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Wie ein Biohof über Instagram und WhatsApp vermarktet

Familie Jacobi nutzt Instagram nicht nur, um Kunden über den Hofladen auf dem Laufenden zu halten. Sie tauschen sich auf der Plattform auch mit Landwirten über Fachthemen aus.

Lesezeit: 3 Minuten

Im Jahr 2020 hat Josef Jacobi seinen auf Milchviehhaltung und Saatgutvermehrung spezialisierten Biolandbetrieb an seinen Sohn Julius übergeben. Seitdem bewirtschaften Julius und seine Ehefrau Katharina Jacobi den 150 ha umfassenden Hof aus Körbeck (NRW) gemeinsam mit vier Mitarbeitern und zwei Auszubildenden.

Katharina ist die treibende Kraft hinter dem Social Media-Auftritt. Seit 2019 postet sie ­unter @jacobis.hofleben auf Instagram eine Mischung aus Tipps zu Ackerbau und Saatgut, Tierhaltung und Familienleben. Eine wirkliche Strategie verfolgt sie nicht: „Ich poste einfach tagesaktuelle Themen, die bei uns anstehen oder uns beschäftigen.“

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Kunden zum Hof „mitnehmen“

Für die Jacobis ist Instagram das ideale Medium für die Direktvermarktung ihres Hofes. Weil sie diese Plattform selbst auch am liebsten nutzen und „der Mix aus Bildern, kurzen Videos und Texten am besten funktioniert“, so Julius Jacobi.

Neben der Milchviehhaltung betreibt die Familie eine Käserei mit Hofladen und vermarktet Saat­getreide und Zwischenfrüchte. Mit dem Account können sie die Kunden „mitnehmen“ zu den rund 50 melkenden Kühen, zu der Käse-Herstellung, ihnen den Prozess des Fleischzerlegens in der Metzgerei zeigen oder über neue Produkte im Hofladen informieren. Mit ­ihrem Social Media-Auftritt wollen sie nicht nur Verbraucher erreichen. Vor allem andere landwirtschaftliche Betriebe möchten sie über ihr Sortiment und ihre Erfahrungen im Getreide­anbau informieren.

Der Zeitaufwand pro Tag variiert. Video-Stories nehmen etwa 30 Minuten bis eine Stunde täglich in Anspruch. Im Durchschnitt stellt sie drei bis zehn Stories am Tag online. „Das läuft so nebenbei, geht schnell und ist authentisch“, sagt die Mediengestalterin.

Reels bringen Follower

Ganz pragmatisch nutzt sie dafür ihr Handy, das habe sie immer dabei. Zukünftig wollen sie ein kleines Mikrofon für Erklärvideos auf dem Traktor besorgen. Aufwendige Reels, die laut ­Katharina die meisten Follower generieren, erfordern ein bis drei Stunden alle zwei Wochen. Dazu gehört das ­Filmen, Schneiden und Texten. „Sich in Ruhe hinzusetzen und einen inhaltlich richtigen und gut formulierten Text zu schreiben, braucht am meisten Zeit“, so Katharina. „Es gibt immer Phasen, da ist man hoch motiviert und hat viele Ideen. Und dann drei Wochen wieder gar nicht.“ Die Profile anderer Nutzer können bei unkreativen Phasen neue Inspiration liefern.

Der Betriebsaccount ist für die Saatgutvermarktung inzwischen wesentlich“

Julius Jacobi hat eine weitere über­raschende Erfahrung gemacht. Er lädt sein Saatgutsortiment regelmäßig in den Status des Messenger-Dienstes WhatsApp. Und siehe da: Rund 500 Landwirte sehen mittlerweile seine Posts. „Der Betriebsaccount ist für die Saatgutvermarktung inzwischen wesentlich“, erklärt der Landwirt. Über WhatsApp erreicht er seine Berufskol­legen gezielter. Generell findet er die Kommunikation über den Messenger sehr zeitsparend. „Der Landmaschinenwerkstatt schicke ich schnell ein Foto meiner kaputten Maschine, statt lange zu erklären, was ich sehe. Und meine Milchlieferungen melde ich per Whats­App direkt bei den Kunden an.“

Die investierte Arbeit lohnt sich für den Betrieb: Neben gesteigerter Bekanntheit erhielten sie Anfragen von Medien und Saatgutfirmen für Kooperationen. Ihr Hofladen verzeichnet stabile Umsätze und zieht immer wieder neue Kunden an. Ein für Familie Jacobi besonders erfreulicher Effekt: „Wir haben sehr viele Bewerbungen für unsere Ausbildungsplätze erhalten.“

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