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Mineralische Dünger klimaschädlicher als gedacht?

Forscher der Cambridge University kommen zu dem Schluss, dass Düngemittel deutlich klimaschädlicher sind als gedacht. Durch sie entstünden mehr Treibhausgase als beim Flug- und Schiffsverkehr.

Lesezeit: 2 Minuten

Mineralische Düngemittel auf Stickstoffbasis sollen deutlich klimaschädlicher sein als bisher angenommen. Das behaupten Fortscher der Cambridge University. So soll der Einsatz von Stickstoff-Düngern für mehr Treibhausgase verantwortlich sein als der weltweite Flug- und Schiffsverkehr zusammen. Die Rede ist von 2,6 Mrd. t jährlich.

Das Magazin Stern und die Zeitung Der Standard nehmen diese Studie zum Anlass, den Einsatz der Dünger als Problem darzustellen: So sei lange bekannt, wie „klimaschädlich“ Dünger seien, dennoch würden die Landwirte sie flächendeckend einsetzen; eine der wichtigsten Einnahmequellen für die Petrochemie. Fast die Hälfte der Erdbevölkerung ernähre sich von Lebensmitteln, die unter Einsatz von Stickstoffdünger hergestellt wurden, heißt es.

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Und einer der Autoren, André Cabrera Serrenho, wird mit den Worten zitiert, dass es unglaublich sei, "dass wir nicht wissen, wie viele Chemikalien wir weltweit produzieren, wo sie landen, wo und wie sie sich anreichern, wie viele Emissionen sie verursachen und wie viel Abfall sie erzeugen". Die Produktion sei nur für etwa ein Drittel der Emissionen verantwortlich. Die weiteren Anteile entfielen auf die "Ausbringung", also den Einsatz des Düngers.

Lösungen

Als Lösung schlagen die Autoren vor, das Ammoniak bereits in der Produktion zu dekarbonisieren. Zudem könnten Chemikalien hinzugegeben werden, um klimaschädlichem Lachgas entgegenzuwirken, das bei der Produktion als Nebenprodukt anfällt. Die Wissenschaftler betonen, dass die Herstellung durch diese Maßnahmen allerdings teurer werden würde und schlagen deshalb Kompensationszahlungen für die Betriebe vor, zitiert der Stern weiter.

Die Landwirte wiederum müssten den Dünger viel zielgenauer einsetzen. Heute sei die Düngung „unglaublich ineffizient“, der Einsatz sei höher als erforderlich. Die Autoren berichten, dass laut einer Studie aus 2015 nur 42 % des eingesetzten Düngers bei den Pflanzen ankam. Möglich sei jedoch, die Effizienz auf 67 % zu erhöhen. Zudem könnte der emissionsstarke Harnstoff aus Ammoniumnitrat ersetzt werden.

Grundsätzlich sei es möglich, die Treibhausgase um bis zu 80 % zu reduzieren, ohne die Produktivität zu verlieren, so die Forscher. "Wir müssen die richtige Mischung aus finanziellen, technologischen und politischen Lösungen finden, um die Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig die Welt zu ernähren", zitiert der Stern aus die Fachleute.

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