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Schlusslicht beim Ausbau

Bayern hat Windvorranggebiete in Regionen, wo keine Windräder möglich sind

In Bayern sind Flächen als Windvorranggebiete blockiert, die von Windenergie-Firmen als ungeeignet betrachtet werden. Dort können derzeit auch keine anderen Infrastrukturprojekte entstehen.

Lesezeit: 2 Minuten

In Bayern geht der Windausbau einfach nicht voran. Der politische Unwille ist spürbar, keiner will ein Rad vor der Tür und CSU und FW würde es die Wähler vergraulen.

Gegenüber dem Bayerischen Rundfunk zeigt ein Wind-Projektentwickler aus Regensburg noch eine Hürde, die den Windausbau bremst. So hat das Land vor längerer Zeit Windvorranggebiete festgelegt, die als Anlagenstandort gar nicht infrage kommen.

Der Experte legt dazu die Karte der ausgewiesenen Gebiete über die Karte der Standorteignungsgebiete. Und letztere liegen fast immer außerhalb. So gebe es beispielsweise rund um Zwiesel ein großes Windvorranggebiet. Laut den Praktikern ist es aber so bergig, dass man dort kaum Anlagen bauen könnte.

Das bayerische Energieministerium gibt auf BR24-Anfrage zu, dass für die vergangenen Ausweisungen von Vorranggebieten bestimmte Flächengütekriterien, wie Erreichbarkeit oder Hangneigung, eine untergeordnete Rolle spielten. Konkret heißt das, niemand hat sich angeschaut oder bewertet, ob vor Ort wirklich Anlagen möglich sind.

Ein weiteres Beispiel ist der Raum Landshut. Hier gibt es 32 Vorranggebiete, die aber einer Bauhöhenbeschränkung unterliegen, weil der Militärflughafen Ingolstadt/Manching in der Nähe ist. Kleinere Windräder sind aber nicht rentabel, daher baut hier niemand. Ähnliche Fälle gibt es auch aus anderen Regionen, wo bauwillige Investoren absagten, weil sich Räder mit Höhenbeschränkung nicht rentieren. Dennoch ändere die Politik seit zehn Jahren den Plan nicht.

Diese sinnlos ausgewiesenen Windvorranggebiete haben jedoch Folgen, denn sie blockieren andere Nutzungen. Der BR berichtet von einem großen geplanten Umspannwerk, was nun in den Ort Schmidhof in der Nähe von Rottenburg an der Laaber in Niederbayern kommen soll. Netzbetreiber Tennet muss hierhin ausweichen, weil der eigentlich sinnvolle Standort in einem Windgebiet liegt und da nicht gebaut werden darf. Entsprechend sauer sind die Dorfbewohner, die viele Hektar abgeben müssen.

Immerhin will der Planungsverband Landshut die schon bestehenden Vorranggebiete jetzt prüfen. Man wolle künftig sicherstellen, dass nur Gebiete ausgewiesen werden, die auch bebaut werden können.

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