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topplus Getreidemarkt

Höhere Preise im neuen Jahr möglich

Der Getreidemarkt ist relativ früh in die Winterpause gegangen: Handel und Preise stagnieren. Eine Wende zum Besseren könnte noch einige Wochen auf sich warten lassen.

Lesezeit: 4 Minuten

Vorweihnachtliche Stimmung hat sich in den vergangenen Wochen auf dem Getreidemarkt eher nicht verbreitet: Bis Anfang Dezember schwächelten die Weizenkurse an den Börsen, die Erzeugerpreise standen unter Druck, und der Handel verfiel ungewöhnlich früh in die übliche Winterstarre.

Immerhin: Kleinere Preisausschläge nach oben zum Ende des Jahres hatten ihre Ursprünge in unerwarteten Exporten der USA und aus Europa (z. B. einige Gerstenpartien nach Nordafrika). Insgesamt aber lässt die komfortable Versorgungslage für die kommenden Wochen zunächst wenig Platz für deutlich steigende Preise.

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Talsohle erreicht?

Die Zahlen des Internationalen Getreiderats (IGC) sprechen für sich: Mitte November setzten die Londoner Analysten die Erzeugung von Weizen global um 2 Mio. t auf 787 Mio. t hoch. Daran änderten auch die schwächeren Ernteergebnisse in Argentinien und Australien zunächst wenig: Die Getreidebörse in Buenos Aires nahm die Schätzungen für die Weizenernte 2023/24 im Land von 15,4 Mio. t auf 14,7 Mio. t zurück. Ebenfalls kleiner fielen die Erwartungen im Westen Australiens aus. Der regionale Getreideverband GIWA geht nur noch von 7,85 Mio. t für die kommende Ernte aus, nach eine Rekord-Vorjahresernte von knapp 14 Mio. t.

Auch die schwachen Qualitäten in Europa wurden vom Handel zuletzt wenig berücksichtigt. So bewegen sich die Kurse für Weizen in Paris seit August mehr oder weniger seitwärts mit einer leichten Abwärtstendenz, Schwankungen inbegriffen. Kurz nach der Ernte 2023 notierte der Dezembertermin bei 244,25 €/t, um bis Ende November auf nur noch 213 €/t abzurutschen.

Zuletzt zogen die Kurse immerhin wieder auf fast 224 €/t an. Der neue Frontmonat März entwickelte sich ähnlich: Von 248 €/t Anfang August fiel er auf rund 232 €/t Anfang Dezember.

EU-Ware wettbewerbsfähig

Trotz der schwachen Kurse bleibt die europäische Ware auf dem Weltmarkt wenig wettbewerbsfähig. Die Ukraine und Russland machen in der Regel das Rennen um die internationalen Ausschreibungen. Angriffe auf die Verladehäfen am oder auf Schiffe im Schwarzen Meer lassen die Kurse häufig nur kurz anziehen.

Anfang Dezember wendete sich das Blatt immerhin für einige Tage: Schwierige Witterungsverhältnisse in der Ukraine und Russland stoppten die Verladungen von Getreide in den wichtigen Häfen am Schwarzen Meer. Das sorgte für mehr Nachfrage in Europa, vor allem aus Nordafrika. Westeuropäischer Weizen wurde in Marokko wettbewerbsfähig, während China sich gleichzeitig in den USA eindeckte.

Nachfrage dürfte steigen

Längerfristig gültige bullische Argumente für den Weizen sind allerdings derzeit Mangelware: Bis in den Januar 2024 dürfte wenig Hoffnung auf deutlich anziehende Kurse bestehen, zumal am heimischen Kassamarkt die Läger bei Mühlen und Kraftfutterwerken gut gefüllt sind.

Viele Verkäufer haben inzwischen denn auch die erste Hälfte der Vermarktungssaison 23/24 abgehakt und blicken auf das neue Jahr: Nach den kleineren Ernten auf der Südhalbkugel dürften die Exporte aus Australien und Argentinien Richtung Weltmarkt geringer ausfallen als bislang ­erwartet. Gleichzeitig steigt der Importbedarf in Nordafrika.

Nachdem die europäischen Getreideexporteure bis Mitte November ihre Ausfuhrmengen des Vorjahres nicht erreichen konnten, dürfte hier in den kommenden Monaten mehr Potenzial bestehen. EU-Ware könnte vor allem dann stärker gefragt sein, wenn die Schwarzmeerregion wetter- oder kriegsbedingt nicht mehr wie gewohnt liefern kann.

Die schwierigen Aussaatbedingungen in diesem Herbst, vor allem in Frankreich, scheinen nur bedingt Auswirkung auf die Kurse zu haben. Der Kassamarkt ist ab Dezember in Deutschland von höheren Mautgebühren betroffen. Das könnte den Fluss osteuropäischen Getreides in Richtung Deutschland etwas eindämmen.

Zwischenhochs nutzen!

Die Läger der Landwirtschaft sind noch gut gefüllt. Bei den nie­drigen Preisen ist die Verkaufsbe­reitschaft gering. Die Aussicht auf deutlich steigende Preise ist ­momentan ­getrübt. Dennoch sollten Zwischenhochs bei den Preisen für den ­Verkauf genutzt werden. Bis Ende des ersten Quartals des neuen ­Jahres sollten 50 % des ­Weizens verkauft sein..

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