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Aus Praxis und Wissenschaft

Das sind neue Geschäftsmodelle für Agroforst

Neben einer Vielzahl an möglichen Wertschöpfungsketten und Vermarktungswegen für Produkte aus Agroforstsystemen stellt die Holznutzung und -verwertung eine bedeutende Zukunftsperspektive dar.

Lesezeit: 3 Minuten

Anfang Februar trafen sich Pioniere aus Praxis und Wissenschaft in Halle an der Saale bei einem Workshop des Projekts AF4EU, das die Agroforstwirtschaft fördert. Gemeinsam entwickeln die Akteure Lösungsansätze für agroforstwirtschaftliche Wertschöpfungsketten in der Region, berichtet das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF), dass das Treffen organisiert hat.

Die 30 Teilnehmer des Workshops umfassten Landwirte, landwirtschaftliche Berater sowie Vertreter der Privatwirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

Landwirte berichten von ihren Agroforstflächen

Sechs landwirtschaftliche Betriebe präsentierten ihre Agroforstpraxis und ermöglichten spannende Einblicke. Zudem lieferten drei Impulsvorträge von Wissenschaftlern der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und der Technischen Hochschule Rosenheim Erkenntnisse aus ihren Forschungsarbeiten, um zukünftige agroforstwirtschaftliche Wertschöpfungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Im Anschluss an die Vorträge diskutierten die Teilnehmenden potenzielle Wertschöpfungsketten in der Region anhand von drei ausgewählten Fallstudienbetrieben. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in eine europaweite Wissensplattform einfließen, um landwirtschaftlichen Praktikerinnen und Praktikern aus Sachsen-Anhalt und darüber hinaus den Einstieg in die Agroforstwirtschaft zu erleichtern.

Dr. agr. Peter Zander, Leiter der Arbeitsgruppe "Agrarökonomie und Ökosystemleistungen" am ZALF erläuterte das Vorhaben: „Die Agroforstwirtschaft ist aus vielen ökologischen Gründen sinnvoll, aber ich verstehe, dass Landwirte zum Teil noch zögern, Bäume zu pflanzen, die Ihnen erst in Jahren wieder Erträge liefern können. Daher versuchen wir sie bei der Entwicklung erfolgreicher Wertschöpfungsketten zu unterstützen, indem wir vorhandene Daten auswerten und mit unseren Modellen systematisch Szenarien entwickeln.“

EU-Förderprojekt zum Thema Agroforstwirtschaft in Sachsen-Anhalt

Das europäische Förderprojekt AF4EU entwickelt seit dem vergangenen Jahr in elf verschiedenen Projektregionen in zehn EU-Staaten Netzwerke zur Förderung der Agroforstwirtschaft. Diese interaktiven und innovativen Agroforstnetzwerke sollen den Austausch erfolgreicher Erfahrungen und Praktiken innerhalb und zwischen europäischen Regionen erhöhen.

Die Umsetzung erfolgt durch die Gründung sogenannter Regionaler Agroforst- Innovations-Netzwerke, kurz RAIN genannt. Sachsen-Anhalt wurde als RAIN-Projektregion ausgewählt und nimmt somit eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung der Agroforstwirtschaft ein.

Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) mit der Arbeitsgruppe „Agrarökonomie und Ökosystemleistungen“ ist der deutsche Partner des Projektverbundes und Organisator des zweiten RAIN Treffens. Die ZALF-Arbeitsgruppe entwickelt in diesem Rahmen nachhaltige Geschäftsmodelle mit ihren Netzwerkpartnern und analysiert deren Wirtschaftlichkeit anhand von drei Fallstudienbetrieben.

Gastgeber der Veranstaltung am Weinbergcampus in Halle an der Saale war Prof. Dr. Christopher Conradt vom Institut für Geowissenschaften und Geographie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), der die weitreichende Bedeutung des Projekts hervorhebt: „Der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis ist entscheidend zur Bewältigung der großen Herausforderung, gleichzeitig klimaresiliente und wirtschaftlich nachhaltige Agrarlandschaften zu erreichen. Das Projekt AF4EU bietet allen eine hervorragende Dialog-Plattform, um die Potenziale der Agroforstwirtschaft stärker zu erschließen.“

Neben einer Vielzahl an möglichen Wertschöpfungsketten und Vermarktungswegen für Produkte aus Agroforstsystemen stellt die Holznutzung und -verwertung eine bedeutende Zukunftsperspektive dar, wie Prof. Dr. Matthias Zscheile von der Fakultät für Holztechnik und Bau an der Technischen Hochschule Rosenheim und Vorstandsmitglied des Bioeconomy e.V. Leuna erläuterte.

„Die Chance der Agroforstwirtschaft besteht darin, zusätzliche Potentiale in der Biomassebereitstellung für die stoffliche Verwertung zu generieren. Wir unterstützen sehr gern die Initiative des Agroforst-Innovations-Netzwerkes in Sachsen-Anhalt als einer der bedeutendsten europäischen Regionen im Bereich der holzbasierten Bioökonomie vor allem der weltweit ersten und größten holzbasierten Bioraffinerie.“

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