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Erntepressekonferenz des WLV

Beringmeier: Politik macht mehr Sorgen als Klimawandel

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) zieht eine durchwachsene Erntebilanz – und fordert endlich politische Rahmenbedingungen.

Lesezeit: 3 Minuten

Bei der Nachfrage, ob denn die Politik aus Berlin bzw. Brüssel oder der Klimawandel die größere Herausforderung für Landwirte sei, war Hubertus Beringmeier klar: „Es ist die Politik. Sie bietet uns keinen verlässlichen Rahmen“, sagte der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) gestern auf der Erntepressekonferenz auf dem Hof Brinkmann in Iserlohn.

Beringmeier fordert klares Bekenntnis zur heimischen und regionalen Landwirtschaft

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Gerade Tierhalter bräuchten ein klares Bekenntnis zur heimischen und regionalen Landwirtschaft, sagte Beringmeier. Auch nach dem Aus der Borchert-Kommission forderte er: „Politik muss tragfähige Konzepte und durchdachte Förderprogramme für den Umbau der Tierhaltung liefern!“

Beim Pflanzenschutz lehnt der WLV-Präsident pauschale Verbote wie sie die EU-Kommission plant strikt ab. Er vermisst dagegen politische Ansätze, wie sich kooperativer Naturschutz sowie die Kombination aus Biodiversität und produktiver Landnutzung stärken lässt.

Mit Blick auf die rasant steigende Zahl an Wölfen schrieb er der Politik ins Stammbuch: Das Zusammenspiel von Wolf und Weidetiere funktioniert nur mit der gezielten und frühzeitigen Entnahme Problemwölfen oder ganzen Rudeln – zum Schutz der Weidetiere.

Erträge und Qualitäten sehr unterschiedlich

Beringmeier zieht ein durchwachsenes Erntefazit für Westfalen-Lippe. Die Erträge und Qualitäten seien sehr unterschiedlich – je nach Region und Betriebsausrichtung. Der Witterungsverlauf hatte in den vergangenen zwölf Monaten mehrere Extreme. Das ging los mit einem ungewöhnlich warmen Winter und „erreichte seinen Temperatur-Höhepunkt an Silvester mit bis zu 20°Celsius“, sagte der WLV-Präsident.

Das Frühjahr sei erstmals seit 15 Jahren wieder zu nass gewesen, Ende Mai und im Juni habe Trockenheit geherrscht und im Juli sowie August hätten die vierwöchigen, teils unwetterartigen Niederschläge die Ernte erschwert. Gerade der Juli habe mit 117 l/m2 Niederschlag deutlich über dem langjährigen Mittel gelegen.

Ergebnis: Während die Gerste noch überdurchschnittlich gut lief, hatten Weizen, Triticale und Roggen teils massive Auswüchse und Qualitätsprobleme. Bei Raps und Ackerbohnen gab es Auswuchs und aufgeplatzte Schoten, Kartoffeln haben unter den feucht-warmen Bedingungen ebenfalls gelitten. Dagegen sind die Erträge vom Grünland gut und Mais sowie Zuckerrüben präsentieren sich derzeit zufriedenstellend – wenngleich sie noch nicht geerntet sind. „Trotz aller Herausforderungen ist die Ernte sichergestellt. Der Klimawandel ist spürbar, aber wir haben uns angepasst“, sagte Beringmeier.

Individuell angepasste Strategien

Dem schloss sich Ulrich Brinkmann an. Der Vorsitzende des WLV-Kreisverbandes Märkischer Kreis verdeutlichte, dass Landwirte beispielsweise mit der Sortenwahl, der Fruchtfolge, der Bodenbearbeitung und auch moderner Technik reagieren.

Brinckmann selbst hat in den vergangenen Jahren zusätzlich immer wieder betriebliche Standbeine verändert oder neu aufgebaut – unter anderem den Anbau von Weißroggen und Dinkel für Verarbeiter in der Region. „Indem wir Landwirte individuell an den Betrieb angepasste Perspektiven schaffen, können wir positiv in die Zukunft schauen“, sagte er. Volle Unterstützung bekam er dabei vom WLV-Präsidenten: „Gerade die jungen Leute sind top-ausgebildet und kreativ, um die Herausforderungen zu meistern. Einzig die politische Planungssicherheit fehlt.“

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