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Kosten der erneuerbaren Energien

Fraunhofer ISE: Wind- und Solarstrom deutlich günstiger als aus Kohle oder Erdgas

Nach einer neuen Studie zu Stromgestehungskosten sind erneuerbare Energien aufgrund steigender CO₂-Kosten den konventionellen Kraftwerken deutlich überlegen.

Lesezeit: 3 Minuten

Forscher des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE haben die bereits fünfte Auflage ihrer Studie zu den Gestehungskosten für Strom aus erneuerbaren Energien vorgelegt. Darin analysieren sie die aktuellen Kosten und prognostizieren die weitere Entwicklung auf Basis von technologiespezifischen Lernraten und Marktszenarien bis zum Jahr 2040. „Wind- und Solarkraftwerke in Deutschland besitzen nun deutlich geringere Stromgestehungskosten als konventionelle Kraftwerke. Wegen der steigenden Kosten für CO₂-Zertifikate ist selbst der Betrieb von bestehenden konventionellen Anlagen, betrieben mit Kohle und Gas, in den kommenden Jahren immer weniger wettbewerbsfähig“, betont Projektleiter Dr. Christoph Kost.

Solarstrom wird immer günstiger

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Durch die verschärften Anstrengungen zum Klimaschutz steigen auf der einen Seite die Kosten für den Betrieb von konventionellen Kraftwerken, auf der anderen Seite sind insbesondere die Stromgestehungskosten von Photovoltaikkraftwerken auch gegenüber der letzten Studie im Jahr 2018 weiter gefallen. Potenzielle neue konventionelle Kraftwerke kommen in Deutschland unter der Berücksichtigung von höheren CO₂ -Kosten nicht unter Stromgestehungskosten von 7,5 ct/kWh.

Aktuell erzielen PV-Anlagen je nach Anlagentyp und Sonneneinstrahlung Stromgestehungskosten zwischen 3,12 und 11,01 ct/kWh. Die spezifischen Anlagenkosten liegen je nach Anlagentyp bei 530 bis 1600 €/kW.

Auch Batteriepreise sinken

Da PV-Batteriesysteme einen wachsenden Markt im deutschen Stromsystem ausmachen, wurden sie in dieser Studie zum ersten Mal in den Vergleich aufgenommen. Die Stromgestehungskosten für PV-Batteriesysteme liegen heute zwischen 5,24 und 19,72 ct/kWh. Die große Bandbreite ergibt sich durch hohe Kostenunterschiede zwischen den verschiedenen Batteriesystemen. Der Einsatz von Batteriespeichern erhöht die Systemsicherheit im Stromsystem und sorgt für eine gleichmäßigere Einspeisung bzw. Batterieentladung in Stunden hoher Nachfrage.

Windstrom auf Platz 2

Beim Windstrom führen sinkende Anlagekosten zu Gestehungskosten von 3,94 bis 8,29 ct/kWh für Onshore-Windenergieanlagen, was sie zur zweitgünstigsten Erzeugungstechnologie macht. Trotz höherer durchschnittlicher Volllaststunden von bis zu 4500 Stunden/Jahr sind Offshore-Windenergieanlagen mit knapp 7,23 bis 12,13 ct/kWh deutlich teurer, was an den höheren Installations-, Betriebs- und Finanzierungskosten liegt (3000 bis 4000 €/kW).

Prognose der Stromgestehungskosten bis 2040

Dank weiterer technologischer Fortschritte werden PV-Anlagen (auch Dachanlagen) und Windenergieanlagen an windreichen Standorten bis zum Jahr 2040 die durchschnittlichen Stromgestehungskosten aller fossilen Kraftwerke deutlich unterbieten.

Im Jahr 2040 werden die Stromgestehungskosten auf Werte zwischen 3,58 und 6,77 ct/kWh bei kleinen PV-Dachanlagen und zwischen 1,92 und 3,51 ct/kWh bei Freiflächenanlagen prognostiziert. Ab dem Jahr 2024 liegen die Stromgestehungskosten aller PV-Anlagen (ohne Batteriespeicher) unter 10 ct/kWh.

Die Anlagenpreise für PV sinken voraussichtlich bis 2040 bei Freiflächenanlagen auf unter 350 €/kW und bei Kleinanlagen auf bis zu 615 bis 985 €/kW. Im Jahr 2030 könnte dann die Stromerzeugung aus einem PV-Batteriesystem günstiger als aus einem Gas- und Dampf- (GuD) Kraftwerk sein. Selbst kleine PV-Batteriesysteme erreichen Stromgestehungskosten zwischen 5 und 12 ct/kWh.

Neue PV- und Windanlagen ab 2030 günstiger

Das Forschungsteam am Fraunhofer ISE vergleicht zusätzlich die Stromgestehungskosten von neuen EE-Kraftwerken mit den Betriebskosten von bestehenden konventionellen Kraftwerken. Es zeigt sich, dass im Jahr 2021 die Stromgestehungskosten erneuerbarer Energien auf der Höhe der Betriebskosten von konventionellen Kraftwerken liegen, wenn nicht sogar darunter. Bis zum Jahr 2030 haben alle bestehenden fossilen Kraftwerke jedoch noch stark weiter steigende Betriebskosten. Grund hierfür sind Prognosen, die einen CO₂-Preis von über 100 €/t im Jahr 2030 erwarten lassen. „Das bedeutet eine hohe Marktdynamik, was die Investitionen in neue erneuerbare Kraftwerke betrifft, da die Unternehmen lieber in neue EE-Anlagen investieren werden als diese hohen Betriebskosten zu tragen. Allerdings muss auch dafür gesorgt werden, dass genügend Flächen und Kraftwerkskapazitäten für Wind und PV zur Verfügung stehen“, sagt Kost.

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