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„Strukturwandel hat sich eingebremst“

Über die Herausforderungen der Landwirte in Nieder­österreich sprachen wir mit Johannes Schmuckenschlager, dem Präsidenten der LK NÖ.

Lesezeit: 2 Minuten

In unserem Regionalschwerpunkt (ab S. 10)berichten wir über die Lage der niederösterreichischen Landwirtschaft. Wie beurteilen Sie selbst die aktuelle Stimmung unter den Landwirten in Niederösterreich?

Schmuckenschlager: Ich würde sagen, es herrscht eine nüchterne Grundstimmung. Das liegt nicht zuletzt an der heuer erfolgten Komplettumsetzung der neuen gemeinsamen Agrarpolitik. Dieses Programm in die Betriebsabläufe zu integrieren, hat natürlich viele gefordert. Der Tenor lautete oft, man verlangt wieder mehr von der Landwirtschaft. Wenn man dazu den Fördertopf anschaut, kriegt man leider nicht einmal eine Inflationsabgeltung.

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Was sind aktuell die größten Herausforderungen für die Bauern?

Schmuckenschlager: Im Getreidebereich ist hier die Ukraine-Problematik zu nennen. Die unkoordinierten Getreideexporte von dort sorgen für große Schwankungen im Getreidemarkt. Das führt massiv zu Unruhe unter unseren Bauern. Auch die Betriebsmittelpreise erreichen wieder teils extreme Höhen, vor allem bei Treibstoff. Eine weitere Herausforderung ist der Pflanzenschutz und welche Wirkstoffe uns noch zur Verfügung stehen. Wir sehen, dass wir aufgrund der klimatischen Veränderungen eher mehr Wirkstoffe brauchen als weniger. Doch aktuell läuft ein Wirkstoff nach dem anderen aus.

Als eine weitere Anpassung an den Klimawandel geht in Niederösterreich viel in Richtung Bewässerung?

Schmuckenschlager: Ja, in den nächsten fünf Jahren werden dort, wo es geht, große Zuleitungen zu Gebieten gebaut. Hierzu gibt es auch die Bereitschaft der Politik, dies aktiv mit Investitionen zu unterstützen. Man erkennt, dass vor allem das Weinviertel die größten Probleme mit der Wasserversorgung hat.

Die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe in NÖ hat sich von 2010 bis 2020 um 10 % auf nur mehr rund 37.000 verringert. Wird es Ihrer Einschätzung nach bis 2030 so weitergehen?

Schmuckenschlager: Ich erwarte, dass es unter diese 10 % fallen wird. Die stärkste Betriebsstrukturveränderung gab es bereits im Ackerbaugebiet. Nicht bei den kleinen Betrieben, sondern eher bei den größeren, wo man aufgrund der Mechanisierung noch größere Schläge konzipieren konnte. Hier hat sich der Strukturwandel in den letzten Jahren schon verlangsamt.

Sehen Sie die gleiche Entwicklung im Tierhaltungsbereich?

Schmuckenschlager: Nein, hier habe ich die Angst, dass Betriebe früher oder später zusperren. Der Druck ist hier enorm. Hier wäre es auch von politischer Seite wichtig, mit gezielten Maßnahmen gegenzusteuern.

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