Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

topplus Erste Ernteschätzung

Raiffeisenverband rechnet 2023 mit kleinerer Getreidernte

Wegen reduzierter Anbauflächen erwartet der Deutsche Raiffeisenverband 2023 rund 2 % weniger Getreide als 2022. Beim Raps schätzt er aktuell eine Erntemenge auf Vorjahresniveau.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Trend zu rückläufigen Getreideernten in Deutschland wird sich nach Einschätzung des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV) auch im Jahr 2023 fortsetzen.

Der Verband geht in seiner ersten Ernteprognose für dieses Jahr von einem Ergebnis in Höhe von 42,7 Mio. t aus. Das ist ein Minus von knapp 2 % zum Vorjahr. „Erntemengen von bis zu 50 Mio. t, wie wir sie noch vor einigen Jahren bei optimalen Witterungsbedingungen hatten, gehören eindeutig der Vergangenheit an“, erklärt DRV-Getreidemarktexperte Guido Seedler. Ursächlich hierfür sind insbesondere stetig abnehmende Anbauflächen. Seedler: „In diesem Jahr dürfte die Getreideanbaufläche erstmalig unter 6 Mio. ha liegen.“

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Beitrag Deutschlands zur weltweiten Getreideversorgung sinkt

Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine und einer insgesamt knappen Getreideversorgung bewertet Seedler den anhaltenden Trend der Flächeneinschränkung kritisch: „Letztendlich geht es um die Frage, welchen Beitrag Deutschland auf Dauer zur weltweiten Versorgung mit Getreide leisten will."

Er führt aus: „Das von der Bundesregierung verfolgte Ziel der Extensivierung, die Pläne zur weiteren Reduzierung des Einsatzes von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie die Ausweitung des Ökolandbaus werden die Erntemengen weiter signifikant reduzieren.“ Allein durch eine Ausweitung des Ökolandbaus auf 30 % errechnet der DRV eine geringere Erntemenge von bis zu 4 Mio. t Getreide.

Seedler fordert daher dringend ein Gesamtkonzept, wie der Getreideanbau in Deutschland so weiterentwickelt werden kann, dass er den gesellschaftlichen Ansprüchen genügt und gleichzeitig die Versorgung sicherstellt.

Flächenverlust hat viele Gründe

Rund 30.000 ha Ackerland gehen nach DRV-Schätzung pro Jahr für Siedlungen und Straßen verloren. Hinzu kommt, dass vermehrt Flächen für Photovoltaikanlagen sowie ökologische Maßnahmen genutzt werden. Darüber hinaus gibt es in diesem Jahr größere Verschiebungen zwischen den einzelnen Ackerfrüchten, die zulasten des Getreides gehen:

So wurde die Anbaufläche für Raps um zirka 80.000 ha ausgedehnt. Der DRV rechnet bei dieser Kultur derzeit jedoch nicht mit den Spitzenerträgen des letzten Jahres und erwartet eine Erntemenge auf Vorjahresniveau (4,2 Mio. t). Auch die Anbaufläche für Silomais wird nach Einschätzung des DRV in diesem Jahr deutlich zulegen. „Im Jahr 2022 fiel die Ernte wegen der Trockenheit enttäuschend aus, sodass nach dem Winter nun die Futtervorräte nahezu aufgebraucht sind und folglich mehr Fläche benötigt wird“, betont Seedler.

Anbaufläche für Sommergetreide rückläufig

Der DRV rechnet mit einem Rückgang der Haferfläche um 17 % auf 133.000 ha. Beim Körnermais wird ein Rückgang der Anbauflächen um 11 % auf 406.000 ha erwartet, die Aussaatfläche von Sommergerste dürfte um gut 12 % auf rund 325.000 ha sinken. Allerdings muss bei dieser Getreideart berücksichtigt werden, dass bereits zahlreiche Flächen im Herbst mit Sommerbraugerste bestellt wurden. „Diese Flächen fallen in der Statistik jedoch unter die Wintergerste“, ergänzt Seedler.

Mehr zu dem Thema

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.