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Niedersachsen

Landvolk: Bei den Öko-Bauern geht die Getreideernte 2023 in den Trog

Höhere Preise bei Bio-Frischeprodukten senken die Nachfrage und die Discounter profitieren.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Ökolandbau befindet sich aktuell in einer massiven Umbauphase. Das stellte Carsten Bauck als Vorsitzender des Ausschusses Ökologischer Landbau im Landvolk Niedersachsen fest.

Bei der Ausschusssitzung wurde deutlich, dass diese Phase von den Öko-Bauern nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Chance gesehen wird, berichtet der Bauernverband in einer Mitteilung. „Der Handel sieht den Bio-Markt weiter als Mega-Trend und stellt sich dementsprechend darauf ein. Die Discounter geben hier enorm Gas und bauen ihr Bio-Angebot aus. Das bedeutet einerseits gute Preise für uns Bio-Bauern, andererseits enormer Druck, wenn keine weitere Umstellung stattfindet“, erklärt Bauck – auch im Hinblick auf die schwachen Ergebnisse der Ernte 2023.

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So berichten die Bio-Landwirte, dass die Qualitäten im Zuge der verzögerten Ernte vor allem bei Weizen und Dinkel deutlich zurückgegangen sind und das Getreide somit oft nur noch als Futtermittel genutzt werden kann.

Die fehlende Backqualität, geringe Hektoliter-Gewichte sowie die Graufärbung bestimmen die diesjährige Ernte. Alles, was noch auf dem Feld stehen würde, sei durchgewachsen, werde im Futtertrog landen und somit für die Lebensmittelproduktion mit Backqualität nicht zur Verfügung stehen.

Da aber immer noch Altbestände der Ernte 2022, die von den Verarbeitern nur langsam abgerufen wurden, auf dem Markt sind, werde es trotz kleinerer Ernteergebnisse keine Engpässe geben, ist aus dem Ausschuss zu hören. Zumal fast zwei Drittel des Bio-Getreides in die Fütterung von Bio-Rindern, Bio-Geflügel und Bio-Schweinen gehen, und nur ein Drittel für die Herstellung von Mehl, Müsli, Brot und Backwaren verwendet wird.

Bio-Markt scheint sich wieder zu fangen

Am Bio-Markt herrscht unterdessen viel Bewegung. Seit Ukraine-Kriegsbeginn und der damit verbundenen Inflation schwächelt der Naturkost-Fachhandel, scheint sich aber gerade wieder zu fangen, sodass die Preissteigerungen inflationsbedingt im Frische-Bereich gegenüber dem konventionellen Markt geringer ausfallen.

Beim Einkauf von Bio-Produkten büßen vor allem die Corona-Hamster-Waren, wie Mehl oder Speiseöl, fast ein Fünftel ein. Pflanzliche Drinks, Joghurt und Käse sind Bio-Produkte, die ein Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen können.

Um trotzdem sich Bio zu leisten, kaufen Verbraucher frische Bio-Lebensmittel vermehrt bei den Discountern anstatt im Naturkosthandel, der seit Jahresbeginn Einbußen hinnehmen muss. „Der Trend ist da: Der Kauf von Bio-Produkten in den Discountern steigt und der Anteil der Bio-Lebensmittel in den Discountern selbst wird größer. Diese Entwicklung sehen nicht alle Bios mit großer Freude, doch große Branchenvertreter wie Bioland und Naturland unterstützen diese Linie, die für alle Bio-Landwirte Konsequenzen hat. Wir sind gespannt, wie weit die Discounter ihre Verbindlichkeit leben und halten werden“, zeigt Ausschussvorsitzender Carsten Bauck seine Skepsis.

Wichtig sei deshalb, dass man mit den Discountern ins Gespräch gehe, gemeinsame Preisentwicklung betreibe und sich langfristig die Preise nicht von anderen vorschreiben lasse. „Wenn man diese Märkte jetzt so gestalten könnte, dass Erzeuger, Verarbeiter und Discounter gut davon leben könnten, dann sei das einer der großen Absatztreiber für Bio-Lebensmittel in der Zukunft.“

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