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Gärrestaufbereitung

Erste Biatex-Green-Anlage für Gärreste im niedersächsischen Lamstedt

Mit dem Verfahren lässt sich der Ammoniakgehalt im Gärrest ohne Zugabe von Flockungsmitteln oder Chemie senken. Die feste Phase lässt sich zu Biokohle weiterverarbeiten.

Lesezeit: 3 Minuten

Mit einer gezielten Behandlung von Gülle oder Gärrest lässt sich der Ammoniakgehalt reduzieren. Das ist für Betriebe mit knapp verfügbaren Flächen sowie in Regionen mit hohen Kosten für Nährstoffexporte interessant. Zudem können Ackerbaubetriebe mit dem Dünger Kosten sparen. Auch für andere Betriebe kann sich der Einsatz lohnen, da die Ausbringzeiten verlängert, die Lagervolumen reduziert und die Transportwege für den flüssigen deutlichst reduziert werden.

Weiterentwicklung des Anammox-Verfahrens

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Eine Lösung hierfür bietet das Unternehmen Biatex an. Das Aufbereitungssystem nach dem Anammoxverfahren ist in Europa in über 100 Kläranlagen für die Aufbereitung von Abwasser aus Faultürmen im Einsatz (Anammox steht für Anaerobe Ammoniak-Oxidation und ist ein biologischer Vorgang aus dem Bereich des Stickstoffkreislaufes.)

Die Anpassung des Systems für Gärreste aus Biogasanlagen hat das Unternehmen erstmals im niedersächsischen Lamstedt realisiert. Die Anlage ist auf einen Durchsatz von bis zu 30.000 t im Jahr ausgelegt und wurde im Oktober 2020 in Betrieb genommen. Seitdem läuft das System nach Unternehmensangaben störungsfrei und hat einen konstanten Ammoniumabbau zwischen 85 und 96 %.

Schritt 1: Separation

Bei dem Verfahren wird zunächst die feste Phase mit einer zweistufigen Separation von der flüssigen Phase getrennt. Die flüssige Phase wird in einen dreigeteilten Biologiebehälter geführt, in dem das Ammonium abgebaut wird, sodass nur noch geringe Mengen am Nitrat in der flüssigen Phase vorhanden sind. Kalium, Magnesium sowie ein Teil mineralischer Stickstoff als wichtige Düngemittel bleiben in der flüssigen Phase erhalten.

Schritt 2: Biokohle

Aus dem festen Gärrest wird mit der „Biatex Black“-Anlage mithilfe der Hydrothermalen Carbonisierung (HTC) Biokohle hergestellt. Der Feststoff kann dabei einen TS-Gehalt von 20 bis 60 % haben. Der vorhandene Kohlenstoff wird laut Biatex in der Kohle gebunden und vorhandene Keime vollständig zerstört. Das im Prozess entstehende Wasser kann in den Biogasprozess zurückgeführt werden, wobei 1 t HTC Wasser ca. 0,3 t Maissilage ersetzen.

Die erzeugte Biokohle kann sowohl thermisch als auch als Dünger eingesetzt werden. Die EU-Düngeprodukteverordnung Nr. 2019/1009 erlaubt ab dem 01.07.2022 die Vermarktung als Dünger. Des Weiteren wird erreicht, das Ammonium so umgewandelt wird, dass es als langfristiger Dünger im Boden zur Verfügung steht.

Vorteile der Kombination

Mit der Kombination aus den beiden Verfahren ist es jedem Betreiber möglich, seine Nährstoffe individuell aus der flüssigen Phase, der festen Phase und ggf. der Biokohle bedarfsgerecht zusammenzustellen. Zudem ergeben sich nach Einzelfallprüfung verkürzte Lagerzeiten und die Möglichkeit, Kaliwasser innerhalb der Sperrzeiten auszubringen.

Die Nutzung als individueller Dünger trägt nach Unternehmensangaben zur Kosteneinsparung, zur Bildung eines geschlossenen Nährstoffkreislaufes in einer umweltschonenden Landwirtschaft bei.

Weitere Informationen: www.biatex.net

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