Selbstbewusst vermarkten: Entwickeln Sie Ihre eigene Marke!
Landwirte müssen ihre Qualitätsführerschaft hervorheben, fordert Prof. Harth in seinem Buch „Agrarmarketing: Anforderungen an eine qualitätsorientierte Vermarktung von Agrargütern" (Verlag Ulmer).
Unser aktueller Blick von außen kommt vonProf. Michael Harth von derHochschule Neubrandenburg. Er hat gerade ein neues Buch zum AgrarmarketingimVerlag Eugen Ulmer veröffentlicht.
Landwirte zwischen ökonomischen Zwängen und steigenden Anforderungen
Die Zeiten der Unbeschwertheit in der Landwirtschaft mit guten Erzeugerpreisen und Anerkennung durch die Gesellschaft sind schon lange vorbei. Oder gab es sie überhaupt einmal?
Es passt vieles nicht (mehr) zusammen: Einerseits sind Landwirte heute gezwungen, möglichst günstig und in hoher Menge zu produzieren, um Gewinne erzielen zu können. Andererseits sehen sie sich mit immer höheren und damit kostensteigenden Anforderungen im Pflanzenbau und in der Tierhaltung konfrontiert, verbunden mit teils ungesunden Abhängigkeiten zur „aufnehmenden Hand“. Ein Dilemma, das schon (zu) lange anhält.
Wirtschaftliche Souveränität aufbauen
Was tun? Darüber haben sich schon viele den Kopf zerbrochen. In der Regel versuchen Agrarpolitik und Interessenverbände ganze Branchen zu schützen, z. B. „den“ Schweinefleischmarkt, „die“ Milchwirtschaft oder „den“ Rapsanbau. Dabei steht meist die Gesamtmenge an Agrargütern, die es in gewisser Weise planwirtschaftlich zu regulieren gilt, im Mittelpunkt – jedenfalls wenn man an Überproduktion, Selbstversorgungsgrade und Exportquoten denkt.
Die einzelnen Landwirtinnen und Landwirte agieren in diesem Zusammenhang als sogenannte „Mengenanpasser“, die keinen Einfluss auf die Preisbildung haben, sie produzieren austauschbare bzw. anonyme Rohstoffe, auf dem Weltmarkt als Commodities bezeichnet.
Ein möglicher Weg, um aus diesem Dilemma herauszukommen und wirtschaftliche Souveränität aufzubauen, kann ein professionelles und einzelbetriebliches Agrarmarketing sein. Damit ist der differenzierte Einsatz von modernen Instrumenten des Marketings gemeint, das über die landwirtschaftliche Direktvermarktung hinausgeht.
Es zielt insbesondere auf das „B2B-Marketing“ mit anderen Unternehmen in der Lebensmittelkette ab. Hier spielen Kundenbeziehungsmanagement, Produkt- und Markenpolitik, kooperatives Marketing, E-Commerce und Kommunikationspolitik eine herausragende Rolle.
Ein qualitätsorientierter Vermarktungsansatz, sozusagen eine „De-Commoditisierung“ von Agrargütern, kann zu einem neuen Selbstverständnis landwirtschaftlicher Betriebe führen: Hin zu einer selbstbewussten und profitablen Qualitätsführerschaft, die den eigenen Betrieb mittel- bis langfristig auf sichere Füße stellt und die Zufriedenheit aller Beteiligten in der Lebensmittelkette steigert. Wunschdenken? Probieren wir es aus: Vermarkten Sie selbstbewusst. Sie haben das beste Getreide der Welt!
Ihre Meinung ist gefragt!
Der Blick von außen zeigt, wie die Landwirtschaft von außen gesehen wird und ist nicht die Meinung der Redaktion. Wie stehen Sie dazu? Schreiben Sie uns: redaktion@topagrar.com
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Landwirte zwischen ökonomischen Zwängen und steigenden Anforderungen
Die Zeiten der Unbeschwertheit in der Landwirtschaft mit guten Erzeugerpreisen und Anerkennung durch die Gesellschaft sind schon lange vorbei. Oder gab es sie überhaupt einmal?
Es passt vieles nicht (mehr) zusammen: Einerseits sind Landwirte heute gezwungen, möglichst günstig und in hoher Menge zu produzieren, um Gewinne erzielen zu können. Andererseits sehen sie sich mit immer höheren und damit kostensteigenden Anforderungen im Pflanzenbau und in der Tierhaltung konfrontiert, verbunden mit teils ungesunden Abhängigkeiten zur „aufnehmenden Hand“. Ein Dilemma, das schon (zu) lange anhält.
Wirtschaftliche Souveränität aufbauen
Was tun? Darüber haben sich schon viele den Kopf zerbrochen. In der Regel versuchen Agrarpolitik und Interessenverbände ganze Branchen zu schützen, z. B. „den“ Schweinefleischmarkt, „die“ Milchwirtschaft oder „den“ Rapsanbau. Dabei steht meist die Gesamtmenge an Agrargütern, die es in gewisser Weise planwirtschaftlich zu regulieren gilt, im Mittelpunkt – jedenfalls wenn man an Überproduktion, Selbstversorgungsgrade und Exportquoten denkt.
Die einzelnen Landwirtinnen und Landwirte agieren in diesem Zusammenhang als sogenannte „Mengenanpasser“, die keinen Einfluss auf die Preisbildung haben, sie produzieren austauschbare bzw. anonyme Rohstoffe, auf dem Weltmarkt als Commodities bezeichnet.
Ein möglicher Weg, um aus diesem Dilemma herauszukommen und wirtschaftliche Souveränität aufzubauen, kann ein professionelles und einzelbetriebliches Agrarmarketing sein. Damit ist der differenzierte Einsatz von modernen Instrumenten des Marketings gemeint, das über die landwirtschaftliche Direktvermarktung hinausgeht.
Es zielt insbesondere auf das „B2B-Marketing“ mit anderen Unternehmen in der Lebensmittelkette ab. Hier spielen Kundenbeziehungsmanagement, Produkt- und Markenpolitik, kooperatives Marketing, E-Commerce und Kommunikationspolitik eine herausragende Rolle.
Ein qualitätsorientierter Vermarktungsansatz, sozusagen eine „De-Commoditisierung“ von Agrargütern, kann zu einem neuen Selbstverständnis landwirtschaftlicher Betriebe führen: Hin zu einer selbstbewussten und profitablen Qualitätsführerschaft, die den eigenen Betrieb mittel- bis langfristig auf sichere Füße stellt und die Zufriedenheit aller Beteiligten in der Lebensmittelkette steigert. Wunschdenken? Probieren wir es aus: Vermarkten Sie selbstbewusst. Sie haben das beste Getreide der Welt!
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