Erst am Wochenende wurde das Getreideabkommen über den Export von ukrainischem Getreide um 60 Tage verlängert. Nun droht Russland bereits mit dessen Aus und knüpft dessen Erfüllung an Forderungen.
Als Bedingung für eine längerfristige Weiterführung nannte das russische Außenministerium Erleichterungen bei russischen Düngemittel-Exporten sowie die Wiederaufnahme von Technik- und Ersatzteil-Lieferungen im landwirtschaftlichen Bereich, berichten Nachrichtenagenturen. „Ohne Fortschritte bei der Erfüllung dieser Anforderungen (...) wird unsere Teilnahme an der Schwarzmeer-Initiative ausgesetzt“, zitiert die dpa.
Auch Russlands Präsident Wladimir Putin sprach laut den Angaben explizit davon, dass die Initiative nun wieder platzen könnte. In diesem Fall werde Russland kostenlos Getreide in afrikanische Länder exportieren, meinte er bei einer virtuellen Russland-Afrika-Konferenz.
Die Vereinbarung zur Schwarzmeer-Getreide-Initiative kam unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei im Juli 2022 zustande. Sie sieht unter anderem eine Freigabe ukrainischer Häfen und einen Korridor im Schwarzen Meer für den Getreideexport vor.
Das Abkommen war im November 2022 zum ersten Mal verlängert worden und wäre am 19. März erneut ausgelaufen. Nach erneuten Vermittlungen der UN und der Türkei war es am Wochenende zunächst nur für 60 Tage verlängert worden. Ursprünglich war allerdings eine Dauer von 120 Tagen verhandelt worden.