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Zukunft der Landwirtschaft

ARD-Doku zeigt landwirtschaftliche Realität: Junglandwirte kämpfen um Perspektiven

In der ARD-Dokumentation „Bauernhöfe vor dem Aus“ sprechen vier junge Landwirte über ihre Sorgen und Zukunftsängste. Viele weitere Landwirte stehen wie sie vor der Entscheidung: Alles oder nichts.​

Lesezeit: 5 Minuten

Der Strukturwandel in der Landwirtschaft hält weiter an. Immer mehr Betriebe geben auf und schließen die Hoftore für immer. In den letzten zehn Jahren waren es laut Statista rund 32.200 Betriebe, ein Drittel davon stieg allein seit Ende 2019 aus der Landwirtschaft aus. Nun sind es noch rund 256.000 Höfe in Deutschland, die die deutschen Bürger und auch den Export versorgen müssen.

Immer weniger Junglandwirte sehen noch eine Zukunft in ihrem Job. Den meisten fehlt eine verlässliche Perspektive. Das zeigt auch die neue ARD-Dokumentation „Ackern oder aufgeben“ von Redakteurin Elisa Luzius.

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Milchkuhhalter Niklas Engbring macht es im Gespräch mit der Redakteurin deutlich: „Ich bin eigentlich voller Optimismus (…) aber es muss auch irgendwo wertgeschätzt werden vom Verbraucher und von der Politik. Ich gebe gerne viel und alles, aber es muss auch so langsam mal was zurück kommen.“ Der Junglandwirt stand bereits mit 19 Jahren vor der Aufgabe, den Familienbetrieb zu übernehmen.

Ich gebe gerne viel und alles, aber es muss auch so langsam mal was zurück kommen.“
Niklas Engbring

Auch Schweinehalter Simon Donhauser hat durch die steigenden Kosten und die neuen Regeln der Politiker noch keinen sicheren Weg für die Zukunft gefunden. Er berichtet offen über seine Depressionen durch den wachsenden Druck, der auf ihm lastet. Dennoch sei es für ihn aktuell keine Option den Betrieb aufzugeben.

Doku mit „realistischem Blick auf die Landwirtschaft“

Wir haben bei unseren Leserinnen und Lesern nachgefragt, ob sie der Meinung sind, dass solche Filme für mehr Verständnis und Wertschätzung aus der Bevölkerung sorgen können. Dabei konnten wir viel positives Feedback für die ARD-Produktion lesen:

  • „Der letzte Satz der Reportage [Daumen hoch] und überhaupt. Gut gemacht!“ (cellar.hill | Instagram)
  • „Es muss mehr aufgeklärt werden was der Beruf Landwirt/in wirklich bedeutet! Es ist ein 24/7-Job“ (Marie Russa | Instagram)
  • „Ich finde es gut, dass in diesem Bericht endlich eine Brücke geschlagen wurde, zwischen Bio und Konvi. Wollen wir es weiterhin zulassen, dass Politik, Medien und Lobby einen Berufsstand dermaßen spalten?“ (Biohof Knoefel | Instagram)
  • „Meiner Meinung nach eine sehr gelungene Doku, die einen realistischen und klaren Blick auf die Landwirtschaft und die Schwierigkeiten der Landwirte zulässt. Die Medien zeigen zu oft verfälschte Eindrücke und erstatten oft einseitige Berichte, diese Sendung zeigt, dass es auch anders geht.“ (Stefan Sedlmair | Instagram)
  • „Solche Dokus sind wichtig, aber die Verbraucher selber können unsere Lage nicht ändern, sie können uns nur mehr respektieren.“ (Karl Mahler | Instagram)

Viele von Ihnen waren sich aber auch einig: eine solche Dokumentation mit „realistischem Blick auf die Landwirtschaft“ gehöre in die Primetime des Fernsehens, denn in der Mediathek werde es nur von denjenigen gesehen, die danach suchen:

  • „Ich fürchte die Doku sehen vor allem Landwirte. Um 23 Uhr zappt niemand zufällig rein …“ (Anonym via Instagram-Story)
  • „Ich glaube, dass viel mehr Zuschauer an dem Thema hängegeblieben wären, wenn es zur Primetime gesendet worden wäre. In der Mediathek werden das fast nur andere Landwirte schauen, aber kein Verbraucher für die es wichtig gewesen wäre.“ (Sylvia Dethof | Instagram)
  • „Es ist schon traurig, dass so ein wichtiger Berufsstand wie der der Landwirte und deren Nachfolger nicht ernst genommen werden! Sonst hätte man die Doku nicht in der Nacht um nach 23 Uhr ausgestrahlt!“(Josef Große Vestert | Instagram)

Einige von unseren Lesern haben den Film aber auch direkt über die Mediathek geschaut:

  • „Ich denke, dass sich viele gezielt in der ARD Mediathek Dokumentationen aussuchen, die interessant sein könnten. Ich schaue selten zur Sendezeit Filme an. Hier ist es doch interessant, wer zu welcher Sendezeit welche Filme anschaut. Öffentliche oder Private. Viele haben auch einen Streamingdienst abonniert, da sie ihre Interessen im Fernsehen nicht befriedigt sehen.“ (Rudolf Rößle | topagrar.com)
  • „Habe es mir aus Zeitgründen in der Mediathek angeschaut. Eine gute Doku die es verdient gehabt hätte, um 20:15 Uhr ausgestrahlt zu werden. Einen Dank an die Reporterin.“ (Revilo Frings | Facebook)

Kurz kommentiert:

Dass immer mehr landwirtschaftliche Betriebe schließen und vor allem Junglandwirte häufig keine Perspektive mehr in ihrem Job sehen ist alarmierend. Viele von Ihnen haben Visionen, wollen etwas verändern und nachhaltiger wirtschaften – und wissen doch vorne und hinten nicht mehr weiter.

Strenge rechtliche Vorgaben, hohe Schuldenberge durch verpflichtende Investition und 7-Tage-Wochen, bei denen durchatmen und kranksein unmöglich sind, lassen viele von ihnen mittlerweile am „Traumberuf Landwirt“ zweifeln. Kann das das Ziel sein?

In der ARD-Dokumentation wird unverzerrt deutlich, wie ernst es gerade um unsere Branche und die nachfolgende Generation steht. Das sollte gesehen werden und das nicht nur von den Landwirten selbst. Denn Aussagen, wie die von Anja, Ansgar, Niklas und Simon machen unverblümt deutlich, wie sehr Landwirtinnen und Landwirte eine verlässliche Perspektive benötigen.

Wer noch mehr sehen will, kann nach dem Beitrag in der Mediathek zu YouTube wechseln. Dort hat das Y-Kollektiv neben Landwirt Ansgar vom Hof Schaufert auch dessen Lehrbetrieb besucht. Der Hof hat die Landwirtschaft aufgeben, denn Hofnachfolger Ralf sah keine Zukunft:

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