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Traumberuf Landwirt: Neues Ausbildungsjahr hat begonnen

Heute beginnt in vielen Bundesländern das neue Ausbildungsjahr. Der 1. August gilt als traditioneller Beginn einer neuen Zeit für junge Menschen. Auch auf den Höfen starten heute Lehrlinge.

Lesezeit: 4 Minuten

Heute beginnt das neue Ausbildungsjahr. In vielen Branchen sind noch Lehrstellen frei; die Landwirtschaftskammern und -ämter haben entsprechende Adresslisten.

Die Industrie- und Handelskammer betont, dass sich auch jetzt noch junge Leute entscheiden können, eine Ausbildung anzufangen. Sie bräuchten nicht ein ganzes Jahr warten. Stattdessen ist es in vielen Betrieben möglich, die Lehre später im Jahr anzufangen, selbst im Herbst gebe es noch Möglichkeiten. Hintergrund: Viele Arbeitgeber sind froh, überhaupt Personal zu finden. Mehr dazu von NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann hier...

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Beliebt ist vor allem weiterhin die Ausbildung zum Landwirt. Obwohl die Branche unter Druck steht, sind in den vergangenen Jahren zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen jeweils mehr als 500 junge Menschen in die Lehre gestartet. Deutlich mehr als zu Beginn des Jahrtausends. Der Frauenanteil steigt kontinuierlich, mehr dazu hier...

Wer sich für eine Ausbildung entscheidet, der hat zurzeit in den meisten Bereichen ein Luxusproblem und muss sich zwischen verschiedenen potenziellen Arbeitgebern entscheiden - IHK

Leider nur nimmt die Zahl der aktiven Ausbildungsbetriebe ab. Wenn zum Beispiel immer mehr Sauenhalter aufgeben, gehen mit den Betrieben auch die Ausbildungsplätze verloren. Die Ausbilder, die bleiben, finden oft nicht mehr genug Zeit für die Ausbildung. Andere Betriebe entscheiden sich gleich gegen einen Azubi und stellen lieber eine feste Arbeitskraft ein, die nicht zur Berufsschule muss.

Fachleute mahnen, dass die Landwirtschaft das Thema ernst nehmen müsse. Andere Branchen würden längst auf Messen oder an Schulen für eine Ausbildung bei ihnen werben. Da müsse die Agrarbranche mithalten und mehr Präsenz zeigen, um nicht an Attraktivität bei den jungen Leuten zu verlieren. Auch Themen wie Vier-Tage-Woche, Jobrad und Sportangebote seien Versprechen der Wettbewerber, die mit der Alltag auf dem Hof schlecht vereinbar sind.

Man muss bedenken, dass die Hälfte der Azubis heute nicht mehr vom Hof kommt. So seien auch Punkte wie der Umgang mit Überstunden und Urlaub für die junge Generation wichtig. Gleichzeitig muss sich die Ausbildung anpassen, die Ausbildungsordnung wird demnächst aktualisiert. Hier lauert das nächste Problem: Viele erfahrene Berufsschullehrer gehen in den Ruhestand. Manche Stellen können nicht gleichwertig ersetzt werden.

7,1 % mehr Lehrlinge im Ausbildungsjahr 2021/22

Auch vorletztes Jahr zeigte sich, dass immer mehr junge Menschen fest entschlossen sind, Landwirte zu werden. So hatten sich 2021/22 bundesweit 4.000 Lehrlinge für den Beruf entschieden.

Generell sind die Grünen Berufe beliebt: Rund 33.200 junge Männer und Frauen erlernten zum Stand 31. Dezember 2021 einen „grünen“ Beruf. Das waren 2,3 % mehr als im Vorjahr, berichtete damals der DBV in seinem Situationsbericht.

Nach wie vor ist der Beruf Gärtner/in mit 14.200 Auszubildenden der mit Abstand bedeutendste unter den „grünen“ Berufen, gefolgt vom Beruf Landwirt/in mit 8.500 Personen. Das waren gegenüber Vorjahresfrist 0,9 % mehr. Zu den 14 „grünen Berufen“ gehören neben dem Landwirt und dem Gärtner auch die Ausbildungsberufe Hauswirtschafterin, Winzer oder Tierwirt.

Agrarwirtschaftliche Berufe behaupten sich

Die Zahl der Ausbildungsverhältnisse in der Gesamtwirtschaft war 2021 mit 1,255 Mio. gegenüber dem Vorjahr um 2,6 % geringer ausgefallen. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge stieg dagegen mit plus 0,6 % leicht an. In den agrarwirtschaftlichen Berufen kamen mit 13.700 Abschlüssen im Jahresvergleich deutlich mehr neue Ausbildungsverträge zustande (+ 2,5 %).

24 % der „grünen“ Azubis sind Frauen

Von den Auszubildenden im Agrarbereich waren 2021 insgesamt 8.079 Frauen (24 %). Die höchsten Frauenanteile gibt es in der ländlichen Hauswirtschaft, in den Laborantenberufen und im Beruf Pferdewirt/in. Beim Ausbildungsberuf Landwirt/in sind dagegen nur 20 % Frauen. Allerdings ist die Tendenz in den letzten Jahren steigend.

Landwirte haben hohen Ausbildungsstand

67 % der Geschäftsführungen oder Betriebsleitungen landwirtschaftlicher Betriebe in Deutschland verfügen nach Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 über einen Bildungsabschluss im Bereich Landwirtschaft bzw. Gartenbau. Das sind 175.500 Betriebsleiter/innen. Davon hatten knapp 50 % eine berufliche Lehre, eine Berufsschule oder eine einjährige Fachschule und 36 % eine Fortbildung zum Meister oder eine höhere Landbauschule absolviert; knapp 14 % verfügten über ein abgeschlossenes Hochschulstudium.

In größeren Betrieben haben fast alle Betriebsleiter/Geschäftsführer eine abgeschlossene landwirtschaftliche Berufsausbildung. Auch in Haupterwerbsbetrieben, Personengesellschaften und juristischen Personen ist der landwirtschaftliche Ausbildungsgrad mit 85 % relativ hoch.

Über ausschließlich praktische landwirtschaftliche Erfahrungen verfügten bundesweit 33 % der Geschäftsführungen und Betriebsleitungen. Dieser Anteil variiert zwischen 22 % in Sachsen-Anhalt und 47 % in Hessen. In den Nebenerwerbsbetrieben besitzen 52 % der Geschäftsführungen und Betriebsleitungen ausschließlich praktische landwirtschaftliche Erfahrungen, ohne eine spezielle landwirtschaftliche Berufsausbildung abgeschlossen zu haben.

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