Mehr Platz, niedrigere Temperaturen und Transportzeiten so kurz wie möglich: Das empfiehlt die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA) der EU-Kommission. Die EU-Kommission will Vorschriften zum Tiertransport im Rahmen der Farm to Fork-Strategie überarbeiten.
Fünf Gutachten
Die EFSA untermauert ihre Empfehlungen mit fünf wissenschaftlichen Gutachten jeweils für kleine Wiederkäuer (Schafe und Ziegen), Einhufer (Pferde und Esel), Bovini (Rinder und Kälber), Schweine und in Transportbehältern beförderte Tiere, darunter Vögel (Hühner, Legehennen, Truthühner usw.) und Kaninchen.
Klare Forderungen
Die EFSA beziffert in den Gutachten beispielsweise Mindestplatzangebote, die Transporteure nicht unterschreiten sollten. Für Schweine empfehlen die Forscher 0,62 m2, für Rinder 1,79 m2 und 0,43 m2 für Schafe. Temperaturen während des Transportes sollten für Rinder, Schweine und Pferde 25 °C nicht überschreiten. Schafe sollten bei Temperaturen, die höher als 32 °C sind, nicht mehr verbracht werden.
Untersuchungsausschuss fordert Änderungen
Ende vergangenen Jahres hatte ein Untersuchungsausschuss des EU-Parlamentes bereits Änderungen an den Regeln für Tiertransporte gefordert. Diese seien veraltet, irreführend und würden von den Mitgliedstaaten nur unzureichend durchgesetzt.
Nächstes Jahr neues EU-Gesetz
Die derzeitigen EU-Rechtsvorschriften für Tiertransporte traten 2005 in Kraft. Im Rahmen der Farm to Fork-Strategie will die EU-Kommission diese Vorgaben reformieren und mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen abstimmen. Einen Gesetzesvorschlag will die Kommission im zweiten Halbjahr 2023 vorlegen.