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Bundesweite Proteste

Bauern blockieren Autobahnen und kippen Mist in Städte

Bundesweit sind Landwirte auf der Straße, um ihrem Ärger über die Steuerpläne der Ampel Luft zu machen. Heute blockierten sie zahlreiche Autobahnen, legten Stuttgart lahm und kippten Mist ab.

Lesezeit: 4 Minuten

Aus Protest gegen die geplante Streichung der Steuererleichterungen haben Landwirte in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zahlreiche Autobahnauffahrten blockiert. Aufgerufen dazu hat der Verein „Land schafft Verbindung“.

An der A14-Auffahrt Döbeln-Nord etwa verhinderten mehrere Traktoren den Zugang. Auch die Anschlussstellen der Autobahnen 72 und 38 im Bereich Leipzig wurden gesperrt. In Zwickau fuhren Traktoren von Anschlussstelle zu Anschlussstelle. Im Bereich Dresden waren am Morgen sechs Auffahrten nicht befahrbar.

Die Polizei Görlitz berichtet von zunächst zehn blockierten Auffahrten. An der Auffahrt Görlitz sollen 24 Traktoren gestanden haben. Laut den Beamten war der Protest friedlich und es gebe Rettungsgassen.

Gegenüber der dpa stellte der Hauptgeschäftsführer des sächsischen Bauernverbands, Stefan Seyfarth, klar, dass der Verband die Aktion nicht organisiert habe, die Landwirte davon jedoch auch nicht abhalte. Und Axel Horn vom Thüringer Landesbauernverband betont, dass die Wut verständlich sei. Aktuell lege der Verband seine ganze Kraft in die Planung einer am 8. Januar bundesweit geplanten Aktion. Zuvor hatte DBV-Präsident Joachim Rukwied bei der Großdemo am Montag in Berlin eine Kampfansage an die Politik ausgesprochen.

Neben den sächsischen Landwirten beteiligten sich auch Landwirte in Thüringen und Sachsen-Anhalt an den Protesten. So waren nach Angaben der Polizei die Auffahrt Gera-Leumnitz der Autobahn 4 sowie ein Kreisverkehr in Gera-Trebnitz zur Auffahrt auf die Bundesstraße 2 in Thüringen versperrt. Zudem blockierten elf landwirtschaftliche Maschinen die Anschlussstelle Coswig in Sachsen-Anhalt.

Wichtige Info: Die Bundestagspetition hat inzwischen über 50.000 Mitzeichner geschafft!

Mist in Stuttgarter Innenstadt

Verkehrsbehinderungen gibt es aktuell auch im Raum Stuttgart. Aus dem ganzen Land sind Landwirte per Traktor zum Proteste in die Stadt gekommen. In der Nähe der Stuttgarter Staatsgalerie haben sie große Mistladungen abgekippt.

Allein aus dem Kreis Tuttlingen haben sich mehr als 200 Protestierende per Traktor auf den Weg nach Stuttgart gemacht, berichtet der SWR. Auch aus dem Norden sind Kolonnen von Traktoren etwa aus dem Kreis Heilbronn nach Stuttgart gekommen. Ebenso über die A8 fuhren einige hundert Traktoren aus Richtung Ulm und Göppingen nach Stuttgart. Von Merklingen aus waren nach SWR-Informationen 200 Traktoren auf die Autobahn in Richtung Stuttgart gestartet. Die Polizei hatte die Fahrzeuge zunächst auf die linke Spur gelenkt und schließlich bei der Abfahrt Neuhausen (Kreis Esslingen) von der Autobahn geleitet. Es hatten sich dennoch Staus von über 10 km Länge auf der A8 gebildet, so die Polizei.

Bei der Kundgebung in der Stuttgarter Innenstadt waren auch Landwirte, die vom Kaiserstuhl und vom Bodensee gekommen waren. Für die Traktorfahrer mit besonders weiter Anreise gab es bei der Kundgebung extra Applaus.

Die Anmelder der Demo weisen ausdrücklich darauf hin, dass sich ihr Protest nicht gegen die Politik des Landwirtschaftsministeriums des Landes Baden-Württemberg richtet. Die Landwirte demonstrieren ausdrücklich gegen die Politik der Ampel-Regierung in Berlin zur Finanzierung des Bundeshaushaltes. "Ihr schafft gerade die deutsche Landwirtschaft ab!" ist etwa auf Plakaten zu lesen.

Mist auf Verkehrsinseln - Trecker vor Finanzamt

In den vergangenen Tagen gab es bereits verschiedene weitere Aktionen. So hatten Unbekannte in Birkenfeld auf mehreren Verkehrskreiseln Kuhmist abgeladen. Darin steckten Schilder mit der Aufschrift: "Dieser Mist ist intelligenter als die Regierung!" Und: "Der Mist riecht, die Regierung stinkt!"

Und vor dem Finanzamt Cloppenburg fuhren 22 Trecker auf, allerdings ohne den Verkehr zu behindern. Mit brennenden Strohballen machten derweil Bauern im Landkreis Lüchow-Dannenberg ihrem Unmut Luft.

Wesertunnel war einen Tag dicht

Andernorts sorgten Landwirte in den vergangenen Tagen mit langen Trecker-Kolonnen für Behinderungen auf den Straßen. So blockierten sie am Mittwoch beispielsweise stundenlang mit ihren Treckern den Wesertunnel sowie alle Zufahrtstraßen nach Uelzen.

Am Tunnel standen Medienberichten zufolge etwa 60 Traktoren. Aus Solidarität zu den Landwirten schloss sich auch die Weserfähre Sandstedt-Brake dem Protest an und stellte den Fährverkehr ein.

In Bremerhaven versammelten sich gestern an beiden Zufahrten zum Hafengebiet zwei Gruppen von Landwirten zu Spontandemos und fuhren in das Hafengebiet Richtung Containerterminal ein. Auch hier gab es Auswirkungen auf den Verkehrsfluss.

In der Oldenburger Innenstadt waren hunderte Trecker im Stadtgebiet unterwegs und machten sich unter anderem auf den Weg zur Landwirtschaftskammer. Laut Polizei wurden die Blockaden inzwischen aufgelöst und die Traktoren befinden sich auf den Heimwegen.

Für Samstag ist eine Demo in Holzminden mit einer Trecker-Kolonne durch die Stadt angekündigt.

Lesen Sie auch den Kommentar vom top agrar Chefredakteur: Agrardiesel wird zum Offenbarungseid für die Ampel

Spontaner Protest im Allgäu

Blinklicht, Traktordröhnen, Plakate und Hupen gab es am Montagabend im Ostallgäu. 250 Traktoren und rund 600 Landwirte sammelten sich für eine Demo-Fahrt nach Marktoberdorf und Füssen. In der Mindelheimer Innenstadt wurden etwa zeitgleich 300 Traktoren gezählt.

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