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Leibniz-Studie

Fleisch schlechtreden hat keinen Einfluss auf Kaufverhalten

Schlaue Ernährungstipps oder Negativberichte über schädliche Klimawirkungen des Fleischkonsums ändern nicht die Essgewohnheiten der Konsumenten. Das zeigt eine aktuelle Studie.

Lesezeit: 3 Minuten

Was das Essen angeht, da bleiben sich die Deutschen treu und lassen sich nicht reinreden. Zwar werden die Konsumenten mit Ernährungstipps und Informationen über die Klimawirkungen des Fleischkonsums zugeschüttet, ihre Essgewohnheiten ändert das aber nicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung.

Demnach führen die Informationen zum Fleischkonsum weder kurzfristig zu weniger Fleischkonsum, noch stärken sie die Absicht, den Fleischverzehr zu verringern. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Verhaltensänderungen schwerfallen – zumindest bei Essgewohnheiten und wenn diese auch noch innerhalb kurzer Zeit geändert werden sollen.

Das Wichtigste aus der Studie in Kürze:

  • Ein reduzierter Fleischkonsum schont die eigene Gesundheit und das Klima. Rund ein Siebtel des weltweiten Treibhausgasausstoßes wird durch die Haltung und Verarbeitung von Tieren produziert – das ist mehr als der Beitrag des Verkehrs. Der Verzehr von Fleischprodukten gehört damit neben dem Energieverbrauch zu den wesentlichen Quellen von Treibhausgasen. Um den Fleischkonsum zu reduzieren, helfen Ernährungstipps oder Informationskampagnen zu den Klimawirkungen jedoch kaum.

  • Informationen zum Fleischkonsum veranlassen Konsumenten nicht dazu, unmittelbar weniger Fleisch zu essen. Die Aufklärungskampagne stärkt nicht einmal die Absicht, den Fleischverzehr zu verringern. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Verhaltensänderungen schwerfallen – zumindest bei Essgewohnheiten und wenn diese auch noch innerhalb kurzer Zeit geändert werden sollen.

  • Im Durchschnitt verzehrten die Probanden der Stichprobe rund 4,3 kg Fleisch im Monat, was in etwa dem Bundesdurchschnitt entspricht. Dieser liegt ungefähr bei 55 kg Fleisch pro Jahr bzw. bei etwa 4,6 kg pro Monat. Im Verlauf des Experiments schienen die Teilnehmer durchschnittlich ca. 0,1 kg weniger Fleisch gegessen zu haben als im Monat vor der ersten Befragung. Die Schlussfolgerung, dass der Fleischverzehr statistisch signifikant geringer ist, lässt sich allerdings nicht durch die Analyse bestätigen.

„Unsere empirischen Ergebnisse deuten darauf hin, dass Informationskampagnen zu klimarelevanten Essgewohnheiten oder Ernährungstipps Konsumenten kaum zu Verhaltensänderungen bewegen“, sagt RWI-Umweltökonom Manuel Frondel.

„Trotz der relativ starken Auswirkungen des Fleischkonsums auf das Klima reduzieren sie ihren Konsum kaum. Sie verringern nicht einmal die Absicht, den Fleischkonsum einzuschränken. Damit gibt die Studie Hinweise auf potenzielle Grenzen verhaltensökonomischer Maßnahmen in Lebensbereichen, die durch starke Gewohnheiten geprägt sind“, so Frondel.

Bessere Chancen, einen Anreiz zu messbaren Verhaltensänderungen oder klimaschonenden Innovationen zu geben, haben seiner Einschätzung nach Preissignale, wie beispielsweise durch die C02-Bepreisung als Leitinstrument der Klimapolitik.

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