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EU importiert 2023/24 weniger Raps und mehr Soja

Verschiebungen auf dem europäischen Ölsaatenmarkt deuten sich bei den Importen von Raps und Soja an.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Europäische Union führt im laufenden Wirtschaftsjahr wahrscheinlich weniger Rapssaat und mehr Sojabohnen ein als 2022/23. Wie aus dem aktuellen Bericht des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) zum internationalen Ölsaatenmarkt hervorgeht, wird die Gemeinschaft in der laufenden Vermarktungssaison voraussichtlich 5,3 Mio. t Rapssaat im Ausland einkaufen. Das wären zwar 200.000 t mehr als noch im November erwartet worden waren, aber gut 1,5 Mio. t weniger als 2022/23. Den Aufschlag im Vergleich zur vorherigen Prognose begründen die Washingtoner Fachleute mit dem umfangreicheren Exportangebot Australiens im Zuge optimistischerer Prognosen für die dortige Rapsernte.

Allerdings ergibt sich aus den USDA-Daten auch eine knappere Rapsversorgung der Europäischen Union für 2023/24. Demnach würden die Lagerbestände unter dem Strich im Vorjahresvergleich deutlich abgebaut, nämlich bis Ende Juni kommenden Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um 250.000 Tonnen auf 1,58 Mio. t.

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Mit dieser Menge könnte der für die laufende Vermarktungssaison prognostizierte Rapsbedarf in der Gemeinschaft von 25,65 Mio. t einschließlich der erwarteten Ausfuhren von 450.000 t nur rund 23 Tage gedeckt werden; das wären drei Tage weniger als der Schätzwert für 2022/23. Allerdings lag die Kenngröße für 2021/22 bei lediglich 13 Tagen. Damals hatten die Landwirte in der Gemeinschaft nur 17,3 Mio. t Raps von den Feldern geholt. Unterdessen pendelt der Rapsfuture mit Fälligkeit im Februar 2024 an der Pariser Terminbörse seit etwa anderthalb Monaten um die Linie von 430 €/t. Vor Jahresfrist hatte der Kurs noch bei 570 €/t gelegen.

EU-Sojaversorgung etwas knapper

Mit Blick auf die Versorgung mit Raps bis zur kommenden Ernte erwarten die Marktakteure an der Matif offensichtlich kaum Veränderungen. Für den Kontrakt auf Ware zur Lieferung im August 2024 ergab sich gegenüber dem Februartermin zuletzt ein Aufschlag von lediglich 5 Euro/t. Derweil wies die Bayerische Warenbörse München-Landshut am Mittwoch (13.12.) für Raps einen Großhandelsverkaufspreis für Raps mittlerer Art und Güte von 428 €/t aus; das waren 7 €/t weniger als eine Woche zuvor und 11 Euro/t weniger als die Preisnennung von Ende November.

Indes bestätigte das US-Ministerium seine Novemberprognose für die EU-Einfuhren von Sojabohnen, die demnach 2023/24 im Vorjahresvergleich um 600.000 tauf 13,8 Mio. t zulegen dürften.

Allerdings rechnen die Washingtoner Beamten mit einem Abbau der Lagerbestände in der Gemeinschaft bis Ende September 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um etwa 40.000 t auf 1,29 Mio. t. Damit könnten der für 2023/24 erwartete Bohnenverbrauch der Union von 16,59 Mio. t sowie die erwarteten Exporte von 300.000 t etwa 28 Tage lang bedient werden. In der vergangenen Vermarktungsperiode war die Versorgung noch etwas auskömmlicher gewesen; der betreffende Schätzwert lag bei rund 30 Tagen.

Brasilien erlebt Exportboom

Unterdessen bewegt sich der Chicagoer Sojafuture mit Fälligkeit im Januar 2024 seit gut einem Monat in einem charttechnischen Abwärtstrend. Am Donnerstagvormittag (14.12.) gegen 11.00 Uhr hiesiger Zeit kostete der Kontrakt dort 13,05 $/bu (446 Euro/t); das waren fast 7% weniger als das Zwischenhoch vom 15. November. Ursache für die schwache Tendenz am Bohnenterminmarkt dürfte vor allem die sehr reichliche brasilianische Bohnenernte 2022/23 sein. Brasilien ist der größte Sojabohnenexporteur der Welt. Das USDA beziffert die betreffende Ausfuhrmenge für die laufende Saison aktuell auf voraussichtlich 99,5 Mio. Tonnen; im November waren noch 2 Mio. Tonnen weniger erwartet worden. Damit würde das Vorjahresvolumen um 4 Mio Tonnen übertroffen.

Die Washingtoner Beamten begründen die Aufwärtskorrektur mit den zuletzt überraschend umfangreichen brasilianischen Exportmengen, die sich in den vergangenen beiden Monaten auf einen Rekord von insgesamt 10,7 Mio. Tonnen summiert hätten. Zwar setzten sie ihre Voraussage für die brasilianische Bohnenernte 2023/24 um 2 Mio. Tonnen auf 161 Mio. Tonnen herab; das wären aber immer noch 1 Mio. Tonnen mehr als das sehr hohe Vorjahresergebnis. Die Marktakteure haben weiterhin die Wetterentwicklung in Brasilien im Blick. Zuletzt sorgten die Meteorologen mit der Voraussage von Regen in wichtigen Anbaugebieten für Preisdruck in Chicago.

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