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Rukwied will Verbraucher an ihren Part beim Umbau der Landwirtschaft erinnern

Zum Auftakt der IGW stellt Rukwied klar, dass mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit nur mit Unterstützung von Gesellschaft und Politik zu haben sind. Bei den Preisen kann er keine Entlastung versprechen.

Lesezeit: 4 Minuten

Am Freitag öffnet die Internationale Grüne Woche (IGW) nach zwei Jahren unter Coronabedingungen wieder ihre Tore für den Besucherverkehr, wenn auch etwas kleiner und ohne das traditionelle Gastland, dafür aber ohne Einschränkungen.

DBV-Präsident Joachim Rukwied ist dennoch froh, dass die Messe „endlich wieder“ stattfinden kann. „Das ist unser Davos“, so Rukwied bei der offiziellen IGW-Eröffnung heute in Berlin. Er will die Gelegenheit auch nutzen, um die Verbraucher an ihre Verantwortung bei der Verwirklichung von mehr Tierwohl in den Ställen und mehr Nachhaltigkeit auf den Äckern zu erinnern: „Unsere Bauern sind bereit, ihre Ställe umzubauen. Aber da müssen die Verbraucher mitmachen“, betonte der Verbandspräsident.

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Ihm zufolge hat die hohe Inflation der Lebensmittelpreise im vergangenen Jahr allerdings gezeigt, dass viele Kunden bevorzugt zum Einstiegssegment greifen und Bio- oder Tierwohlprodukte dafür teils im Regal liegen lassen.

Rukwied: Ernährungssicherung keine Selbstverständlichkeit

Rukwied will in den nächsten beiden Messewochen auch verdeutlichen, dass Ernährungssicherung keine Selbstverständlichkeit ist und agrarpolitisch wieder an Bedeutung gewonnen hat. Die Landwirtschaft wird nach seiner Darstellung ihren Teil dazu beitragen, ohne die anderen Herausforderungen zu vergessen. Dafür stehe auch das Motto des Bauernverbandes auf dem ErlebnisBauernhof: „Klima schützen, Artenvielfalt erhalten, Ernährung sichern“.

Wenig Entlastung kann Rukwied den Verbrauchern bei den Lebensmittelpreisen versprechen. Er weist darauf hin, dass auch die Preise für die Landwirtschaft im vergangenen Jahr explodiert sind und weiter auf hohem Niveau notieren. Auch deute beim internationalen Angebot an Agrarrohstoffen und Energie wenig auf Entspannung hin. Laut Rukwied müssen die im langjährigen Vergleich höheren Erzeugerpreise auch mindestens so hoch bleiben, damit die Bauern überhaupt auf ihre Kosten kommen und weiter produzieren können.

Boetticher: Lebensmittelhersteller zwischen Inflation und Innovation

Der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, Dr. Christian v. Boetticher, sieht zwar die höchsten Spitzen bei den Rohstoffkosten gebrochen. Für die Verbraucher bedeutet das aber noch keine Entwarnung. Von Boetticher wies darauf hin, das sich die Lebensmittelwirtschaft langfristig mit Rohstoff eindeckt und im vergangenen Jahr noch von Altverträgen profitierte. Die volle Wucht der Inflation werde auf der Unternehmensseite deshalb erst in diesem Jahr mit voller Wucht durchschlagen.

Der BVE-Vorsitzende rechnet nicht damit, dass die Lebensmittelunternehmen ihre Kostensteigerungen eins zu eins an die Kunden weitergibt. Gleichwohl durchlebe die deutsche Ernährungsindustrie eine äußerst herausfordernde Zeit zwischen Inflation und Innovation. „Wir müssen auf steigende Kosten bei Rohstoffen und Energie reagieren und zugleich Kapazitäten für Innovationen und Nachhaltigkeit bereitstellen“ so von Boetticher. Er sieht hier die Politik in der Pflicht, insbesondere bei Energieversorgung und -preisen wirtschaftliche tragfähige Antworten zu liefern.

Insgesamt 1.400 Aussteller aus 60 Ländern

Laut dem Geschäftsführer Messe Berlin GmbH, Dirk Hoffmann, kommt die Grüne Woche vom 20. bis 29. Januar mit 1.400 Ausstellern aus 60 Ländern zurück auf das Berliner Messegelände. Nach zweijähriger Zwangspause präsentiere die internationale Leitmesse für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau in ihrer 87. Auflage eine globale Marktübersicht der Ernährungswirtschaft sowie das größte Angebot an regionalen Spezialitäten auf Messen.

Veranstaltet wird die Internationale IGW von der Messe Berlin GmbH. Ideelle Träger sind erneut Deutsche Bauernverband und die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie sowie der Lebensmittelverband.

ErlebnisBauernhof zeigt Lösungsvorschläge

Gemeinsam mit der Geschäftsführerin des Forum Moderne Landwirtschaft, Lea Fließ, hat Rukwied heute auch den Startschuss für den ErlebnisBauernhof auf der Grünen Woche gegeben. Hier soll sich in diesem Jahr alles um die Lösungsvorschläge der Landwirtschaft zu den drängenden Fragen unserer Zeit drehen – von der Herkunftskennzeichnung von Fleisch über den Einsatz klimafreundlicher Biokraftstoffe bis hin zur Züchtung klimaresistenter Pflanzensorten.

„Der ErlebnisBauernhof auf der Grünen Woche ist für uns eine hervorragende Möglichkeit, um Politik und Bevölkerung zu zeigen, wie innovativ und nachhaltig unsere Branche bereits heute ist“ erklärte Bauernpräsident Rukwied.

„Der Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen haben uns allen vor Augen geführt, wie wichtig eine zuverlässige Versorgung mit heimischen Lebensmitteln ist. Gleichzeitig wünschen sich die Menschen mehr Nachhaltigkeit im Stall und auf dem Acker“, ergänzte Lea Fließ. Sie will zeigen, wie nachhaltig unsere Lebensmittel heute und morgen produziert werden und herausstellen, dass Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit keine Gegensätze sind, sondern schon heute von Landwirtinnen und Landwirten in Deutschland umgesetzt werden.

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