Auf dem Schweinemarkt zog das Lebendangebot in den vergangenen Wochen etwas an und erreichte Ende Oktober mit rund 780.000 Schlachtungen sogar den Vorjahreswert. „Das ist mehr als ich erwartet habe“, sagt ein Erzeugervertreter. Er glaubt, dass vor allem geschlossene Systeme ihre Stallkapazitäten wieder stärker auslasten. Das größere Angebot ist ohnehin unproblematisch, weil auch die Fleischnachfrage recht flott ist:
- Die Vorbereitungen auf die Feiertage laufen, sodass die Schlachtunternehmen ihre Kapazitäten auslasten.
- Auch die vermehrten Werbeaktionen des Lebensmitteleinzelhandels stützen die Nachfrage.
Begrenzte Kapazitäten bei Schlachtern
Ob das in den kommenden Wochen noch für steigende Schlachtschweineerlöse sorgt, bleibt abzuwarten. „Offenbar hat der Bundesbürger die Lust am Schweinefleisch nicht verloren“, sagt ein Vertreter der Roten Seite zufrieden. Leider ginge es dann aber oft über den Preis. Was die Unternehmen zudem umtreibt, ist nach wie vor das knappe Personal. An vielen Standorten sei man auf Ein-Schichtbetrieb zurückgegangen und versuche die Mitarbeiter möglichst effizient einzusetzen. Kurzfristig mehr zu schlachten, sei kaum noch machbar.
Das ist aber vermutlich auch gar nicht nötig, denn auf dem Schweinemarkt bleibt das Angebot mittelfristig überschaubar. Mehr Schweine sind nicht in Sicht. Im Gegenteil: Der Schweinebestand ist EU-weit im Jahr 2023 laut EU-Kommission um gut 3 % gesunken. Die Brüsseler Experten rechnen sogar 2024 mit einem Rückgang der Schlachtungen um 1,2 %.