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Agrarstudium

So können Sie ukrainischen Agrarstudenten helfen

Nach der Zerstörung von Hochschulen benötigen ukrainische Agrarstudierende Hilfe. Alex Lissitsa hofft auf Praktikumsplätze in Deutschland. Er selbst kann wieder auf seine Flächen in der Nord-Ukraine.

Lesezeit: 3 Minuten

Der russische Angriff auf die Ukraine macht auch vor Universitäten und Schulen keinen Halt. Viele landwirtschaftliche dieser Institutionen befinden sich in den umkämpften Gebieten. „Gerade die Gebäude von Bildungseinrichtungen sind häufig das Ziel der russischen Raketen“, heißt es in einem Spendenaufruf der „Agrokebety educational project“, einem Trainigsprogramm der Fakultät für Agrarmanagement an der Nationalen Landwirtschaftsuniversität der Ukraine. Überlebende Lehrende und Studierende seien geflohen oder in den Kriegsdienst eingezogen.

Im Rahmen eines Webinars zu en Folgen des Krieges auf die Agrarmärkte berichtete der ukrainische Landwirt und Agrarwissenschaftler Dr. Alex Lissitsa ausführlich über die aktuelle Situation vor Ort. In einem Gespräch mit top agrar im Anschluss zeigte er sich über die große Hilfsbereitschaft aus Deutschland sehr überrascht. Bereits kurz danach hätten ihn viele Angebote von Landwirten erreicht, die junge Agrar-Studierende aus der Ukraine auf deutschen Höfen aufnehmen wollen und Praktikumsplätze anbieten.

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Ausreise ist aktuell schwierig

Ob solche Angebote bereits in den kommenden Wochen umgesetzt werden können, sei jedoch aktuell nicht absehbar. Lissitsa zufolge sei es vor allem für Männer beinahe unmöglich, eine legale Ausreisegenehmigung zu bekommen. Die ukrainischen Militärbehörden würden einer solchen praktikumsbedingten Ausreise vermutlich nicht zustimmen. Minderjährige Studierende könnten arbeitsrechtliche Probleme bei der Beschäftigung in Deutschland bekommen.

Aktuell stehe Lissitsa in Kontakt mit dem ukrainischen Agrarministerium. Mit dessen Unterstützung habe er eine Anfrage an das Verteidigungsministerium geschickt. Er erhofft sich dadurch Ausreisegenehmigungen zu bekommen, um den jungen Ukrainern zumindest in Form eines vorerst sechsmonatigen Praktikum-Aufenthalts in Deutschland weiterzuhelfen.

Computer werden dringend benötigt

Aktuell hat sich in der Ukraine bereits eine Initiative zur Unterstützung der ukrainischen Fachhochschulen und Fachschulen gegründet. Mit Hilfe des „Agrokebety educational project“ unterstützen sie Studierende aus den umkämpften Regionen u.a. durch die Spende von Laptops und Computern. Innerhalb der Initiative konnten andere Ukrainische Agrar-Universitäten bereits einige Studierende und Lehrkräfte aufnehmen.

Betroffene Universitäten und Schulen seien laut Agrokebety jedoch zwingend auf weitere Unterstützung angewiesen. Neben finanziellen Hilfen und Lebensmittel- sowie Sachspenden, suchen die Initiatoren aktuell nach Stipendien und Praktikumsplätzen außerhalb der Ukraine. Um möglichst zeitnah auch den Online-Unterricht wieder aufzunehmen, benötigen die Bildungseinrichtungen außerdem technische Ausrüstung in Form von Laptops und weitere Hard- und Software.

Sollten Sie die ukrainischen Universitäten und Studierenden unterstützen wollen, wenden Sie sich gerne an die top agrar-Redaktion (redaktion@topagrar.com). Die Redakteure stellen dann einen Kontakt in die Ukraine her und geben Ihnen Informationen zu Spendenmöglichkeiten. Sobald Ausreisen für Praktika möglich sind, werden wir Sie darüber informieren.

Update zum Gespräch mit Dr. Alex Lissitsa vor einigen Wochen

Bereits vor einigen Wochen berichtete Dr. Alex Lissitsa in einem Gespräch mit top agrar von den Zuständen auf seinen Betrieben. Damals bangte er vor allem um seine Betriebsstandorte in Sumy und Tschernihiv, im Norden der Ukraine. Es gab keine Möglichkeit Kontakt zu Mitarbeitern in der Region herzustellen, geschweige denn die Standorte aufzusuchen.

In den vergangenen Tagen gelang es der Ukraine, diese Regionen von den russischen Besatzern zu befreien. Dem Agraringenieur zufolge sei eine Einreise aufgrund verminter Straßen aktuell aber nicht in jeder Region gestattet. „Nichtsdestotrotz hoffe ich bald alle meine Betriebe bereisen zu können, um mir vor Ort ein Bild von der Lage zu machen“, so der Ukrainer. Dabei wolle er sich auch einen Überblick verschaffen, inwieweit eine Frühjahrsbestellung und Aussaat in diesen Gebieten noch möglich sei.

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