Die Notierungen für weibliche Schlachtrinder standen zuletzt stärker unter Druck als die für Jungbullen. Das ist ungewöhnlich zu dieser Jahreszeit, denn eigentlich läuft das Geschäft mit Altkühen zur Jahresmitte recht stetig. Verarbeitungsware fließt bei sommerlichen Temperaturen schließlich besser ab als Braten und Roastbeef.
Marktteilnehmer sehen darin allerdings eher eine Korrektur. „Die Kühe waren zuletzt im Verhältnis zu den Bullen recht teuer. Das scheint sich nun wieder zu normalisieren“, erklärt ein Branchenkenner.
Die Aussichten bleiben dennoch weiter durchwachsen:
- Die Kuhschlachtungen haben in den vergangenen Wochen zugelegt. Milchviehhalter sortieren bei sinkenden Milchpreisen stärker aus. Seit Januar sind 400 000 Schlachtkühe an den Haken gekommen.
- Angeblich gehen aktuell auch „schlechtere Bullen“ vermehrt in den Verarbeitungsbereich.
- Klimadebatte und Inflation bremsen die Rindfleischnachfrage. „Das setzt auch die Preise für weibliche Schlachtrinder unter Druck“, erklärt ein Marktbeobachter.
Eine grundlegende Verbesserung sehen Experten erst im Herbst. Dann dürften es auch die günstigeren Teilstücke der Kuh im Verkauf leichter haben.