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Ukraine-Krieg

Ukraine: Millionen Tonnen Getreide blockiert oder gestohlen

Weil Russland Seewege der Ukraine blockiert, können wichtige Getreidelieferungen nicht das Land verlassen. Zudem sollen mehrere hunderttausend Tonnen von russischen Streitkräften beschlagnahmt worden sein.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Ukraine versucht, die durch Russland blockierten Schwarzmeerhäfen durch Schienen- und Straßenwege zu kompensieren. Trotzdem können Millionen Tonnen dringend benötigter Lebensmittel in der Ukraine aktuell nicht genutzt werden. „Derzeit sitzen knapp 4,5 Millionen Tonnen Getreide in ukrainischen Häfen und auf Schiffen fest und können nicht genutzt werden", sagte der Direktor des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) in Deutschland, Martin Frick, der Deutschen Presse-Agentur. Probleme bei der Ausfuhr der Lebensmittel gibt es derzeit unter anderem, weil Häfen und Seewege im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine blockiert sind. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) rechnet auch deshalb damit, dass die Zahl von unterernährten Menschen weltweit 2022/23 um 8 bis 13 Mio. steigen könnte. Wie das WFP weiter mitteilte, müssen die „Nahrungsmittel zu den eingeschlossenen und notleidenden Menschen in der Ukraine gelangen, aber genauso auch aus der Region hinaus in die Welt, um eine globale Ernährungskrise zu entschärfen“.

Ukrainische Landwirte bitten um Exporthilfe

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Die ukrainische Landwirtschaft bittet die Europäische Union dringend um Unterstützung, Getreide per Bahn ins Ausland zu transportieren. „Wir brauchen noch mehr Engagement der EU-Länder und mehr Hilfe, um diese Logistik effi­zient zu gestalten“, sagte Roman Slastjon, Geschäftsführer des Branchenverbands Ukrainian Agribusiness Club (UCAB). Nötig seien etwa mehr Waggons für Getreide und mehr Personal, das vorgeschriebene Dokumente an der Grenze ausstellt.

Die Bahn kann laut UCAB theoretisch höchstens 20 % des normalen Getreide- und 50 % des Sonnenblumenöl-Exportvolumens aus der Ukraine herausfahren. Im April waren es dem Verband zufolge insgesamt lediglich 305 Wagen. „Im März konnten wir nur 200.000 Tonnen Getreide exportieren, was nichts ist“, sagte Kateryna Ribatschenko, Geschäftsführerin des ukrainisch-schwedischen Großbetriebs Agro-Region Ukraine gegenüber der taz.

Özdemir will Hilfe organisieren

Mit Blick auf die blockierten Häfen sagte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, man müsse alternative Verkehrswege ermöglichen. Der Weg über die Schiene könne eine Lösung sein, um Getreide zu exportieren – wenn auch mit viel Aufwand und mit beschränkten Kapazitäten. Er werde Mitte Mai beim Agrarministertreffen der G7-Staaten die Frage ansprechen, wie der Zugang zu den Weltmärkten für die Ukraine gewährleistet werden könne, führte Özdemir aus.

Immer wieder erreichten ihn Berichte über gezielte Attacken Russlands auf Getreidesilos, Düngerlager, landwirtschaftliche Fläche und Infrastruktur. Dahinter stecke offenbar der Versuch des russischen Präsidenten Putin, die Ukraine auch langfristig als Konkurrenten beim Getreidehandel auszuschalten.

Diebstahl von Getreide

Auch der Diebstahl von Getreide durch Russland hat für die Ukraine ernsthafte Folgen. Laut Vize-Landwirtschaftsminister Taras Wyssozkyj wurden bereits einige Hunderttausend Tonnen Getreide aus den Gebieten Saporischschja, Cherson, Donezk und Luhansk abtransportiert. Er beschuldigt Moskau, dieses aus den Regionen fortgeschafft zu haben.

In den vergangenen Tagen kursierte in den sozialen Medien ein Video, das den Abtransport von Getreide aus den besetzten Regionen zeigen soll, unabhängig überprüfen lässt es sich nicht.

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