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Westfleisch, Vion, Müller-Fleisch: Das Neueste zu den Corona-Infektionen in Schlachtbetrieben

Viele der infizierten Vion-Mitarbeiter aus NL leben im Kreis Borken. Bei Müller-Fleisch läuft die 3. Testrunde und Westfleisch fährt seine Produktion wieder hoch. Die SPD prangert weiter Missstände an

Lesezeit: 4 Minuten

Auf dem niederländischen Schlachthof der Firma Vion in Groenlo, unweit der deutschen Grenze, ist es zu einem größeren Ausbruch von Corona gekommen. 147 Mitarbeiter sind infiziert. Der Betrieb ist bereits seit vergangener Woche geschlossen. Alle 600 Beschäftigten mussten unter Quarantäne und sich testen lassen. Am Wochenende kam das Ergebnis.

Von den 147 positiv auf Corona getesteten Mitarbeitern leben 54 im Landkreis Borken. Die meisten neuen Fälle gebe es in der Stadt Gronau (20). Die überwiegende Zahl der Neuinfizierten sind laut einer Sprecherin Arbeitskräfte aus Polen und Rumänien.

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Müller-Fleisch hat schon 700 Arbeiter auf Corona getestet

Bei Müller Fleisch hat am Dienstag planmäßig die dritte Corona-Testreihe begonnen. Insgesamt werden knapp 700 Personen getestet. Das sind alle Beschäftigten, die bei den ersten beiden Untersuchungen negativ auf Covid-19 getestet wurden.

Der Zeitplan sieht vor, dass alle Tests bis Ende dieser Woche abgeschlossen werden und die Ergebnisse dann im Laufe der kommenden Woche vorliegen. Mit der Umsetzung des „Pandemieplans 2.0“ soll die Zahl der Neuinfektionen weiter reduziert werden, teilt das Unternehmen mit.

Am Montag fanden zuvor Gespräche der Müller Fleisch Geschäftsführung mit Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk und dem Landrat des Enzkreises, Bastian Rosenau, statt. Sie sollen sehr konstruktiv gewesen sein. Klar sei geworden, dass die in dem „Pandemieplan 2.0“ festgelegten Maßnahmen des Unternehmens positiv bewertet werden.

Minister und Landrat hätten noch einmal betont, dass die Entscheidung, den Betrieb unter Auflagen weiterlaufen zu lassen, zu jedem Zeitpunkt die richtige Entscheidung war. Müller Fleisch sei ein systemrelevanter Lebensmittelproduzent, wie der Landwirtschaftsminister noch einmal betonte.

BW: Opposition greift Hauk an

In einer Sondersitzung hatte sich der Landtagsausschuss für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz schon mit den 400 Corona-Fällen der Fleischfabrik bei Pforzheim befasst. Die Opposition sieht weiterhin Aufklärungsbedarf, berichtet der SWR.

Es sei erschreckend, dass Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) jede Verantwortung von sich weise und das Geschäftsmodell von Werkverträgen in Schlachthöfen verteidige, sagte der SPD-Landtagsabgeordnete Jonas Weber nach der Sondersitzung. Viele Frage seien offen geblieben, gerade im Hinblick auf andere Schlachthöfe im Land.

Der FDP-Abgeordnete Klaus Hoher kritisierte, Hauk habe an einer Lösung der Probleme offenbar kein Interesse. Der CDU-Minister hatte mehrfach betont, für die Frage der Unterbringung von rumänischen Werksvertrags-Beschäftigten nicht zuständig zu sein. Rund 400 Mitarbeiter von Müller in Birkenfeld hatten sich vermutlich in Sammelunterkünften mit dem Corona-Virus infiziert.

Grünes Licht für Westfleisch

Unterdessen war der Testbetrieb bei Westfleisch vergangene Woche erfolgreich, der Betrieb Coesfeld hat am Freitag begonnen, seine Produktion wieder schrittweise zu erhöhen, berichtet Carsten Schruck, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Westfleisch SCE. „Das ist ein ganz wichtiges Zeichen für alle unsere Mitarbeiter und auch für die vielen Landwirte, die nun wieder die kurzen Wege zu unserem Betrieb nutzen können.“

Am Freitag hat die Firma rund 30 % der normalen Kapazitäten (im Normalbetrieb schlachtet Westfleisch in Coesfeld rund 9.000 Schweine am Tag) ausgelastet. Die Schlachtmenge wird nun in enger Abstimmung mit den Behörden weiter erhöht.

SPD in Schleswig-Holstein will eigene Verschärfungen für Schlachtbranche

Der SPD in Schleswig-Holstein kommen die von der Bundesregierung geplanten Maßnahmen, wie etwa das Verbot von Werkverträgen, zu spät. Wie der NDR berichtet, will sie die Zeit mit eigenen Plänen überbrücken, weil es wegen der Corona-Ausbrüche genau jetzt Handlungsbedarf gebe.

Die Sozialdemokraten fordern eine zügige Verbesserung der Arbeits- und Wohnbedingungen für Beschäftigte der Fleischindustrie. Dort sei es besonders krass, mit Verhältnissen teilweise wie im 19. Jahrhundert, sagte Fraktionschef Ralf Stegner am Dienstag in Kiel und fordert schärfere Mindestanforderungen an Wohnungen und Gemeinschaftsunterkünfte. Eine menschenwürdige Unterbringung müsse vorgeschrieben werden. Behörden müssten unabhängig von Eigentums- und Mietverträgen kontrollieren und Unterkünfte im Notfall auch sperren dürfen.

Als Sofortmaßnahme fordert die SPD Arbeitsschutzkontrollen vor Ort - und das nicht nur punktuell, sondern über den ganzen Arbeitstag. Außerdem soll in den großen, industriellen Schlachthöfen und fleischverarbeitenden Betrieben kontrolliert werden. Dass das Personal dafür knapp ist, weiß auch die SPD und fordert, mehr Kontrolleure einzustellen. Stegner meint, im Zweifel könne auch die Bundespolizei helfen. Mehr Kontrollen wünscht sich die SPD auch bei der Unterbringung der meist osteuropäischen Arbeiter. Außerdem sollen ein brancheneinheitlicher Tarifvertrag, Sprachkurse und eine bessere Beratung helfen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, so der NDR.

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