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Horper: PV-Anlagen gehören nicht auf Äcker

Die Landwirtschaft ist Verlierer der aktuellen Ampelbeschlüsse, meint der Bauernpräsident aus Rheinland-Nassau, Michael Horper. Solaranlagen gehören auf Dächer und versiegelte Flächen.

Lesezeit: 3 Minuten

„Die Landwirtschaft und der ländliche Raum fallen den Beschlüssen der Ampelkoalition zum Opfer. Bereits jetzt ist es für die Landwirtschaft ausgesprochen schwierig den enormen Flächenbedarf für die Errichtung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen (PV) zu verkraften, um weiterhin Lebensmittel, netzstabilisierende Bioenergie und Rohstoffe erzeugen zu können", ärgert sich der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Ökonomierat Michael Horper.

PV-Anlagen gehören seiner Meinung nach auf Dächer und versiegelte Flächen, nicht auf Äcker und Grünland – auch nicht neben den Autobahnen und den Schienen. Die Pläne der Bundesregierung treffen die Landwirtschaft ins Mark. Die Flächen fehlen am Ende der Lebensmittelerzeugung und der Sicherstellung der Versorgungssicherheit,“ macht Horper klar.

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Ausgleichsleistungen für Erneuerbare unsinnig

Völlig unverständlich ist laut Horper, dass für die Errichtung umweltfreundlicher Freiflächen-Photovoltaikanlagen naturschutzfachliche Kompensationsmaßnahmen hinzunehmen seien: „Ausgleichsleistungen für den Ausbau erneuerbarer Energien sind unsinnig und ein Schlag ins Gesicht aller Bauernfamilien. Es dürfen für den Ausbau erneuerbarer Energien den Landwirten nicht zusätzlich Acker- und Grünlandflächen entzogen werden.“

Bauernpräsident Horper kritisiert weiter, dass die Koalition völlig verkenne, dass der ländliche Raum auch in Zukunft eine schlagkräftige Infrastruktur und gut ausgebaute Straßen benötige. Dieser Aspekt fehle im Beschluss der Ampel völlig. Horper: „Die Ampelkoalition hat die Menschen auf dem Land vergessen!“

Horper fordert stärkere Berücksichtigung der Landwirtschaft

Ende März hatte der rheinland-pfälzische Landtag außerdem über einen Antrag der Regierungskoalition diskutiert, der für ein Solarpaket wirbt und mehr Klimaschutz und schnellere Energiewende propagiert. Hierzu fordert Horper, dabei auch die Belange der Landwirtschaft stärker als bisher zu berücksichtigen.

„Wir stehen hinter der notwendigen Energiewende und die Bauern und Winzer leisten dafür schon einen großen Beitrag. Der enorme Flächenverbrauch bei der Errichtung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen ist allerdings im Blick zu behalten. Wir haben auch für die Ernährung unserer Bevölkerung zu sorgen und produzieren zudem die gerade in Krisenzeiten unverzichtbaren Rohstoffe und Energie“, sagte er.

Es könne nicht sein, dass die Landwirte immer mehr Fläche verlieren, sei es durch Freiflächen-Photovoltaikanlagen oder durch Ausgleichsmaßnahmen. Horper fordert daher von der Regierungskoalition ausdrücklich, den innerhalb weniger Jahre auf über acht Hektar pro Tag in Rheinland-Pfalz angestiegenen Flächenverbrauch dringend zu stoppen und deutlich zu reduzieren. Stattdessen müssten Gebäude, versiegelte Flächen und Parkplätze verstärkt für die Errichtung von Photovoltaikanlagen genutzt werden.

Einer Erhöhung der Flächenkulisse in benachteiligten Gebieten von 200 auf 400 Megawatt erteilte Horper eine klare Absage: „Wir haben seit Ende des vergangenen Jahres die Möglichkeit, in einem Korridor von 200 m Breite entlang von Autobahnen und zweispurigen Schienenwegen Photovoltaikanlagen privilegiert zu errichten. Eine weitere Ausweitung der Kulisse lehnen wir ab.“

Darüber hinaus forderte Horper die Landesregierung auf, endlich die notwendigen Weichen dafür zu stellen, dass Freiflächen-Photovoltaikanlagen wegen ihrer positiven Auswirkungen auf Klimaschutz und Energiewende generell als naturschutzfachlichen Ausgleich anzuerkennen und somit den Druck auf die landwirtschaftliche Fläche zu mindern.

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