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YouGov-Umfrage

46 % der Deutschen essen häufig Fleisch

In der Stadtbevölkerung und bei jungen Leuten dürfte der Anteil von fleischreduzierter Ernährung oder Ersatzprodukten steigen. Die meisten Deutschen wollen aber nicht auf echtes Fleisch verzichten.

Lesezeit: 4 Minuten

Sonntag ist Weltvegetariertag. Aus diesem Anlass wollte das Sinus-Institut wissen, in welchem Umfang sich die Deutschen schon auf fleischlose Ernährung einlassen. Das Marktforschungsunternehmen YouGov hatte daher zwischen dem 16. und 28. August 2.008 Personen zwischen 18 und 75 Jahren befragt. 

Die Hälfte der Befragten (51 %) achtet bei der Ernährung darauf, wenig bis kein Fleisch bzw. Fisch zu essen, so ein Ergebnis. Nach eigenen Angaben ernähren sich 38 % der Deutschen flexitarisch (d.h. seltener bzw. unregelmäßiger Konsum von Fleisch oder Fisch), 10 % vegetarisch bzw. pescetarisch und 3 % vegan (d.h. keine tierischen Produkte). Die größte Gruppe bilden mit 46 % jedoch diejenigen, die häufig Fleisch und Fisch essen.

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Unter 40-Jährige reduzieren Fleischverzehr

In Zukunft dürfte die Bedeutung von Vegetarismus und Veganismus steigen, schlussfolgert das Sinus-Institut weiter. Unter jenen, die sich derzeit nicht vegetarisch oder vegan, also omnivor ernähren, kann sich ein Viertel (24 %) eine vegetarische Lebensweise vorstellen. Vegane Ernährung kommt für 14 % dieser Gruppe infrage.

Besonders große Offenheit für fleischlose Ernährung äußern jüngere Menschen: 42 % der unter 40-jährigen Omnivoren können sich vorstellen, komplett auf Fleisch und Fisch zu verzichten. Vegan zu leben, schließen 27 % der unter 40-Jährigen Allesesser für sich nicht aus.

Die Neugierde auf fleischlose Gerichte ist allerdings deutlich höher als die tatsächliche Bereitschaft zu einer grundlegenden Ernährungsumstellung, ist eine weitere Erkenntnis. So ist jeweils die Hälfte der Nicht-Vegetarier grundsätzlich neugierig darauf, vegetarische Gerichte auszuprobieren (50 %), oder spricht sich für einen vegetarischen Tag pro Woche in Kantinen oder Restaurants aus (48 %).

Geschmack, Gewohnheit, Gesundheit

Menschen, die Fleisch und Fisch essen, nennen vielfältige Gründe, weshalb sie nicht darauf verzichten möchten. Am häufigsten werden der unverzichtbare Geschmack von Fleisch und Fisch (48 %), Ernährungsgewohnheiten durch Tradition oder Kultur (32 %) und die Sorge vor einer ungesunden Mangel-Ernährung (25 %) angeführt.

Andere Gründe sind jeweils nur für eine Minderheit ausschlaggebend, z.B. fehlendes Wissen zu Vegetarismus, soziale Faktoren wie das Verhalten des Umfeldes in Bezug auf den eigenen Verzicht, oder mögliche Herausforderungen im Alltag durch die Umstellung der Ernährungsweise.

Prognose

„Der Anteil der Flexitarier sowie der Vegetarier und Veganer wird, auch vor dem Hintergrund der Entwicklung der Ernährungsgewohnheiten in den jüngeren Zielgruppen, in den nächsten Jahren weiter zunehmen“, glaubt Philipp Schneider von YouGov. Er rechnet damit, dass die Nachfrage nach entsprechenden Produkten im Convenience- und TK-Bereich sowie auf Speisekarten weiter steigen wird.

Für Nahrungsmittelproduzenten sowie Supermärkte und Discounter aber auch für die Gastronomie biete sich hier die Chance, durch eine entsprechende Produktpalette den mit der Nachfrage steigenden Wunsch der Verbraucher nach mehr Vielfalt und Abwechslung zu bedienen und Kunden zu gewinnen, so Schneider.

Umweltschutzaspekte von fleischreduzierter Ernährung sind für Menschen, die Fleisch essen, etwas relevanter als der persönliche Benefit: So stimmen 56 % zu, dass es gut für den Klimaschutz wäre, wenn alle Menschen weniger Fleisch, Wurst und Fisch essen würden, während nur 42 % der Meinung sind, dass ihnen persönlich weniger von diesen Lebensmitteln guttun würde.

Auch Nicht-Vegetarier sind um Tierwohl besorgt

Die Sorge um Tierwohl treibt auch Fleischesser um, wenngleich daraus keine Umstellung der Ernährung folgt, heißt es in dem Sinus-Report weiter. So sei sich eine deutliche Mehrheit aller Deutschen einig (82 %), dass Tiere immer artgerecht gehalten werden sollten, auch wenn tierische Produkte dadurch teurer werden.

Eine knappe Mehrheit (51 %) ist zuversichtlich, dass man als Verbraucher letztendlich beeinflussen kann, wie Tiere gehalten werden.

Die Deutschen bewerten überdies die Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie sehr negativ: 60 % finden diese abstoßend. Erwartungsgemäß stimmen Vegetarier diesen Aussagen stärker zu als Nicht-Vegetarier.

Neugierde auf Fleisch-Ersatzprodukte, Labor-Fleisch und Insekten?

Auf die Frage, welche Erfahrungen die Bürger schon mit fleischloser Ernährung gemacht haben, sagt etwas über die Hälfte der Befragten (55 %), dass sie schon einmal vegetarische Wurst, Schnitzel oder Hackfleisch gegessen haben. 11 % haben dies noch nicht getan, zeigen sich aber offen für einen Versuch. Knapp drei von zehn (28 %) möchten auch künftig keine Fleischersatzprodukte probieren.

Gut ein Drittel der Befragten (36 %) würde „Labor-Fleisch“ essen, gut die Hälfte (53 %) schließt dies jedoch aus. Auch Insekten werden als zukunftsträchtige Fleisch-Alternative gepriesen. 41 % der Deutschen gehen davon aus, dass Käfer und Co. künftig eine größere Rolle in unserer Ernährung spielen werden.

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