Ehrlichkeit und Weitblick in der Diskussion um die Grüne Gentechnik haben Experten aus Forschung, Pflanzenzüchtung, Landwirtschaft und Politik im Rahmen der DLG-Feldtage gefordert. „Deutschland und insbesondere mein Bundesland haben eine lange Tradition in der Agrarforschung“, erklärte Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Dr. Hermann Onko Aeikens vergangene Woche in Bernburg. Dazu gehöre ausdrücklich auch die Grüne Gentechnik.
Es sei geradezu „grotesk“, wenn auf Seiten der Gegner fehlende Informationen zu Nutzen und Gefahren der Gentechnik moniert würden, andererseits aber jede Art der Forschung boykottiert werde. Schließlich benötige man in jedem Fall zusätzliche Erkenntnisse zur Rolle gentechnisch veränderter Kulturpflanzen in der zukünftigen Ernährung. Angesichts des deutlich wachsenden Lebensmittelbedarfs seien ohnehin schnellere Fortschritte bei der Leistungssteigerung auf dem Acker unumgänglich.
„Grundsätzlich wird zu wenig über Gentechnik aufgeklärt“, stellte Aeikens fest. Beispielsweise sei nur wenigen Verbrauchern bekannt, dass ein Großteil des heute importierten Sojaschrotes oder der Baumwolle von gentechnisch veränderten Pflanzen stamme. Der Gesellschaft müsse erklärt werden, dass diese Art der Biotechnologie längst im Alltag angekommen sei. Ähnlich äußerte sich auch Werner Schwarz, Präsident vom Landesbauernverband Schleswig-Holstein. (AgE)
Lesen Sie auch:
EFSA gibt grünes Licht für europäische GVO-Sojabohne (26.6.2012)
Sonnleitner: „Streit um Gentechnik ist Scheindebatte“ (21.6.2012)
Aigner bezieht zunehmend Stellung gegen Grüne Gentechnik (18.6.2012)