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DVT

Mischfutterbranche produziert wegen Aufgabe der Schweinehalter weniger Futter

Die rückläufigen Zahlen beim Mischfutterverkauf stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Rückgang der Tierbestände und der weiterhin unsicheren Lage für viele Tierhalter.

Lesezeit: 3 Minuten

Die rückläufige Entwicklung der Produktionszahlen im Mischfuttergeschäft hält 2023 weiter an, fällt im Vergleich zu den Vorjahren jedoch nicht ganz so extrem aus. Das stellte Dr. Hermann-Josef Baaken, Geschäftsführer des Deutschen Verbands Tiernahrung am Dienstag bei einem Pressegespräch in Bonn fest.

Auch für das Jahr 2023 registriert der DVT demnach für die ersten neun Monate einen Produktionsrückgang von 2,2 % im Vergleich zum Vorjahr auf rund 16,1 Mio. t. Zum Vergleich: Im Zeitraum von Januar bis September 2022 waren es noch 16,5 Mio. t.

Strukturwandel in der Schweinehaltung fällt auf

Die Gesamtproduktion im Wirtschaftsjahr 2022/23 lag bei rund 21,7 Mio. t. Besonders hoch fällt der Rückgang in den ersten drei Quartalen des Jahres im Schweinesegment auf rund 6,0 Mio. t (-7,2 % bzw. -460.000 t) aus.

Das Rindersegment weist einen Zuwachs um 1,5 % auf rund 4,8 Mio. t auf. Leichte Verluste verzeichnen die Bereiche Legehennen (-0,1 %) und Kälber (-1,1 %). Bei den Pferden stieg die Produktion um 6,4 % auf 180.000 t.

"Die erneut rückläufigen Zahlen stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Rückgang der Tierbestände und der weiterhin unsicheren Lage für viele Tierhalter, auch wenn es erste Zeichen der Belebung des Marktes gibt", sagte Baaken. "Wir können die Sorgen und Nöte innerhalb der Branche sehr gut nachvollziehen. Die große politische Unterstützung für die Agrarbranche bleibt jedoch weiterhin aus."

Dialog jetzt besonders wichtig

Für Baaken ist es nun wichtig, trotz der schwierigen Lage den engen Austausch mit Wirtschaft, Politik und Gesellschaft beizubehalten. Es gelte, eine nachhaltige und effiziente Ernährung der Zukunft zu gestalten. Der Verband will dazu den Dialog entlang der Wertschöpfungskette weiter fördern und gemeinsam mit vielen anderen Vertretern der Branche Lösungen für die Herausforderungen und Veränderungen suchen. Dies sei beispielsweise jüngst mit dem "Herkunftskennzeichen Deutschland" gelungen.

Entwaldungsverordnung unzureichend vorbereitet

Sorgen bereiten der Futtermittelwirtschaft die derzeit unzureichenden Vorbereitungen der EU zu der verabschiedeten Entwaldungsverordnung. Mit Soja und Palm sei die Branche davon direkt betroffen. "Wir teilen das Ziel einer entwaldungsfreien Lieferkette und haben dazu aus eigener Verantwortung schon viel erreicht, sehen aber eine bislang nur sehr unzureichende Vorbereitung der Behörden auf den Start am 1.1.2025", sagte Baaken.

Extreme bürokratische Regelungen seien zu befürchten, zudem können lückenlosen Nachweise der Rückverfolgbarkeit derzeit nicht gewährleistet werden. Hier stünden noch umfangreiche Vorbereitungen aus, die praxisnah sein müssten. Eine Übergangsfrist sei aktuell nicht auszuschließen.

Klare Gentechnikregeln: DVT für innovationsfreundliches Klima

Zu den von der EU-Kommission geplanten Regelungen der neuen Züchtungstechniken betonte der DVT erneut, dass damit mehr Klarheit geschaffen werde, um u.a. den Status von Rohstoffen aus Drittländern oder die Kennzeichnung der Rückverfolgbarkeit sicherzustellen. Die Entscheidung liege beim Verbraucher und sei eine Akzeptanzfrage, so Dr. Hermann-Josef Baaken im Pressegespräch.

Die Landwirtschaft benötige ein innovationsfreundliches Klima, das wissenschaftliche Erkenntnisse in der Praxis ermögliche. Die neuen Züchtungsmethoden seien Teil einer nachhaltigen Lösung für die resiliente Landwirtschaft.

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