattenkühler werden in die Milchdruckleitung eingebaut und kühlen die Milch vor dem Erreichen des Milchtanks mit Wasser im Gegenstromprinzip herunter.

In der Regel wird für diesen Vorgang kaltes Brunnenwasser genutzt. Durch eine optimal dimensionierte Milchvorkühlung können Sie den Energieverbrauch des Kühlaggregates um rund 50 % reduzieren. Die Effizienz von Vorkühlern lässt sich durch die Verwendung von drehzahlgesteuerten Milchpumpen nochmals deutlich steigern.

Eisbanken zur Energie­speicherung nutzen

Falls Sie eine eigene Photovoltaikanlage betreiben, können sich Eisbanken lohnen, um bei der Milchkühlung möglichst viel selbst erzeugten Strom ein­setzen zu können. So wird über Tag mittels PV-Eigenstrom Eiswasser produziert und gespeichert. Dieses Eiswasser wird anschließend durch einen Milchvorkühler geschickt. So wird eine Sturzkühlung erreicht und die Milch fließt bereits mit Lagertemperatur in den Milchtank.

Einsatz von Frequenz­steuerung

Auch beim Melken können Sie Strom einsparen. Hier hat sich der Einsatz von Frequenzsteuerungen zur Vakuumregulierung in Melkanlagen bewährt. Bei der frequenzgesteuerten Vakuumpumpe werden mit einem elektronischen Sensor die Vakuumverhältnisse in der Anlage gemessen und mit der Frequenzsteuerung des Motors die Drehzahl der Pumpe entsprechend des Bedarfs gesteuert. Je nach Pumpengröße und Dauer der Melkzeit ist eine Halbierung des Stromverbrauchs möglich.

Sparen beim Melkstand ­reinigen?

Bei der Reinigung der Melkanlage und des Milchtanks werden große Mengen an heißem Wasser benötigt. Die energiesparendste Art der Warmwasserbereitung ist die Wärmerückgewinnung aus der Milchkühlung. Mit deren Abwärme lassen sich aus der Kühlung von 100 l Milch gut 60 l Wasser auf rund 50 °C erwärmen. Dieses warme Wasser wird in einem Speicher bereitgestellt, aus dem sich der Spülautomat bedienen kann. Alternativ wird es in einem Boiler weiter aufgeheizt und dann direkt der Melkanlagenreinigung zugeführt.

Stromsparende Massage

Auch bei technischen Geräten im Milchviehstall lässt sich elektrischer Strom einsparen. Moderne energiesparende Kuhbürsten zum Beispiel benötigen deutlich weniger Strom als ältere Modelle. Gerade bei Neuanschaffungen sollte auch der Stromverbrauch der einzelnen Modelle im Fokus stehen. Ähnliche Einsparpotenziale gibt es auch bei der Stallbelüftung. Temperaturabhängig gesteuerte, direkt angetriebene Ventilatoren mit einer Frequenzsteuerung arbeiten sehr energieeffizient.

Dieselmotoren austauschen

Eine deutliche Reduktion des CO2-Ausstoßes in der Stalltechnik lässt sich mit dem Austausch von Dieselmotoren durch elektrisch betriebene Technik erreichen. Hier sind besonders das Abschieben von Laufgängen und Spalten, das Anschieben von Futter und das Aufrühren von Gülle, aber auch die Fütterung zu nennen.

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