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Neue Gentechnik: Sehe drei Chancen

Die „neue Gentechnik“ hat die EU vorerst auf Eis gelegt. Welche Chancen und Risiken sieht die LK Österreich? top agrar befragte Generalsekretär Ferdinand Lembacher.

Lesezeit: 2 Minuten

Die EU konnte sich auf keinen Kompromiss zu neuen genomischen Techniken (NGT)in der Pflanzenzüchtung einigen. Sie waren überrascht darüber.

Lembacher: Der Ausgang hat uns überrascht, weil es lange Zeit so aussah, als würde der Vorschlag eine qualifizierte Mehrheit finden. Wir sind jedenfalls mit dem Bundesminister ­einer Meinung, dass eine Patentierbarkeit für Pflanzen und Tiere nicht akzeptabel ist. Die Rechte von Bauern (Nachbau) und Züchtern dürfen durch Neuregelungen nicht beschnitten werden.

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Wo stehen wir in punkto neue Gentechnik in der Pflan­zenzüchtung?

Lembacher: Konkrete Züchtungen oder Sorten sind Sache der Züchter. Für uns gibt es wesentliche Aspekte, die in der Diskussion stärker beachtet werden sollten: Die Wissenschaft sollte mehr Gehör finden. Die Öster­reichische Akademie der Wissenschaften spricht sich dafür aus, die neuen Genomischen Techniken nicht mit klassischer Gentechnik gleichzusetzen. Die Wissenschaft sieht in diesen Techniken Chancen, um den Heraus-forderungen des Klimawandels und dem Ziel einer nachhaltigen Landbewirtschaftung gerecht zu werden. Wir sehen im EU-Vorschlag auch weniger eine Lockerung der Gentechnik-Regeln als vielmehr den Versuch einer präziseren Abgrenzung.

Wo sehen Sie Chancen für die Landwirtschaft?

Lembacher: Der Werkzeugkasten Pflanzenschutz wurde zu­nehmend ausgedünnt, in vielen Kulturen stoßen wir an Grenzen bzw. werden manche infolge fehlender Pflanzenschutzmittel nicht mehr angebaut. Raschere Züchtungsfortschritte und verbesserte Resistenzeigenschaften sind ­unverzichtbare Voraussetzung, wenn der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln signifikant gesenkt werden soll. Gleiches gilt für die immer extremeren Klimaverhältnisse. Insbesondere Hitze- und Trockenheitstoleranz ist gefragt, um die Ertragsschwankungen zu glätten. Ein dritter Punkt könnte auch die Optimierung von Inhaltsstoffen sein. Das könnte den Gesundheitswert von Nahrungsmitteln verbessern wie auch Verarbeitungsprozesse erleichtern.

Und welche Risiken sehen Sie?

Lembacher: Das größte Risiko für die Landwirtschaft sehen wir darin, dass es durch europäische oder nationale Sonderregelungen zu weiteren Wettbewerbsnachteilen für die Landwirtschaft kommen würde. Wenn bestimmte Methoden in Europa und an­deren Teilen der Welt nicht als Gentechnik gelten, nicht ge­kennzeichnet werden und auch analytisch nicht unterscheidbar sind, werden wir diese Produkte nicht vom österreichischen Markt fernhalten können.

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