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Erneuerbare Stromerzeugung

Stromerzeugung 2023: Windenergie bleibt an der Spitze

Die Bundesnetzagentur veröffentlicht die Strommarktdaten für das Jahr 2023. Neben der Windenergie sorgte die neu installierte Solarstromleistung trotz des sonnenärmeren Jahres für Zuwachs.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Anteil des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms an der Netzlast lag im Jahr 2023 bei 55,0 % (2022: 48,42 %). Das zeigen aktuelle Daten der Bundesnetzagentur. Der Anteil des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms an der Netzlast unterscheidet sich von der Berechnungsgrundlage für die Zieldefinitionen der Bundesregierung zum Ausbau der erneuerbaren Energien (EEG), die sich am Bruttostromverbrauch bemisst. Die Netzlast erfasst keine Kraftwerkseigenverbräuche und Industrienetze, sodass sich bei der hier angewendeten Berechnungsgrundlage, im Vergleich zum Anteil am Bruttostromverbrauch, ein tendenziell höherer Anteil erneuerbarer Energien ergibt. Die Netzlast berechnet sich aus Nettostromerzeugung abzüglich Export-Übertragungsleistung, zuzüglich der Import-Übertragungsleistung und abzüglich der Pumparbeit von Pumpspeicherkraftwerken.

Windenergie an der Spitze

Den größten Beitrag dazu leisteten Windkraftanlagen – vor allem an Land. On- und Offshore-Anlagen kamen gemeinsam auf einen Anteil von 31,1 %. Photovoltaik deckte 12,1 % und Biomasse 8,4 %. Die übrigen 3,4 % entfielen auf Wasserkraft und sonstige Erneuerbare.

Insgesamt lag in 2023 die Erzeugung aus erneuerbaren Energien mit 251,2 TWh rund 7,5 % über dem Vorjahreswert von 233,7 TWh. Die Wind-Onshore-Erzeugung war mit 118,7 TWh etwa 18,0 % höher als im Vorjahr (100,6 TWh). Die Erzeugung aus Wind-Offshore-Anlagen lag mit 23,5 TWh um 4,9 % unter dem Vorjahreswert von 24,7 TWh. Die Einspeisung durch Photovoltaik blieb mit 55,2 TWh auf dem Niveau des Vorjahres (55,3 TWh). Die sonnenärmere Witterung nach dem Rekordjahr 2022 wurde dabei durch den starken Leistungszubau in 2023 kompensiert.

Weniger konventionelle Erzeugung

Die Erzeugung aus konventionellen Energieträgern betrug insgesamt 197,2 TWh. Im Vergleich zu 2022 sank sie somit um 24,0 %.

  • Insgesamt war die Erzeugung durch Steinkohle 2023 um 36,8 % und die durch Braunkohle um 24,8 % geringer als 2022.
  • Im Vergleich zum Vorjahr war die Erzeugung durch Erdgas um 31,3 % höher. Dass trotz des Krieges in der Ukraine und der Bemühungen, Gas zu sparen weiterhin Erdgas zur Stromerzeugung genutzt wurde, hatte mehrere Gründe. Erläuterungen dieser Gründe finden sich im Jahresartikel auf www.smard.de.
  • Die Netzlast sank 2023 insgesamt um 5,3 % auf 456,8 TWh (2022: 482,6 TWh), die (Netto-)Stromerzeugung fiel um 9,1 % auf 448,5 TWh (2022: 493,2 TWh).

Niedrigere Großhandelsstrompreise

Der durchschnittliche Day-ahead-Großhandelsstrompreis belief sich 2023 auf 95,18 €/MWh (2022: 235,45 €/MWh). Damit betrug er weniger als die Hälfte des Vorjahrespreises und sank wieder auf das Niveau von 2021.

In 301 der 8.760 gehandelten Stunden war der deutsche Day-ahead-Großhandelsstrompreis negativ (2022: 69 Stunden). Im Jahresverlauf zeigte sich insgesamt eine Entwicklung zu geringeren Großhandelsstrompreisen. Eine Einordnung dieser Entwicklung findet sich im Jahresrückblick auf SMARD.

Mehr Importe

Im kommerziellen Außenhandel importierte Deutschland insgesamt 54,1 TWh (2022: 33,2 TWh) und exportierte 42,4 TWh (2022: 56,3 TWh). Im Vergleich zum Vorjahr sind die Importe um rund 63,0 % gestiegen und die Exporte um 24,7 % gesunken.

Angebot und Nachfrage bilden ein gesamteuropäisches Zusammenspiel. Strom wird im europäischen Verbund dort erzeugt, wo dies am günstigsten möglich ist. Deutschland und die anderen europäischen Länder können so wechselseitig von den jeweils günstigsten Erzeugungsbedingungen profitieren. Die Großhandelsstrompreise und der Handel sind das Ergebnis dieses Zusammenspiels. Es kann daher nicht nur aus Versorgungsgründen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll sein, Strom aus dem Ausland zu importieren oder umgekehrt zu exportieren. Zudem spielen Netzkapazität und -stabilität bei den Handelsströmen eine Rolle. Der europäische Elektrizitätsbinnenmarkt trägt so laut Bundesnetzagentur zu günstigeren Strompreisen sowie geringeren CO2-Emissionen bei.

Weitere Kennzahlen und Erläuterungen zum Strommarkt im Jahr 2023 finden Sie im Jahresrückblick auf der Strommarktdatenplattform der Bundesnetzagentur SMARD.de.

Hoher Anteil auch an der Nettostromerzeugung

Die öffentliche Nettostromerzeugung hat 2023 einen Rekordanteil erneuerbarer Energien von 59,7 % erreicht. Der Anteil an der Last lag bei 57,1 %. Das geht aus einer Auswertung hervor, die das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (Fraunhofer ISE) vorgelegt hat. Bei Wind- und Solarstrom wurden 2023 neue Bestwerte erzielt. Die Erzeugung aus Braunkohle (- 27 %) und Steinkohle (-35 %) ging dagegen stark zurück. Beim Ausbau der Erzeugungskapazitäten stach die Photovoltaik hervor: mit ca. 14 Gigawatt war der Zubau erstmals zweistellig und übertraf das gesetzliche Klimaschutzziel der Bundesregierung deutlich. Quelle der Daten ist die Datenplattform energy-charts.info

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